Seife I 80.
Internationale Sammler-Zeitung.
riummer 12.
einer Zeichnung überflüssige Cinien roegradiert, die Klar
heit der Arbeit zu leiden pflegt,“ Und er fügt hinzu: „€s
ist ganz fabelhaft, mit roelcher Behendigkeit die oer-
schiedenen Phasen des Anziehens bei diesen Jungens durch
rnenige Striche angedeutef sind! Ulan glaubt, der kleine
ITlorifg könnte es auch machen — aber er sali es nur
scheint. Ulan sieht ordentlich, roie der drifte Junge non
links oor Kälte zittert.
Pan Hermann Strucks eigenen Arbeiten seien hier
zroei miedergegeben.
„Am Gruneroaldsee“ (?ig. 3) ist eine einfache Radierung
in Ätjmanier mit efmas Kaltnadelarbeit. Der Tan, der das
?ig. 4. Hermann Struck: Der polnische Jude.
einmal oersuchen! fs gibt noch immer Teute, die meinen,
Ciebermann zeichne nicht „genau“ genug, das sehe alles
nur so „flüchtig hingeroorfen“ aus. Diese Heute bitte ich,
auf unserem Blatte nur einmal zu prüfen, mie jeder auf
seinen füfgen steht. Jeder anders! Und gerade in der Art
und Weise, roie es die momentane ßeroegung als einzig
richtig gebietet. Köstlich ist’s, roie der Junge ganz rechts
auf dem einen Bein balanzierf und hin und her zu schwanken
ganze roeich erscheinen läfjt, ist nicht in der Platte,
sondern nur Druckerton.
„Der polnische Jude“ (fig. 4) rourde Dam Künstler direkt
nach der llatur auf der Platte radiert und in zroei ttappen
kräftig geäijt. €inige wenige Kaltnadelstiche dienen dazu, um
die Übergänge weicher zu gestalten. An einigen Strichen beim
Ansatge des Rockkragens neben dem Barte sieht man, roie sie
durch Abdecken mit Tack oor dem Algen unterbrochen wurden.