die Freiherren, späteren Fürsten von Eggenberg, die Schwarzenberg, bis
endlich im jahre 1822 Hohenfurt gänzlich unabhängig wurde.
Unter dem Abte Quirin Mickl (1747-1767) wurde 1756 für die Biblio-
thek ein eigenes Gebäude errichtet und mit großer Ausdauer eine reiche und
wertvolle Büchersammlung zusammengebracht, die viele Hunderte von
Inkunabelwerken und sonstige Codices Manuscripti enthält.
Die Zeit der Regierung Kaiser Josefs II. ging nicht spurlos an dem
Stifte vorüber. I-Iohenfurt stand bereits auf der Liste jener Klöster. die auf-
gehoben werden sollten, doch brachte der Tod des Kaisers dem Kloster die
Rettung, das in der Folge der Klosterreforrnationen aber doch noch manchen
Verlust zu verzeichnen hatte. Im Jahre 1781 war auf Befehl dieses Kaisers
auch die Exemption des Stiftes abgeschafft und I-Iohenfurt dem neu errich-
teten Budweiser Bistum unterstellt worden.
Dem frommen und überaus gütigen und deshalb sehr beliebten Abte
Isidor Teutschmann (1801-1827) gelang es, im Stifte eine theologische
l-Iauslehranstalt zu errichten (1810-1815), die auch von Ossegger Kleri-
kern eine Zeitlang besucht wurde. Ebenso wurden im Jahre 1815 sämtliche
philosophischen Lehrkanzeln an der bischöflichen Diözesanlehranstalt in
Budweis mit I-Iohenfurter Stiftsherren besetzt. I-Ieute wirken fünf Zister-
zienser aus I-Iohenfurt als Professoren, einer als Direktor, am k. k. deutschen
Gymnasium in Budweis, wo dieselben in einem eigenen Kollegium (Hohen-
furterhaus) untergebracht sind.
Seit 1901 ist ein Zisterzienser von Hohenfurt als Propst und Beichtvater im
Zisterzienserinnenkloster „I-Iimmelspforten" zu Tischnowitz in Mähren tätig.
Das Stift Hohenfurt führt für sich allein kein festgesetztes Wappenbild,
nur die jeweiligen Äbte benutzen persönliche Wappen, in denen das Stifts-
monogramm," die Rose des Gründers und die französische Lilie in ver-
schiedener Zusammenstellung wiederkehren. So führte zum Beispiel Abt
Quirin Mickl (1747-1767) einen von Schwarz, Rot, Grün und Blau durch
ein goldenes Kleeblattkreuz gevierten Schild, der mit einem silbernen Herz-
schildchen mit der Rose der Rosenberg belegt erscheint. Im ersten Felde ist
das goldene Monogramm des Stiftes, im zweiten ein Granatapfel, im dritten
eine Sonnenblume (P) und im vierten Felde eine goldene Lilie zu sehen.
Abt Isidor Teutschmann (1801-1827) benutzte als Wappen einen
durch den aufrecht gestellten, rot-silbern geschachten St. Bemhardsbalken
von Schwarz und Silber gespaltenen Schild, Äder vorne das goldene Mono-
gramm des Stiftes, rückwärts die Rose der Rosenberg zeigt (siehe Abb. 24).
Das Wappen des Abtes Leopold Wackai-z (1857-1901), seit 1891
Generalabt des gesamten Zistersienserordens, zeigt einen von Purpur,
Schwarz, Blau und Silber durch ein goldenes Lilienkreuz gevierten Schild.
Im ersten Felde erscheint die auf einem Halbmond stehende, nimbierte
Figur der Madonna mit ausgebreiteten Händen, im zweiten das goldene
"' Das Monogramm des Stiftes ist derzeit zusammengesetzt aus den Buchstaben A und H und kann als
Abtei Hobenfurt oder als Altovadum-Hohenfun gelesen werden.