Rummer 11.
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 165.
Seltene Porträts.
roie man sieht, zroei Cöroen
einen Vorhang, mit Versen non 0. Scheurer. Das hochinteressante
Blatt ist in der Art der Schabkunstblätter Benjamin Blocks gehalten
aller Wahrscheinlichkeit zur Zeit der Geburt des
Erzherzogs Ceapold Joseph entstanden sein.
In fig. 6 führen wir
ein Brustbild des Kaisers
ITluximilian II. uor. fluch
dieses Porträt ist mit
reichem ornamentalem Bei-
merke ausgestattef Der
Stecher ist unbekannt. Das
Bild trägt das ITlono-
gramm T. B. Es ist roahr-
scheinlich nicht identisch
mit dem in Itaglers JTtono-
gramm V. 529 beschrie
benen Blatt, da es das
dritte der dort abgebildeten
nionogramme zeigt.
fig. 7 ist eine Citho-
graphie uon J. Kriehuber,
sig. mit oollem llamen und
der Jahreszahl 1842. Die
Originalgröße ist 48 : 57 cm.
Die beiden abgebildeten
Jünglinge sind Arthur und
Odo Cords Russell, die
Söhne des damaligen groß-
britanischen Botschafters am
Wiener Hofe.
Den drei Raritäten
reihen mir ein Bild aus
der Viennensiaabteilung des
Kataloges, einen Wiener
Fiaker non Kiniger del. Ponheimer (fig. 8), an. Unter dem Bilde
lesen mir die geflügelten Wiener fiakerroorte „fahren mir Euer Gnaden!“
Einen reizenden kleinen Kunsfkatalog hat soeben das sehr und : dürfte
rührige Kunstantiquariat uon Gilhofer & Kanschbjurg in Wien
herausgegeben. Der Kata
log enthält bloß drei
hundert nummern, die aber
eine Auslese uon Kost
barkeiten darsfellcn. Es
sind darunter Kupferstiche
alter ITleister, Aquarelle
und Handzeichnungen, far
bige und geschabte Blätter
des achtzehnten und neun
zehnten Jahrhunderts,
Slädteansichten und histo
rische Blätter. Besonders
hernorzuheben sind die
Raritäten, die einen nam
haften Bruchteil der Samm
lung ausmachen.
Wir sind des Inter
esses unserer Ceser sicher,
roenn mir hier drei der
seltensten Stücke reprodu
zieren.
Das Doppelporträt (fig.
5) zeigt Kaiser Ceopold I.
und dessen Gemahlin
Eleonore. Die medail-
lons sind uon Blumen
girlanden und Beimerk
umrankt, unten halten, fig. 5- Kaiser Ceopold und Kaiserin Eleonore.
Das 5taötmu5eum in fTlistelbach.
Von Karl fißka, k. k. finanzrat i. P., Hlistelbach.
Unser Stadtmuseum ist noch sehr jungen Datums. Sein
Geburtstag ist der 3. Oktober 1898, an dem es durch einen Be
schluß unserer Kommunaloäter in lieben gerufen rourde: aber troß
seiner Jugend darf es sich kiihnlich älteren Cokahnuseen an die
Seife stellen.
Ein kurzes Verzeichnis unseres Besißes möge diese Worte
bestätigen. Zunächst etroas non den Ergebnissen der Ausgrabungen,
die in der Gegend dou mistelbach gemacht murden. Wir besißen
aus der älteren und jüngeren Steinzeit nachstehende fundsfücke:
102 Stück Steinmerkzeuge als: Beile, Hämmer (auch
durchlochfe), [ITleißel, Schaber, Pfeilspißen, Spinnmirtel etc., dann
73 Stück ITlahl-, Reib- und Schlagsteine. Darunter sind Steine,
roelche in hiesiger Gegend nicht uorkommen, daher aus fremden
rändern stammen und auch solche, roelche man an den Donau
ufern oder auf Donauinseln findet. Diese Gegenstände rourden in
der Umgebung nur einzeln ausgeackerf, ein Bernds, daß die
hiesige Gegend, namentlich das Gayatal, schon in der ältesten
Zeit beoölkerf mar.
69 Stück Bronzesachen als: Pfeilspißen, Canzenspißen,
tappen- und Hohlbeile, größere Halsringe, Armringe, nadeln, eine
Sichel und einige rohe Gußstücke, früher rourden derlei Bronze
sachen teilweise an Händler oerkauff, teilweise uerschleppt oder
gar eingeschmolzen.
Aus der anfänglichen Eisenzeit besißen mir ebenfalls
Pfeilspißen, Canzenspißen, Sporne (Stachelsporne), fixel, ITlesser etc,;
aus der späteren Eisenzeit bis zur Gegenwart, namentlich oiele
Hufeisen, Sporne, Schlösser, Steigbügel, Schlüssel, alte Geroehre,
Schwerter, Kanonenkugeln, uerschiedene Werkzeuge etc.
Das Stüdtmuseum besißt ferner eine größere Sammlung
non Knochen, Knochenfeilen und Zähnen uorgeschichtlicher (eiszeit-