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Q. 8. In Verbindung mit der Unterriuhtsnnstalt steht eine {Sonntag-afreischule
(Sonntags von 9-1 Uhr). Angehende Zeichenlehrerinnen Enden hier Gelegenheit, sich
unwer besonderer Aufsicht im Unterrichten zu üben.
Berlin, im Juni {B01}. Der Vorstand: Dr. J. Schall. Hugo Troschel.
Kleinere Mfcthellungen.
(Besuch des Museums.) Die Ssmrnlungen des Oesterreieh. Museums wurden im
Monat Juni von 6863 Personen besucht. Die mittlere Durchschnittazahl der Frequenz in
diesem Monat betrügt usch den Ergebnissen der fünf Jahre 1865-1869 7245 Personen.
[Neu ausgestellte Gegenstände.) Am I9. Juni. Mnlßyische Schmuck-
gegenstiinde: Silber, Bronze, Stickereien und Schnitzereien u. s. w., welche Herr Hof-
rsth von Scheuer für das Museum erworben hat; ferner Gobelinswebsrei von A. Monr-
ceuu; architektonische Ansichten uns Spanien, Eigenthnm des Herrn Legutionsrathea von
Jliger; Zeichnungen eines Schalentrigers und eines Schliisselkästchens, componirt von
W. Wo hluuek; eine Taschenuhr von Gold, I8. Jahrh., Eigenthnm des Hrn. Plnichinger;
eine Anuhl von Mnjolilren und sicilisch-nrabisehen Thongetiissan, acqnirirt fir das Museum
vom Hru. Consul v. Welcher; dann Flasche und Glns mit geschlidencn Ornamenten,
von Thomas Wolf in Curlebud, Eigenthum des Hrn. Grnfen Edmund Zichy.
Am 2G. Juni: Spiegel, bestimmt tiir den Salon Ihrer Majestät der Kaiserin im neuen
Opernhsuse. Composition vom Architekten Stork, Bildhsuernrbeit von La Vigne und
Müller, Vergolderarbeiten von Kölbl und Threm; Reliquiarium von Silber, vergoldet,
Arbeit von A. Rssok; zehn Blätter des Cours de dessin von Bargne und Gerome, als
Geschenk eingeschickt vom Herrn l-lofrath Ritter von Schwarz in Paris; Glaserarheiten
(Schulen und Blumenständer) von Thomna Wolf in Cerlsbnd.
Am 2. Juli: Proben von Gittern aus Gusseisen von Hochnrd k Comp. [in Paris;
ein Schaukasten, Ausgeführt vom Tischlermeister Skala in Wien; eine Suite von orien-
talischen Geweben und Schmucksachen, Eigcnthnm des diplomatischen Attnuhe bei der
ostasiatischen Expedition Baron Runsonnet: eine jüdische Weihnachtslnmpe, geschnitzt
von Mahler, Eigeuthum des H. Bnumgnrten.
Am 7. Juli: Ein Knminstinder uns Schmiedeeisen. venetinnlsch, 17. Jahrhundert;
die grossen Photographien nach Raphaels Stanzen im Vatican von Dovirclli in Rom;
die Statuette des Herzogs Rudolf IV. vom Bildhsner Griessemann; swei Porcellnn-
gemßlde von Walter in Dresden, Eigenthum des H. Br. T0 rnuu; moderne Bronzegegru-
stünde von F. Hsgameier; eine grosse Anzahl von orientalischen Stickereien, Webe-
reien, Metell- und Thongefäesen, Eigenthnm des H. Grafen Rudolf Hoyos.
Am 10. Juli: Eine Suite von Handneichnungen der römischen und oboritalischen
Schule aus der Bandzeichnnngen-Ssmnrlung Sr. kais. Hoheit Er. Erzherzog Albrecht;
eine Suite von Schnitzgegenständen, Gläsern, Knpferstichen u. s. w., Eigenthunr des Hrn.
Posonyi; ein gesticktes Messgewand, ausgeführt von E. Kriekl und Schweigen
Zeichnung eines Msurerhsmmers von Professor Wolsnek.
(Slarken- und lllusterschntz.) Im Jahre 1868 wurden bei der nieder-lästert.
Handels- und Gewerbeknmmer 53 Marken registrirt, und nur lD für-Metallwaren (4 fran-
xösisehs), 8 für Spinm. Wehe- und Wirlrwanren, 9 für chemische Producte, 5 für Fett-
wsaren, 12 für Lehensmithal und Getränke (2 fransös, 3 englische). 9 fiir verschiedene
Waaren; und 1304 Muster und Modelle, und zwar 1 fiir Band, 1079 iir Drnekwaaren
(893 frnnzöm}, 98 für Gnlnntsriswuren in Leder, Holz, Bronze etc, I Hit Knöpfe, 85 für
Lampen etc., 7 für Metallwaren (sämnrtliche französisch), l fir Gussvuaren, 8 für Ver-
goldervraeren. 6! iiir Webwnaren. Gegenüber den 53 Marken mit I2 französischen und
3 englischen stehen im J. 1867: 165 mit 128 frunzös. und l engL; gegenüber den 1304
Mustern und Modellen mit 700 franzöeu: 1234 mit 727 französischen und 3 englischen.
(Ilerr Architekt Vnlrnlin Telrleh), Docent an der Knnstgewerheschnle und
am polytechnischsn Institut, wird zu Ende dieses Monats eine llngere keine nach ltnlir-n
antreten, auf welcher er Materinle Fir eine von dem k. k. Oesterr. Museum in Aussicht
genommene grosse Puhlination der mnstergiltigsten Intarsinoruameute italienischer Bennis-
sanee zu sammeln beabsichtigt. Durch Wahl eines grossen Formnten der Publicaüon und
unter Zuhilfenahme des Farbendrnckes sollen die reichen Snhltne Von Florenz, Bologna,
Berguno etc. dem Zeichenunterrichta sowohl, als direct dem Kunatgewerbe in geeigneter
Weise angewendet werden, und verspricht eine solche Arbeit wirklich Erspriessliches auf
einem bisher ohnehin nur nllrnsehr vernachlissigten Felde in erzielen.
Selbntverlsg des knie. kön. österreiehisdreu Museums.
Druck von Cnrl Gerold's Sohn in Wien.