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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Oberösterreich und Salzburg

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interessantesten Tauernthäler und möchten wir Fusch mit seiner Ferleiten, Kaprun mit 
seinem Mooserboden und endlich Stubach als die herrlichsten Thäler des Pinzgaus 
bezeichnen. 
Das Thal theilt sich zuerst unterhalb der Tenfelsmühle (2.496 Meter) in die 
südwestlich eingetiefte Dörfer Öd und das südöstlich verlaufende eigentliche Stnbachthal. 
In letzterem scheidet ein niedriger Rücken das Tauern-Moos mit dem Tauern-Moossee 
von dem westlichen Theile, dem Thale des Weißenbaches, worin der Grüne See leuchtet, 
ans den höher oben unter dem Gletscher des Granatkogls der Weiß-See folgt. An letzterem 
hochromantischen See steht in der Höhe von 2.225 Meter die Kronprinz Rudolf- 
Hütte, eines der Unterkunftshäuser des deutschen und österreichischen Alpenvereines. 
Von da geht es vollends zum 2.506 Meter hohen Joch des nach Kals in Tirol führenden 
Stubacher Tauern hinan. Dagegen setzt sich das Tauern-Moos bis zum großen Ödenwinkl- 
Kees fort, welches, umstanden vom 3.439 Meter hohen Eiskögele, dem prachtvollen 
Johannisberg 3.475 Meter auf der Pasterze und der hohen Risst durch hochalpinen 
Ernst imponirt. 
In Stuhlfelden, dem Sitze des einstigen Propstei- und Kelleramtes, macht sich 
das Schloß Lichtenau bemerkbar. Markt Mittersill, der Hauptort von Oberpinzgau, hat 
auf dem nur zu ebenen Grunde an der Salzach Raum genug zu einigen breiten Gassen 
gefunden. Es wird unbedingt von dem 150 bis 160 Meter über ihm horstenden Schlosse 
beherrscht, einst der Sitz der Grafen von Oberpinzgau, welche sich nach ihm Grafen von 
Mittersill nannten. Hierauf hat es durch Jahrhunderte die landesfürstlichen Pfleger 
beherbergt und ihnen als Amtsgebände gedient. Erst in der neuesten Zeit in Privathände 
gelangt, ist es in ausgezeichneter Weise restaurirt worden. Die reizvolle Aussicht von seiner 
Terrasse umspannt das Salzachthal weit nach Osten und Westen mit den Randgebirgen 
desselben von jenen Unterpinzganes bis zum Plattenkogl. Im Süden ist das Velberthal 
bis in seinen Kern erschlossen. Auch erhält man erst hier im Anblick des schnurgeraden 
Bettes der Salzach von Mittersill weit abwärts eine Vorstellung davon, wie viel bereits 
für die Entsumpfung des Pinzgaues geschehen ist. Bei Mittersill beginnt die in der zweiten 
Hälfte unseres Jahrhunderts gebaute Kunststraße über den Paß Thurn nach Kitzbühel. 
Mittersill wie Stuhlfelden sind Ausgangspunkte für die Besteigung des Geisstein, durch 
seine Höhe von 2.361 Meter und die Lage in der Mitte vor der Glöckner- und Venediger- 
Gruppe unstreitig die dankbarste Aussichtswarte in der das Salzachthal nördlich 
begrenzenden Bergkette. 
Bei dem nahe von Mittersill gelegenen Velben, wo die zu Anfang des XV. Jahr 
hunderts ansgestorbenen Herren von Velben gehaust haben, endigt das Velberthal, 
durch welches man über den Velber-Tauern nach Wiudisch-Matrei gelangt. Zur Zeit als
	        
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