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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Oberösterreich und Salzburg

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590.000 Stück lebende Fische dieser Gattung direct in die Donau, die Traun, Enns, 
Ager und den Inn gesetzt. 
Um das Bild der gesammten landwirthschaftlichen Thätigkeit zu vervollständigen, 
erübrigt noch, einen Blick auf die landwirthschaftlichen Industrien zu werfen, soweit diese 
im Hausbetriebe Vorkommen oder durch ihre Abfälle und Nebenproducte Einfluß auf die 
Wirthschaft nehmen. So wird Reps mit Ausnahme einer einzigen größeren Fabrik in Wels 
blos in kleinen Unternehmungen zu Öl gepreßt und auch die Branntweinbrennerei fast 
ausnahmslos nur von den Bauern betrieben. Von großem Einfluß auf die Viehhaltung 
und Ochsenmast sind endlich die zahlreichen kleinen Bierbrauereien, von welchen besonders 
das Jnnviertel fast in jedem Markte eine oder zwei aufweist, deren Absatz sich nur auf 
die nächste Umgegend beschränkt. Die großen Brauereien mästen meist selbst eine bestimmte 
Anzahl von Ochsen, die kleineren aber geben häufig ihre Rückstände an die Viehhalter ab 
oder übernehmen Thiere gegen bestimmtes Entgelt auf einen bis zwei Monate zur 
Fütterung, wobei sie ihre Trebern bestens verwerthen, der kleine Viehhalter aber die 
gewünschte Schlußmast für seine vorgefütterten Ochsen findet. 
Wenn wir nun diese einzeln geschilderten Momente der land- und viehwirthschaft- 
lichen Verhältnisse Oberösterreichs in ihren Ergebnissen zusammenfassen, so wird uns 
ersichtlich, daß das Land in Bezug auf seine Natnrproduction in der That eine hervor 
ragende Stelle einnimmt und auch in nicht geringem Maße Theile dieser Production an 
die übrigen Länder abzugeben im Stande ist. 
Nach einer verläßlichen Schätzung liefert die landwirthschaftliche Production nach der 
Deckung des eigenen Bedarfes der Bevölkerung noch einen Gesammtüberschuß im Werthe 
von rund 11 Millionen Gulden. Dieser sichersten Grundlage der Wohlhabenheit verdankt 
somit das Land ganz wesentlich seine Stelle im Kreise des materiellen Culturlebens der 
Monarchie, und was es als erfreuliches Ergebniß verzeichnet, entstammt nicht nur der 
fleißigen und strebsamen, auch vielfach schon den fortschrittlichen Erfahrungen geneigten 
Thätigkeit seiner landwirthschaftlichen Bevölkerung, sondern auch der richtigen Erkenntniß, 
mit welcher dieselbe den culturellen Eigenthümlichkeiten des Landes und den Anforderungen 
der Zeit zu entsprechen und sich denselben anzuschmiegen versteht. 
Forstwirthschaft und Jagd. 
Oberösterreich hat sich den Wald in reichem Maße erhalten. Sein Waldstand, nach 
den neuesten Daten 407.773 Hektar, nimmt 34'4 Procent der Landesfläche ein, und 
auch außerhalb des Waldes, in den vielen bestockten Hutungen, in den wohlgepflegten 
Obstculturen und Feldgehölzen, in den reichen Lärchenforsten der Bergwiesen und den 
ehrwürdigen Linden und Rüstern der Dörfer und Höfe, verfügt das Land über einen 
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