Seidenstickers, welche 1640 ein Niederländer Jacob van Ostayen bekleidete.
Dem Kammer-Goldschmidt Hanns Georg Bremer (auch Prämer und
Pramer), von dem wir im Hofmuseum noch eine emaillirte schwere Gold-
platte mit Darstellung des Sieges bei Nördlingen besitzen, wird t63g bei
Bewilligung seiner Besoldung eingeschärft, dass er dabei aber die nFllickh-
arbeit-t umsonst zu besorgen habe, während ihm neue extra bezahlt werden
solle. Bei der Vielseitigkeit des damaligen Kunstgeschmackes und tech-
nischen Könnens gibt es auch einen Korallen- und Steinschneider am
Hofe, als welcher 1656 Johann Stephan Kornfelder Provision empfängt.
Ein französischer Goldschmidt ist Jacques Marisson, welcher 1660 in die
Kammer aufgenommen wird; neben den Goldschmieden bilden aber um
jene Zeit schon die Juweliere eine besondere Branche, wie denn Wilhelm
de Haetede im selben Jahre als Kammer-Jubelier erscheint. Wie von
jeher am kaiserl. Hofe stets die angestellten Beamten und Diener in einer
Art familiären Verhältnisses behandelt wurden, kann es uns nicht wundern,
dass z. B. bei Trauerfällen solche Künstler und Handwerker um Klage-
kleider bitten, was z. B. 1635 bei dem Hofmaurer Peter Späzi (aus alt-
italienischer Klinstlerfamilie: Spazzio von Mailand) und dem Hofzimmer-
mann Simon Paz der Fall ist.
Der Maler Melchior Michel meldet 1637, dass er der Kaiserin ein
Genealogium des Löbilichisten Hauss Oesterreich übergeben, dafür aber
nichts erhalten habe; die Angelegenheit wird dem Historiographen Philipp
Carl zur Begutachtung übergeben. Ebenso verlangt damals der Bau-
meister Johann Ledentu seinen Lohn dafür. dass er fünfzehn Mysterien
gemacht habe, d. h. also für geistliche Schauspiele, am Hofe Arbeiten
lieferte. Der Bildhauer Peter Conrad ersucht 1637 um ein Quartierl, das
ihm auch, jedoch ohne fixe Bestellung bewilliget wird. Der Maler Franz
Suttermann berichtet im selben Jahr, dass ihm unter dem vorigen Kaiser
außer Besoldung und Quartier auch Wein und Brod für ihn und seinen
Diener gegeben worden sei, wofür er malen müsste, was ihm Kaiser und
Kaiserin angaben, auch hätten ihm dieselben für die Farben immer
etwas, jährlich zum wenigsten hundert Gulden, geschenkt; seine Verhält-
nisse werden demgemäß neuerdings geregelt. Der Tapezereimeister Jacob
Franzhotfen, 1637, ist aus Brüssel nach Hof gekommen.
Martin Seuter, Hof-Silberhändler, bittet 1665 die Bestellungen bei
ihm zu machen, wie es ihm durch ein Decret versichert sei. Es wird
ihm bewilligt, da er bishero mit der Hotf Silber arbeit gute satisfaction
geben. Die bürgerlichen Handwerksleute, welche bei den castris doloris
in der Augustinerkirche gearbeitet haben, ersuchen 1666 um Bezahlung.
Johann Caspar Schenckh, Elfenbeinbildhauer, liefert 1666 ein (im kaiserl.
Museum noch vorhandenes) Pulverfläschchen um 100 Reichsthaler. Zur
selben Zeit hat der Kammer-Uhrmacher Albrecht Erb Uhren geliefert,
welche zur Abfertigung der kaiserlichen Botschaft nach der Ottomanischen
Pforte bestellt waren. Es begegnet auch 1667 ein Kammer-Perlhefter