Hummer 14.
Internationale Sam ml er-Zeitung.
Seite 213.
nur dann möglich, roenn sein ursprünglicher Zustand auf
das genaueste bekannt ist. Das Denkmal-Archio roird
allen, die an der Erhaltung der Kunstdenkmäler mittätig
sind, eine unentbehrliche Grundlage zum Studium sein
und eine fülle oon Anregung und Belehrung oerbreiten.
Wie sehr die Zentralkommission zur Erhaltung der
Kunstdenkmäler im Königreiche Sachsen oon den Prinzipien
moderner Kimstpflege geleitet roird, roollen roir an einigen
Abbildungen erroeisen, die roir der außerordentlichen fiebens-
roiirdigkeit des Herrn Geheimen Regierungsrates Dr. Genfhe
danken. Durch die
Gegenüberstellung
der Bilder in re
stauriertem und
unrestauriertem
Zustande sind Ver-
gleiche möglich, die
oielleicht auch für
jene oon Flußen
sein roerden, die
roiederlTlünchener
ITlaler Hermann
finde das Restau
rieren oon alten
Gemälden perhor-
reszieren.
Wir führen
zunächst das Bild
nis des ehemaligen
Patrons der Kirche
Hausroaide (oan
Gersdarf dem Al
teren und Sohn)
oor. Die Zentral
kommission lief]
das stark mitge
nommene Porträt
in ihrer FRaler-
roeikstätte restau
rieren und rettete
es so oor dem dro
henden Verfalle,
figur 1 zeigt das
Bildnis in dem Zu
stande oor, figur 2
in dem nach der
Jnstandset3ung.
Gin gutStück
Arbeit mar allem
Anscheine nach bei
der Restaurierung
der „Auferstehung
Christi“ zu beroäl-
figen, die aus der
Kirche in Causa (Amtsh. Dresden-lleustadt) stammt,
fig. 3 präsentiert das Gemälde oor seiner Instandsetzung,
fig. 4 stellt es im heutigen Zustande dar.
Augenfällig tritt auch der Unterschied zroischen früher
und jetzt bei den Holzfiguren zutage, die in fig. 5 und 6
reproduziert sind. Die figuren stammen, roie roir dem
Berichte der Kommission entnehmen, oon einem Grab
denkmale in Schönfels (Amtsh. Zroickau). Cs sind zroei
gut geschnitzte, etroa 80 Zentimeter hohe knieende Gestalten
eines ITlannes und einer frau, dazu die oerroandte, ent
sprechend kleinere eines Kindes in der Tracht des begin
nenden 17. Jahrhunderts. Cs mutzten ergänzt roerden am
Ritter der Bart, die beiden Hände, an der frau die beiden
Hände, Teile des Geroandes und des Kopftuches und am
Kinde einige finger und ein Schuh,
■5ig. 2. Hausuialde. Bild nach der Insfandsehung.
fig. 7 ist ein Ratsherrenbild aus ITlarienberg. Im
Jahre 1907 hatte der dortige Stadfrat acht in einem
städtischen Hause aufgehängte alte Bilder der Kommission
mit der Bitte zugehen lassen, sie instand zu setzen, falls
sie erhaltensroert erschienen. Die Kommission lief] die
Bilder, darstellend ehemalige Bürgermeister, Ratsherren,
Pastoren, soroie die Kurfürsten Johann Georg I., Johann
Georg II. und Zar Peter den Grofjen oon Rußland in ihrer
ntalerroerkstatt instandsetzen, da sie oon ansehnlicher
Wirkung und historisch beachtenswert erschienen und
der Stadfrat oon
ITlarienberg sie
nach der Crneue-
rung im Rats- und
Sfadfoerordneten-
Sißungszimmer,
soroie in der Aula
der Bürgerschule
aufhängen roollte.
fig. 8 bietet
eine Abbildung des
Altars der Kirchezu
Po nick au (Amtsh.
Großenhain). Cs ist
ein heroorragend
schönes Werk der
Spätgotik, durch
dessen Restau
rierung sich die
Kommission ein
besonderes Ver
dienst erroorben
hat. Das Altarbild
ist oon Grund auf
instand gesetzt, neu
oergoldet und be
malt morden. Die
rund 900 lllark be
tragenden Kosten
rourden auf Staats
rechnung über
nommen.
fig. 9. mit
der roir diese kleine
Ausroahl schließen
oerbildlicht die
drei historischen
finden oon Oybin
(Amtsh. Zittau).
Auf die Anzeige
des oerdienten Ver
trauensmannes,
des Kommissions
rates Ul o s ch k a u
in Oybin, daß ohne dringende Veranlassung, eine der
drei historischen finden des Ortes gefällt morden sei, uer-
anlaßfe die Kommission, daß an Stelle der gefällten finde
— auf der Abbildung mit a bezeichnet — eine neue an
der mit b bezeichneten Stelle gepflanzt morden ist, so daß
Oybin sein altes Wahrzeichen, die drei finden, roieder hat.
Die drei finden stehen an der Ortssfraße einem felsen
schräg gegenüber, in roelchem drei Kreuze ausgehauen
sind. (Betstätte aus der Cölestinerzeit.)
Als im oorigen Jahre auf einer der finden oon dem
Pächter der in der Flöhe befindlichen IHolkerei eine Reklam-
tafel angebracht rourde, beroirkte Herr llloschkau, daß man
sie schleunigst roieder entfernte.
Dem Berichte der Kommission ist als dankensroerter
Anhang ein kurzer Abriß der Altertümer — Sammlungen