Rümmer 13.
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 201.
gemacht rourden, sondern
ganz bizzarre formen an-
nehmenund sogar in der
Verkleidung eines hübschen
Schroanes auftreten. Tinten
zeuge, Karafindln, Zucker
dosen, Zuckerstreuer, feuch
ter und Campen, sogar
Schuhschnallen gibt es in
allen erdenklichen formen
aus Zinn und sehr schönes
Spielzeug. Damit sind nicht
Tellerchen und Schüssel-
chen gemeint, sondern die
kleinen Rachbildungen der
Kirchengeräte, feuchter, Kruzifixe, Kelche und Büchsen zu
oerschiedener Verwendung. Sehr selten sind die Cöffel, die
doch wahrscheinlich in ungeheuren ITlengen hergestellt
wurden, aber die man eben abgenutzt und weggeworfen
hat. Bei jedem Stück alten Zinngeräfs mufj man sich
freuen, dafj es uns erhalten
geblieben ist, denn für jedes
Stück, das bis in unsere
Hände gelangte, sind min
destens zehn Stück, weil
sie beschädigt oder einer
neuen form weichen
mufjten, in den Schmelz
tiegel gewandert.
Bin großes Vergnügen
macht die gefällige An
ordnung der gesammelten
Stücke, die, sollen sie
zur Geltung kommen, stets
gegen den Hintergrund
dunkel gebeizten Holzes gezeigt werden sollten. Eine be
sondere freude wird dem Sammler die Entdeckung machen,
dafj mit Zinnkraut geputjtes Zinn ein oolles Jahr blank
bleibt und nur mit dem feinen Reiherwedel abgestaubt
werden mufj.
Sig. 5. Empire-Kaffeeseroice. Um ], c 00.
Rlt-ffleijjener Porzellan.
Das nachstehend abgebildete Tee- und Kaffeeseroice Körper zerstreut. Das Seroice trägt die ITleiljener Rlarke
stammt aus der Sammlung des Reichsfreiherrn franz oon aus der Zeit um 1780,
fllt meißener Tee- und Kaffeeseroice.
Werner in Wien (Währing). Das Seroice isf^meifj, oben Die Abbildung ist der „Österreichischen Kunsttopo-
plastischer Rautenfries, Gemüse und Obst über a den ganzen graphie“ entnommen.
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Wandernde Pflanzen.
Von Professor Dr. W. tlligula.*)
Dafj Pflanzen wandern, ist eine allgemein bekannte
Tatsache, in welchem ITlafje aber solche Wanderungen statt
finden, und wie sehr sie die heimische flora oerändern
können, ist weit weniger bekannt, weil sich die Verän
derungen meist ziemlich langsam oollziehen. Auch hier
findet sehr häufig ein Kampf der neuen Eindringlinge mit
ganz bestimmten alteingesessenen Arten statt, die gemöhn-
:: j Aus dessen ebenerschienenen interessanten Werke „Pflan
ze nleben. Schilderungen aus dem leben der Pfanzen“. Verlag oon
Quelle & nteyer in Ceipzig.
lieh zuletjt das feld räumen müssen. Sa hat die Wasser
pest in den siebziger Jahren in raschem Zuge unsere Ge
wässer erobert und dabei an oielen Stellen die einheimische
Wasserflora vernichtet. In der Pfalz, unweit Karlsruhe tobt
zurzeit ein zwar stummer, aber nichtsdestoweniger erbitterter
Kampf zwischen einem alteingesessenen Ackerunkraut, dem
Mereurialis anmius und einem aus den Hochebenen oon
Peru zu uns herabgestiegenen, noch oiel zudringlicheren
Unkraut. Es ist die kleine Galinsoga parviflora, ein un
scheinbares Pflänzchen mit kleinen Blüten, welches aber