MAK
Seite 238. 
Jnternofionale Sammler-Zeitung. 
Hummer 15. 
partizipieren diese elf Bilder am Oesamterlös aus den uersteigerten 
176 Gemälden. Addiert man die Ansätje, mit denen die Auktion dieser 
elf Bilder begann, so ergibt sich die runde Summe non 170.000 fr. 
llur beim „Velasquez“ und beim „Rembrandt“ entstanden gewaltige 
Differenzen zwischen dem Ausrufs- und dem Verkaufspreis. Alan 
darf sich aber durch die Höhe dieser Preise nicht beirren lassen, 
58.000 und selbst 105.000 fr. würden bei zweifellos echten und 
guten Werken des spanischen und holländischen ITleisters natürlich 
recht wenig bedeuten. Ulan zahlt für echte Raffael und Ver 
meer heute Unsummen. 
Zwei grofje Venus- und Adonisbilder, die seinerzeit im 
Künsflerhaus als Tizian und Rubens oorgeführt wurden, haben 
bei der Auktion ihre erborgten stolzen lTamen ablegen müssen. 
Der „Tizian“ wurde mit 1000 fr. ausgeboten und mit 2800 fr. (I) 
losgeschlagen; es gab dann noch zwei „Tiziane“, ein JTlännerporträt, 
das non 400 auf 500 fr., und eine lUadonna, die oon 500 auf 
800 fr. stieg; billiger kann man doch wahrlich nicht zu einem 
Tizian kommen I Die Venus und Adonis-Komposition, die auf 
„Rubens“ lautete, obwohl schon das trockene, kalte Kolorit dazu 
Dein sagte, stieg oon 5000 auf 8100 fr.; es ging ihr also immer 
hin noch besser als der Tizianschen Kollegin. Über die Qualität 
eines „Raffael“ (155 cm hoch und 107 cm breit), der mit 5000 fr. 
ausgerufen wurde, braucht man wohl kein Wort zu uerliercn. 
Die Auktion der Gemälde war als „Clou“ den lebten zwei 
Tagen uorbehalten, ihr ging der Verkauf oon allerhand Kunst 
gegenständen ooraus, deren wichtigste Preise mir hier folgen lassen: 
Erster Auktionstag. ür. 1 Wandrelief in Ton, florentinisch 
(1500 fr.); Flr. 405 Golgathagruppe, Bronze, 16. Jahrhundert (1150 
fr.); ITr. 1178 elfenbeinerner Krummstab, polychramiert und ver 
goldet (5200 fr.); Ar. 1183 romanisches Schmuckkästchen aus Zedern 
holz mit Elfenbeinuerzierung (3200 fr.); nr. 1100 Schmuckkasten, 
deutsche Renaissancearbeit (1300 fr.); Ar. 1200 Renaissancehumpen 
in Elfenbein mit Reliefs tllOO fr.); Ar. 1427 die Schmerzensmutter 
mit Johannes, süddeutsche Schnitjarbeit des 16. Jahrhunderts 
(1100 fr). Eine recht interessante geschnitzte und polychromierte 
Abendmahlsgruppe, ebenfalls eine süddeutsche Arbeit des 16. Jahr 
hunderts, erzielte 950 fr. 
Zweiter Tag. Ar. 43 und 44 zwei bimförmige Vasen» 
italienisch 420 fr.; Ar. 995 die hl. Elisabeth in Email 700 fr. (Paris); 
Ar. 1002 kupferoergoldete Platte eines Reliquienschreins, 18. Jahrh. 
500 fr. (freiburg); prächtige Agraffe mit St. Georg, Gold mit Schmelz 
email 265 fr.; zwei grolle oiereckige Wandplatten in Cimogesemail 
Ar. 1009- 10 stiegen auf 2200 franken; Ar. 186 allegorische Por 
zellangruppe, marke Bristol 750 fr.; Ar. 187 ein Paar Capo di 
AJonte-Vasen 270 fr.; Ar 198 künstlerisch modellierter Hirsch oon 
Hunden geheizt, frankenthaler Porzellan 420 fr.; Ar. 214 zwei 
prächtige Höchster figuren 285 fr.; Ar. 219 grolle figurenreiche 
Gruppe, marke Damm 600 fr. (ITIannheim); Ar. 219 gleiches fabrikat 
620 fr. Viel Interesse weckte der Donatello zugeschriebene ITlörser, 
der mit 5000 fr. ausgerufen, bei 6700 fr. zugeschlagen wurde. 
Ganz gute Preise erzielten auch die folgenden HJörser Ar. 435, 436, 
457, 439, nämlich 160, 230, 120, 550 fr. Ar. 444, eine spanische 
Suppenschüssel, erreichte nur 410 fr.; die astronomische Standuhr 
oon 1564 (Ar. 445) 520 fr., Ar. 446, eine runde Taschenuhr, datiert 
1511 280 fr. und ein romanischer Bronzeleuchter, Ar. 447, 230 fr. 
Der oielbewunderte Türklopfer in Goldbronze, ITtedu.x oon Drachen 
umgeben, ging für 5900 fr. an einen deutschen Sammler; die 
hübsche Schreibgarnitur in Bronze, Ar. 452, 420 fr. Gute Preise 
wurden für die Textilien bezahlt. Ar 1078, grofzer Wandteppich 
in Goldbrokat, 2500 fr.; die folgende Hummer, zwei Wandbehänge, 
440 fr.; ein rotseidener Wandteppich mit Goldstickerei, Ar. 1080, 
150 fr.; das auf Seide gestickte Abendmahl, Ar. 1082, 470 fr.; 
Ar. 1085 türkischer Wandteppich, 200 fr.; ein gerahmtes Wachsbild, 
Ar. 1095, 400 fr. und Ar. 1096, ein ebensolches, Jupiter und Jo 
darstellend, 350 fr. 
Dritter Tag. Ar. 75 zylindrisches Gefäfz; Urbino 125 fr. 
(ITIannheim); Ar. 79 flache Schüssel Urbino 310 fr.; Ar. 80 des 
gleichen, dat. 1545, 450 fr.; Ar. 455 oiereckige Jardiniere in reicher 
Bronze 160 fr.; Ar. 456 ein paar gedeckelte Vasen in Goldbronze 
525 fr. (Ch. Dick, Veoey ; Ar. 465 reich ornamentiertes Uhrgehäuse 
in Goldbronze 180 fr.; Ar. 466 reich ornamentierter Pflanzenkübel 
in Bronze 560 fr.; 467 470 oier allegorische Bronzen wurden 
oorersf einzeln ausgeboten zum Preise oon Ar. 467 1000 fr., Ar. 
468 1100 fr., Ar. 469 900 fr, Ar. 470 1100 fr. und nachher zum 
Gesamtpreise non 4100 fr. zum Ausrufe gebracht, um zusammen 
für 4400 fr. zugeschlagen zu werden. Die beiden Pendants Ar. 
471 und 472, zwei prächtige Bronzefiguren, ITIodoH oon Barfolomeo 
Ammanuati, erreichten 2000 fr.; Ar. 473 Venus braun patinierte 
Bronze 260 fr.; Ar. 474 und 475 zwei gro^e bronzene Cömen 
380 fr. (Brüssel); Ar. 478 Hebe in faltenreicher Gewandung, dunkel 
grün patiniert 460 fr.; Ar. 479 eine dem Bade entsteigende Venus 
170 fr.; die prächtige Bronzefigur „Herkules tötet den Kakus“ ging 
nur auf 115 fr.; Ar. 484 auf einem Hengste eine sterbende Amazone, 
prächtige Bronze 570 fr.; die Bronze „Herkules im Kampfe mit 
Aessus“, ein hübsch modelliertes Stück, erreichte nur 270 fr.; Ar. 
486 und 487 zwei allegorische figuren, Sommer und Herbst, 270 
fr. (Kommerzienrat Brüning, Hanau); die Bronze „Peter Vischer“, 
selten schönes Stück, Ar. 488, 3600 fr ; Ar. 1246 Christus am 
Kreuze, grofje Elfenbeinfigur, 600 fr.; Ar. 1247 AJaria mit dem 
Kinde, Elfenbein, flämisch, prächtiges Stück, 1500 fr. (Baden); dito 
Ar. 1248, 750 fr ; Ar. 1249 eine Golgathagruppe in Holz und 
Elfenbein, 310 fr.; Ar. 1250 lUadonna mit Kind, spanisch, schöne 
Elfenbeingruppe, 950 fr.; Ar. 1251 Heilige familie, dito, 920 fr.; 
Ar. 1292 Christuskind, Elfenbein polychramiert, spanisch, selten 
grofjes Stück, 550 fr.; Ar. 1255 Venus, Arbeit des fransois Dus- 
quenoy, 850 fr.; Ar. 1255 Christuskind, Elfenbein, spanisch, 17. 
Jahrh” 420 fr.; Ar. 1256 Christus als guter Hirte, interessante 
Elfenbeinskulptur, 680 fr.; Ar. 1257 Elfenbeinskulptur, flnoia, die 
Zunge Ciceros durchstehend, 340 fr.: Ar. 1258 Krieg nach Sandro 
Botticelli, 550 fr.; Ar. 1263 und 1264 zwei Elfenbeinfiguren, Sommer 
und Herbst, erreichten -160 fr.; Ar. 1265 Hl. lAagdalena, der Körper 
mit Haaren bewachsen, 240 fr.; Ar. 1297 hübsche figur der hl. 
Elisabeth 520 fr.; Ar. 1268 Venus nach Botticelli 350 fr.; Ar. 1272 
lUadonna mit Kind, 16. Jahrh., 350 fr.; Ar. 1274 Cukretia sich den 
Dolch in die Brust stofjend 680 fr.; Ar. 1440 lUadonna in Buchs- 
baumholz geschnitzt 285 fr.; Ar, 1441 und 1442 2 dito Antonius 
und franzis'kus 300 fr.; Ar. 1445 Christus dito 265 fr.; Ar. 1445 
lUagdalena, interessantes Stück, 500 fr.; Ar. 1447 Edeldame im 
Kostüm des 16. Jahrhunderts 200 fr.; Ar, 1449 figur der hl. Eucia 
hübsch geschnitzt 370 fr.; Ar. 1450 lUadonna 275 fr.; die beiden 
figuren Adam und Eoa, Konrad lUeit zugeschrieben, die schon zu 
so oiel Kontrouersen Anlafz gegeben haben, wurden zu 1500 fr 
ausgeboten und zu 3200 zugeschlagen; Ar. 1462 der Tod, fein ge 
schnitzte Skelettfigur, 420 fr, 
Vierter Auktionstag: Ar. 767 Reliquienbüste in oer- 
galdetem Kupfer 450 fr. (Paris); Ar. 768 lUadonna und Kind, reich 
oergoldete Bronze mit bemaltem Holzsockel 650 fr. (Paris); Ar. 769 
dito kupferoergoldet 500 fr ; Ar. 770 ähnlich 375 fr. (Paris); Ar 771 
lUadonna auf Steinsockel sitzend 40 fr.; Ar. 772 Gotfoater darstellend, 
in vergoldeter Bronze 600 fr.; Ar. 775 St. Petrus, ähnliche Ausführung 
480 fr.; Ar. 774St. Jakobus d. A., ähnlich 570 fr.; Ar. 775 St. Thomas, 
ebenso 420 fr.; die folgenden Aummern 776 bis 782 in gleicher Aus 
führung gingen auf 470 fr.; 450, 470, 510, 450, 460, 420 fr ; Ur. 783 
lUadonna mit Kind, ähnlich 420 fr. (Badeni; Ar. 785 dito 200 fr.; 
Ar. 788 Altarkreuz, kupferoergoldet mit den Eoangelisten in Eglomise 
1500 fr.; Ar. 789 Vortragkreuz mit silbernem Christuskörper 530 fr.; 
das oergoldete Altarkreuz mit Steinen geziert Ar. 790 300 fr.; Ar. 
797 kupferoergoldefes Ziborium 125 fr.; Ar. 1277 lUadonna in 
Elfenbein 170 fr. (freiburg i. U.); Ar. 1282 Diana, Elfenbeinskulptur 
200 fr. 
fünfter Auktionstag: Porzellan und Silber: Ar. 224 
Schäfer, Cudwigsburgerfigur 110 fr. Karlsruhe ; Ar. 225 Kaffeeservice, 
Cudmigsburger Porzellan 540 fr. (St. Gallen); der unter Ar. 227 oerzeich 
nete Henkelkrug in Böttcherporzellan erreichte 330 fr.; Ar. 229 präch 
tige Terrine :Schwertermarke 500fr.; Ar. 252 Kaffeseroice-tete-ä-tefe 
— mit Reiterkämpfen äla Wouoermann, Schwerterzeichen, 200fr.; Ar. 
235 Teekanne mit Rechaud, AleiFjen 320 fr.; Ar. 261 eine grafge 
Gruppe: Rokoko-Hofkarosse, lUeifzner Porzellan, ging auf 750 fr. 
Kommerzienrat Brüning ; Ar. 262 Aeptun im lUuschelmagen, 
meifj 2.50 fr.; Ar. 888 Vortragskreuz 210 fr. (Diele, Veoey ; Ar. 
889 Reliquiar mit reichem lUafjwerk 220 fr. (Paris); Ar. 890 Re 
liquienkasten mit figürl. Darstellungen, Silber, 180 fr.; Ar. 892 
lUonstranz in Silber, dat. 1702, 580 fr ; das oiel bewunderte Stück 
Ar. 893 „Christus besiegt den Unglauben“, reiche Silbergruppe, 
1500 fr.; Ar. 894 St. IHichael, sehr dekoratioes Stück ging auf 
950 fr.; Ar. 896 silb. Ziborium, bezeichnet J. G, Dufalis, Brüssel, 
220 fr.; Ar 897 lUarienkrone, reich mit Steinen geziert, 355 fr. 
(Guggenheim Baden ; auf das Ergebnis des großen Schreibzeuges 
Ar. 900, Augsburgerarbeit in Goldbronze und Silber mar man ge 
spannt; bei 6000 fr. beginnend erreichte es 8900 fr.; (Baron oon 
Herzog ; Ar. 901 Empire Schreibzeug in Silber (italienisch) 230 fr. 
Philadelphia); Ar. 902 silberne fruchtschale 280 fr; Ar. 905 sil 
berner Scherzbecher (Hansel im Keller), Kopenhagener fllarke 180 fr.; 
Ar 904 hoher Deckelpokal 225 fr,; Ar. 905 ähnlich 170 fr.; Ar. 
907 Kokosnufjbecher mit silberoergoldeter fassung 650 fr.; Ar. 909 
Aaufilusbecher 200 fr.; Ar. 912 silberner UJe^kelch, bez. C. Keller, 
dat. 1683 900 fr. (Kommerzienrat Brüning); Ar. 1111 eine mytho 
logische Candschaft in Guaschemalerei, 18. Jahrhundert, 140 fr.; 
Ar. 1112 bis 1115 die beiden Porfraits £. XIV 7 . und der IJlaintenon 
auf Pergament gingen in rascher folge auf 3800 fr.; Ar. 1M5 
zwölf füllungen in UJurano-Glasscheiben 250 fr. (St. Galleni; Ar. 
1116 interessantes Triptychon 180 fr.; Ar. 1117 russisches Ölge 
mälde, einen Apostel darstellend 2^0 fr.; Ar. 1122 großes Altar 
kreuz mit Perlmuttereinlagen, 18. Jahrhundert, 210 fr. (Paris). Ar. 
1464 Buchsfigur Johannes 250 fr.; Ar. 1467 silbermontierter ßutten- 
träger mit münzen als Anhänger 315 fr.; Ar. 1470 ein ähnliches 
Stück 330 fr. (fortsetjung folgt.)
	        
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