den eine tapfer verfochtene Meinung für den Dichter des Nibelungenliedes hält, umspinnt
den herrlichen Forst mit poetischem Schimmer.
Gegenüber kommt auf einer kleinen grünen Terrasse von angeschwemmtem Lande
ein gothisches Kirchlein mit ein paar Häusern in Sicht, es ist Pnchenau, vor einem
Jahrtausend ein Grenzort der karolingischen Ostmark; im Schatten ernster Buchenhaine
fanden hier die feierlichen Formen frühesten germanischen Staats- und Rechtslebens in
dem Taiding eine Bethütigung, welches im Jahre 827 vom Grafen Wilhelm von Traun
gau abgehalten wurde.
Ottensheim.
Nuir aber wird es an den Straßen, die beiderseits hart am Ufer hinabführen,
lebendiger; bald reiht sich Häuschen an Häuschen, oft unter überhängendem Gestein, und
dort, wo die Felsenufer noch einmal ganz nahe zusammentreten und dem Engpässe nur ein
schmales Thor offen lassen, glänzt uns wie am Ende eines dunklen Lanbenganges die
Thalweitnng von Linz entgegen; die Berge am linken Ufer treten zurück und formtreu
einen weiten überaus malerischen Bogen, der die unterhalb Linz rechtwinkelig gegen
Süden ablenkende Donau begleitet; rechts endet der Fels vollständig; auf seinem letzten
Vorsprunge lastet ein gewaltiges Gebäude, das einstige Schloß, und unter demselben
ziehen sich staffelförmig alte Häuser herab, die den Felsabhang völlig verbergen; die
stattlichen Häuserreihen einer modernen Stadt entfalten sich, da wir unter der langen