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244 Männer und 11 Kinder, bei den Kupferhütten 78 Männer beschäftigt. Von den drei
bestehenden Kupferbergbauen: „Bürgstein", in der Nähe von St. Johann im Pongau,
„Seekar" am Radstatter Tauern und „Mitterberg" in Mühlbach, ist der letztere — ein
uralter, seit 1828 wieder aufgenommener Betrieb —der bedeutendste. Die Gewerkschaft hat
in neuester Zeit ihre Schmelzwerke in die Nähe der Station Bischofshofen der Salzburg-
Tiroler Bahn verlegt, wohin die zu verhüttenden Erze gebracht werden. Von den beiden
noch genannten Kupferwerken stand im Jahre 1885 das elftere nur im kurzen, das letztere
außer Betriebe.
Der Bergbau auf Nickel und Kobalt ist in Österreich gleich jenem auf Gold
eine Specialität Salzburgs. Die beiden bestehenden Gewerkschaften befinden sich in
Sonnberg im Schwarzleothale. Im Jahre 1885 wurden daselbst 1.370 Metercentuer
Nickel- und Kobalterze im Gesammtwerthe von circa 4.000 Gulden gewonnen. Ein
Hüttenbetrieb hat, wie seit Jahren, nicht stattgefunden. Der starke Rückgang der Production
seit 1870 ist eine Folge des durch amerikanische Zufuhren bewirkten Preisdruckes. Auch
der einzige Arsenikbau Österreichs gehört dem Lande Salzburg an. Der seit Jahrhunderten
bekannte Bergbau befindet sich am Fuße des Silberecks, eines Ausläufers der Hafnerspitze,
und bestehen seine Products aus Arsenmetall, weißem Arsenik und Auripigment.
Von größeren Betrieben der Metallwaaren-Jndustrie sind hervorzuheben: die
Maschinenwerkstätte der Eisengewerkschaft Sulzau-Werfeu, welche Maschiuenbestaudtheile,
Transmissionen u. s. w. im beiläufigen Werthe von 20.000 bis 25.000 Gulden, die
Werkzeug-Maschinenfabrik im Thalgau und Eisengießerei in Parsch nächst Salzburg,
welche landwirthschaftliche Maschinen und Werkzeuge verschiedener Art erzeugt, und die
Maschinenwerkstätte der k. k. Staatsbahn in Salzburg, welche 80 bis 90 Arbeiter
beschäftigt. Ein kleineres Etablissement nächst Salzburg befaßt sich mit der Production von
Mühleneinrichtnngen und landwirthschaftlichen Maschinen; Raffinireisen, Eisendraht,
Drahtstifte, Möbelfedern, Zeugschmied- und Schlosserwaaren werden vom Feinstreckwalz
werke in Grödig ans den Markt gebracht.
Eine beachtenswerthe Rolle in der Industrie Salzburgs spielt die Marmor-
waarenerzeugung. Die großen altbekannten Marmorbrüche am Untersberg nächst
Fürstenbrunn, sowie jene zu Adnet nächst Hallein liefern ein vorzüglich schönes Material,
welches zu architektonischen und Monumentalarbeiten, wie überhaupt zu Kunstwerken
aller Art vielfache Verwendung findet. Marmorsäulen, aus Marmor erzeugte Fenster-
und Thürgewünde, Pflasterplatten und dergleichen sind selbst in den Privathäusern
Salzburgs ein eben nicht seltener Schmuck. Nebst der Verwendung großer Werkstücke zu
den erwähnten Objecten werden auch die Marmorabfälle zu Mosaikarbeiten benützt. Noch
vor kurzer Zeit wurden sie auch als Rohmateriale zu einer ehemals schwunghaft betriebenen