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Volltext: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Gruppe 18, Section 2), Erster Band, officieller Ausstellungs-Bericht

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III. Erd- und Felsarbeiten. 
VI. Capitel. 
Betriebsanordmmg im Erdbaue. 
Seit unsere Bahnen immer mehr in die gebirgigeren Gegenden 
geführt werden müssen betragen die Kosten der Erd- und Felsen 
arbeiten einen so bedeutenden Theil der Gesammtkosten eines 
Bahnbaues, dass wir nicht nur genöthiget sind, die projectirten 
Minimalarbeiten mit den geeignetsten technischen Hilfsmitteln aus 
zuführen, sondern dass wir insbesondere gezwungen sind, die 
Arbeiten in der geeignetsten Weise zu disponiren; ja man 
kann, wie wir schon früher ant'Uhrten, ohne einen Widerspruch 
fürchten zu müssen, füglich behaupten, dass in der Disposition 
der Erdarbeiten heutzutage vorwiegend die Lösung der Kosten 
frage steckt. 
Die handwerksmässige Herstellung allein bringt dem Unter 
nehmer von Erd- und Felsarbeiten (die gewöhnlich schon sein- 
knapp im Preise veranschlagt sind) keinen Gewinn; er muss ihn 
vielmehr in der Anordnung des ganzen Baues, also in seiner 
geistigen Capacität suchen. 
Die Ausstellung bot uns in dieser Beziehung zwei höchst 
interessante Beispiele (Pavillon der österreichischen Nordwestbahn). 
1. Anschüttung' des Plateaus des Bahnhofes Wien der österreichischen 
Kordwestbahn. 
Die Höhenlage des Wiener Bahnhofes der österreichischen 
Nordwestbahn beträgt 3 bis 4 Meter über dem Terrain und war ein 
Schüttungsquantum von circa Pos Millionen Kubikmeter nöthig; 
dieses Material wurde aus Heiligenstadt entnommen und zu diesem 
Zwecke eine Interimsbahn erbaut, welche den Donaucanal und 
die Kaiser Franz Josef-Bahn überschreiten musste, und welche cirea 
2500 Meter lang war. Der Materialplatz in Heiligenstadt war 
geologisch eingehend untersucht und wies neunzehn verschieden 
artige geologische Materialschichtungen auf, worunter sich vorzüg 
liches Schottermaterial befand.
	        
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