MAK
Nr. 23 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 357 
eine« Schlitz der Jacke hindurchzwängt. Das lebhaft blickende 
Gesicht umhüllt ein weites Kopftuch. 
Einer niederländischen (Utrechter?) Abendmahlsgruppe aus 
der Wende des 15. Jahrhunderts entstammt wohl das Grüppchen: 
Christus und Johannes (Fig. 7). Christus ist in Halbfigur hinter 
einer schrägen Tischplatte sichtbar. Vor ihm, anscheinend auf 
seinem Schofle sitzend, der jugendliche Johannes, der seine Arme 
Fig. 7. Christus und Johannes. 
vor sich auf die Tischplatte legt und den ausdrucksvollen Kopf 
irr. Schlafe leicht gesenkt hat. Christus, in lebhafter Bewegung, 
hebt die rechte Hand mit ausgestreckten Fingern hoch. 
Eine Reliefgruppe der Geburt Christi stellt Fig. 8 dar. In der 
Mitte die diagonal gestellte Krippe, aut der das strampelnde Kind 
liegt. Links kniet Maria, rechts Josef. Maria, mit demütig ge 
neigtem Haupte, blickt andächtig mit sinnendem üesichtsaus- 
a.'uck auf das Kind herab und legt die Hände betend zusammen. 
St Josef gegenüber kniend mit gelocktem Haupthaar und Voll 
bart, die Hände betend gefaltet. Vor ihm auf der Erde steht auf 
seinem Hute eine kleine Laterne. Hinter der Krippe sind in Halb 
figuren zwei Hirten sichtbar, von denen einer einen Dudelsack 
trägt und mit seinem Gefährten lebhaft zu reden scheint. Neben 
ihnen Ochs und Esel auf der einen Seite, auf der anderen drei 
musizierende Engel in Relieffiguren. Die Rückwand ist ein steiler, 
senkrecht hochgeführter Berghang, an dem in kleinen Figuren 
zwei Hirten mit zahlreichen Herdentieren sichtbar sind. Die 
Fig. S. Geburt Christi. 
Gruppe ist eine flämische Arbeit aus der ersten Hälfte des 
16. Jahrhunderts. 
Fig. 9 ist eine Stationsgruppe der Geißelung Christi in einem 
Schrein. Höhe der Gruppe 45, Breite 34 Zentimeter. In der Mitte 
steht, an eine hohe Säule gebunden, der nur mit Lendentuch be 
kleidete Christus. Rechts und links drei Knechte, die ihn mit 
Geißeln schlagen. Zu seinen Füßen am Boden sitzt ein Knecht in 
kleiner Figur, nachdenklich sein Rutenbündel betrachtend. Hinten 
eine Reihe von vier gestikulierenden Personen in lebhaft be 
wegter Gruppierung. Die Gruppe, deren Entstehung in den An 
fang des 16. Jahrhunderts zu verlegen ist, steht in einem gotischen 
Fig. 9. Geißelung Christi. 
Eichenholzschrein, der unten und oben mit durchbrochen ge 
schnitzten Maßwerkfriesen verziert ist. 
Süddeutscher Provenienz ist die Statuette des hl. Sebastians 
(Fig. 10). St. Sebastian ist an einen Baumstamm gebunden. Den 
Fig. 10. St. Sebastian. 
nackten Körper umschließt lose ein in breite Falten gelegter 
Mantel, den über der Brust eine Kette zusammenhält. Den in 
stiller Klage leicht seitwärts geneigten Kopf umrahmt lang her 
abwallendes Haar. 
Dem Süden sind unter anderem auch die Palmesel zuzu 
weisen. deren die Sammlung ungewöhnlich viele vereinigt.
	        
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