Bmnzeglocke aus China, altchinesische Form
Bronzeglocke, Nordbuddhistische Form
erwerben, welche auch vom Standpunkte des Kunstgewerbes aus Beachtung verdienen.
Vor allem sind zu erwähnen zwei Bronzeglocken aus China, welche deutlich den
Unterschied zwischen der altchinesischen und der der europäischen Glockenform ver-
wandten nordbuddhistischen in China und der Mongolei darstellen. Das grössere Stück,
an einem hölzernen Gestelle hängend, zeigt die alte chinesische Glockenform, welche keinen
Klöppel kennt, sondern an der unteren Seitenwand geschlagen wird. Der nicht zusammen-
hängende Mäander an der Basis des Feldes mit den Inschriften ist für die altchinesische
Ornamentik charakteristisch.
Den Gegensatz dazu bildet eine kleine Glocke mit hohem Griffe (zusammen 42515
Centimeter hoch), deren Körper ganz unseren Ministrantenglocken gleicht und auch wie
diese einen Hängeklöppel hat. Das Stück ist unzweifelhaft chinesische Arbeit, die Form
des Glockenkörpers sowie das Anbringen eines Klöppels ebenso sicher eine Nachahmung
nordbuddhistischer Glocken, da erstere ganz verschieden ist, während letzterer den alten
chinesischen Glocken absolut fehlt.
Wenn das zuerst beschriebene Stück auch nicht alt sein dürRe, sondern wahrscheinlich
nur die Nachahmung einer alten Glocke darstellt, so zeigt es doch sehr gut den charakteri-
stischen Typus einer solchen. Die zweite Glocke dagegen ist entschieden modernen
Ursprungs und durch die Vermengung der unserer europäischen verwandten Form mit
chinesischem Decor (am Griff) von lnteresse. Das letzte Stück ist ein Geschenk des dem
Consulate in Shanghai zugetheilten l-Ionorarbeamten Franz Hostnig, während das erstere
vom k. und k. Consul Julius Pisko gewidmet worden ist.
Von den Erwerbungen des vorigen Jahres aus dem Gebiete des chinesischen Reiches
ist noch zu nennen eine kleine sitzende Buddhaligur aus einer Bronzelegirung, zum Theile