MAK

Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Oberösterreich und Salzburg

43ö 
günitigen Falle geht nun der Freier ins Haus der Braut und „verehrt" ihr mehrere 
Geldstücke als „D'rangetd" vder „Hä", worauf beide mitsammen aus einer Schüssel essen, 
— Gebräuche, die aus ältester Zeit herzurühren scheinen. Die etwa erfolgende Rück- 
sendnng dieses T'rangeldes (Arrha) gilt als größte Schmach und hebt Alles ans. 
Spielt schon bei diesen Borverhandlungen der „Hochzeitlader" oder „Heiratmacher" 
oft die Rolle einerMittelsperson, so wird er bei den weiteren Gebräuchen als Fcstmarschall, 
Brautzug im Pongau. 
Redner und lustige Person unentbehrlich. Man sieht ihn entweder allein oder in Begleitung 
des Bräutigams vder eines Verwandten über Land ziehen, den Stab mit rothen und 
weißen flatternden Bändern in der Hand, den Rvsmarinstranß auf dem Hute. Wie sich 
gute Bekannte und Freunde auch aus weiterer Ferne Kirchtags- und Hochzeitsbesnche 
zusagen, so wäre es große Beleidigung, selbst die nach Wohnort und Verwandtschaft 
entferntesten Vettern und Basen nicht zu beschicken. Bei diesen Ladungen ist es die 
Aufgabe des Hochzeitladers, seine Sprüche gut anzubringen, die sich bisweilen in den 
abgelegensten Winkeln Versteckenden aufzufinden und durch seine Heiterkeit und seine 
Schwänke den Vorgeschmack fröhlicher Hochzeitsstimmung zu erwecken.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.