498
in Michelbeuren ehrend zu nennen. Von Salzburger Poeten des jüngeren Zeitraumes
seien noch erwähnt: Ferdinand Sanier, dessen reiches lyrisches Talent auf fremdem Boden
verkümmerte; Joh. Nep. Götter von Gastein, Heinrich von der Mattig (Dr. Wallmann)
und August Radnitzky, „der Fink von Mattsee" — treue Sänger ihrer Heimat. Karl Enk
von der Burg, der ausgezeichnete Schulmann, ein Sohn Salzburgs, wo er den Morgen
und Spätabend seines Lebens zubrachte, ist als Dante-Übersetzer beachtenswerth. Theodora
Schleifer (Macarins), die Tochter und Enkelin einesDichters, und Baronin J.vonGerstäcker
erfreuen durch die sinnige Anmuth ihrer religiösen und patriotischen Gelegenheitsgedichte.
Erzherzogin Maria Antoinette, Prinzessin von Toscana, schied aus dem Leben, ehe noch
die Knospe ihres Talentes sich voll entwickeln konnte.
Wir sind am Schlüsse. Salzburg hat sich unter Österreichs Fittig verjüngt. Und so
möge auch seine schöne Literatur, dein Boden der Heimat treu, zu immer höherer Blüte
sich entfalten!