Seite 364
Internationale Sammler-Z ei t u n -g.
Nr. 23
Preußen, Elisabeth Radziwill, Ludwig II. von Bayern,
S o f i e von Hannover, Georg V. von Hannover. Fürst J
Johann II. von Liechtenstein etc.
Stattlich sind die Abteilungen »Der Dreißigjährige Krieg« j
und die »Befreiungskriege«. Die Revolution 1848/49 ist durch
Namen, wie Josef Bern, Karl Blind, Rob. Blum, Max von
Forckenbeck, Hans v, Gagern, Franz Graf G y u 1 a i,
Ludwig K o s s u t h, Fürst Felix Lichnowsky, Messen
hauser, Karl S c h u r z, Gust. v. S t r u w e, Karl Vogt u. a..
repräsentiert. '
Einladung an den Erzbischof von Rouen wieder (Fig. 22). Die
morganatische Gemahlin Ludwigs XIV. bittet den Erzbischof,
sie, wenn er nach Paris käme, des Morgens und nicht des
Nachmittags zu besuchen. Sie könne sich mit ihren Angelegen
heiten dementsprechend einrichten, sie stelle es ihm übrigens
aber anheim, nach Belieben zu handeln.
»Napoleon I und seine Familie« füllen in dem Katalog
mehrere Seiten, desgleichen die Personen, die in das Leben
des großen Korsen eingegriffen haben; dagegen ist der dritte
Napoleon nur mit einem Briefe an eine Dame (vermutlich die
l} tr.-L^ f ‘L
- 47ls?7[**'' rp*z_
f^ <xja-
Fig. 21. Brief Friedrich II. des Großen.
( loc > 4 yr?f,
&yf4
Interessante Stücke sind die Briefe Bismarcks an
Rothschild und den Prinzen Christian von Schles
wig-Holstein aus dem Jahre 1852; in der Sammlung
finden wir auch die Photographie von Bismarck und Pauline
Lu c c a, die seinerzeit so großes Aufsehen erregte, daß sie auf
Wunsch der Beteiligten bald aus dem Handel zurückgezogen
wurde. Der Reichskanzler traf auch in einem vom 16. Dezem
ber 1865 an den Geistlichen A. v. Roman gerichteten Briefe
den Gerüchten entgegen, als ob zwischen ihm und der Lucca
irgendwelche »unerlaubte Beziehungen« bestünden.
Kaum weniger interessant als die deutschen Autographen
sind jene des Auslandes. Frankreich mit seinen 300 Nummern
mag da wohl billig an der Spitze stehen. Wir greifen aus der
Fülle heraus die Autographen Karl IX., der Dubarry, Lud
wig XVI. und seiner Gemahlin Maria Antoinette, Mirabeaus,
Robespierres und Talleyrands; von der Ma inte non, von
der nur wenig Handschriftliches erhalten ist, geben wir eine
Herzogin von Hamilton) vertreten. Von der Ex-Kaiserin
Eugenie sind vier Billetts angeführt.
An Frankreich reihen sich Belgien, Dänemark
(Christian VIII. und IX.), Holland, Mexiko (Kaiser
Maximilian), Polen (Sigismund III, Wladislaus III., Johann II.,
Kasimir, Johann III., Sobieski, die Cosel, Stanislaus Lesczynski,
Stanislaus II., August), Rußlan d (Peter T„ Alexejewitsch,
Katharina II., Paul I., Alexander I., Nikolaus I., Alexander II. und
der III., Bakunin, Bennigsen, Graf Berg, Herzog Biron, Gagarm,
Mentschikoff, Nesselrode etc.), Sch w e d e n (Karl XII..
Gustav III. und IV., Oskar !., Königin Viktoria), Spanien (Fer
dinand der Katholische, Karl V., Philipp II. und 111., Josef Bona-
parte, Herzogin Margarete von Madrid) an.
Den Beschluß bildet eine kleine Serie merkwürdiger
Menschen, zu denen Graf Carlo Borromeo, Gabels
berger, Kaspar Hauser, der berühmte Nürnberger Find
ling, Marquis de S a d e und Karl Ludwig Sand, der Mörder
Kotzebues, zählen.