MAK
nummer 16. 
1 nfernafionale Sammler-Zeitung. 
Seite 245. 
reichen und roahrscheinlich auch sehr oornehmen Herrn [ 
gewesen und auf krummen Wegen in die Hände der 
Vorfahren des stolzen Waldläufers gekommen. 
Ruhig nahm er, als ich mit der Besichtigung fertig 
roar, sein Geroehr wieder an sich, ITlit höflichem fächeln 
hörte er die Vorschläge meines Begleiters an, den ich 
gebeten hatte, für mich dies schöne Stück zu erwerben. 
Ba, nu! (Hein, niemals!) war seine Antwort, selbst als 
ihm ein guter Posten Geld und als Draufgabe noch ein 
doppelläufiges Jagdgewehr moderner Konstruktion geboten 
wurde. Ba, nu! Und stolz rückte er sein fettstarrendes 
Hütchen mit dem Kräuterbuschen oorne am Rande. „Buna 
vreme!“ und elastisch stieg er weiter. 
Hm nächsten Tage sah ich ihn wieder. Gr kam auf 
mich los, grüßte und ging uorbei. Bei dem „ba, nu!“ 
blieb es. 
Die meisten Besitjer solcher Waffen halten es so. 
Das Gewehr ist förmlich ein Familienmitglied geworden, 
das zum Unterhalt beigetragen hat, lange Zeit, und es 
oielleicht in oielen Fällen noch immer tut. Rach Amerika 
kann man ausmandern, wenn es sein muß, hungern kann 
man, aber das „ererbte“ Gewehr oerkaufen? „Ba, nu!“ 
ln dieser Anhänglichkeit liegt auch die Erklärung 
dafür, warum gerade die alten Schießwaffen nicht so 
leicht wie andere Antiquitäten und Seltenheiten oan dem 
Besitzer direkt erworben werden können. Gs ist fast 
immer die Konfiskation durch die Behörde Ursache, daß 
ein solches „Hausgewehr“ in andere Hände kommt, d. h. 
wenn der Besitzer beim Wildern oder bei einer sonstigen 
Gesetzesübertretung erwischt und ihm das Gewehr, sein 
Stolz und seine Freude, abgenommen wird. Da mißt 
dann freilich kein „ba, nu!“ 
c 
Aus der fDünctiener Porzellan-Ausstellung. 
ln Ar. 15 der „Internationalen Sammler-Zeitung“ 
ist in eingehender Weise über die Ausstellung altbayerischen 
Porzellans berichtet worden, die oom Bayerischen Aational- 
museum und oom Bayerischen Verein der Kunstfreunde 
(lAuseumsoerein) 
oeranstalfet, zur Zeit 
im Studiengebäude 
des Bayerischen Aa- 
tionalmuseums in 
ITliinchen zu sehen 
ist. Dank dem lie 
benswürdigen Gnt- 
gegenkommen der 
Ausstellungsleitung 
sind wir nun in der 
erfreulichen läge, 
unseren fesern 
einige Prachtstücke 
der Ausstellung oor- 
zuführen: 
Fig. 2 ist ein 
Aymphenburger Fa 
brikat und zwar ge 
hört es der Blütezeit 
Aymphenburgs an, 
der Periode oon 
1754 — 1 765, da 
Franz Basteili der 
lAanufaktur oor- 
stand. Der Katalog 
bezeichnet die ma 
lerische Gruppe als 
„Ciebespaar in der 
Ruine“ und gibt 
dazu folgende Gr- 
klärung: „Auf Gras- 
sockel baut sich eine 
Ruinenarchifektur 
auf, abgeschlossen 
nach oom durch eine 
rustizierfe Säule auf 
oierkantigem Posta 
ment, nach riick- 
wärts durch ITlauer- 
werk mit Überresten 
eines rundbogigen 
Fensters. Die offene 
Seite des Architekturstückes wird ausgefüllt durch einen 
brückenartig gespannten Rocailleschnörkel, auf dem links 
eine Dame in langem, blaugeblümfem, weitem Rock und 
eisenroter Jacke sißt; sie wehrt sich schreiend gegen die 
fiebkosungen eines 
Galans. Der Kaoa- 
lier sißt in gelben 
Kniehosen und pur 
purnem Rack neben 
ihr; er legt den 
rechten Arm um den 
Rücken der Dame, 
während er das ent- 
seßt abgewandte 
Haupt der Geliebten 
zu sich herüber 
bieg n will. Vorne 
ein graubraunes 
Hündchen, das den 
stürmischen Cieb- 
haber wütend an 
bellt; auf derFenster- 
bank liegt in be 
schaulicher Ruhe 
ein Ziegenbock. Die 
Schildmarke [6] ist in 
ornamentaler Ver 
wertung über dem 
Schlußstein des Fen 
sterbogens einge 
drückt. Höhe 27 cm.“ 
Gigentümerin 
des Stückes ist Frau 
Glise Hirth in lAiin- 
chen, die in der Gx- 
position auch sonst 
mit oielen sehr 
schönen Porzellan 
werken oertreten ist. 
Fig. 3 ent 
stammt der Karl 
Theodor-Periode der 
Frankenthaler- 
Atanufaktur, über 
diederTeserinAr. 15 
weitere Aufschlüsse 
fig. 2. Ciebespaar in der Ruine. lJymphenburg. findet.
	        
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