Rümmer 22.
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 359.
Dodona, 1825 111k., ein ähnliches Stück mit Achilleskopf, 2500 Alk.,
eine euböische Tetradrachme aus etroa 400 o. Chr. mit Kopf der
Aymphe Euboia, 1450 lllk., ein öoldstafer mit Kopf der Athena
mit scheibenförmigem Ohrring und Perlhalsband im attischen Helm,
1075 Ulk., eine Drachme mit fliegendem Pegasos, auf der Kehrseite
Kopf der Aphrodite, ITleisterstück griechischer Stempelschneidekunst,
oon nur 16 lAillimetern Durchmesser und 2,66 Gramm Gewicht,
1500 Ulk., eine Didrachme mit Kopf der Persephone mit Ähren
kranz, fünffachem Ohrgehänge und Perlhalsband 2150 Ul., eine
andere Didrachme mit nacktem Herakles im Kampf mit der Hydra,
2025 )Ak.
(ITlünzauktion Brüder Egger.) Unter reger Teilnahme
uon Sammlern aus dem ln- und Auslande, namentlich aus Eondon,
Paris und St. Petersburg, hat die ITlünzaukfion der Brüder Egger
in Wien statlgefunden. Die erzielten Höchstpreise sind: Ar. 48
Do pelstater uon llletapont 5525 K, Ar. 82 Tetradrachme uon
Rhegium 1050 K, Ar 89 Stafer uon Terina 600 K, Ar. 124 Archaische
Tetradrachme uon Catana 5000 K, Ar. 155 Eryx Tetradrachme
2500 K, Ar. 189 Segesta Didrachme 1675 K, Ar. 192 Segesta Tetra
drachme 5925 K, Är. 221 Syracusa Tetradrachme 900 K, Ar. 259
bis 241 Syracusa 5 Dekadrachmen ä 2550, 2000 und 2325 K, Ar.
261 Syracusa Golddrachme oon Agathokles 850 K, Ar. 500 Abdera
Tetradrachme 2000 K, Ar 515 Amphasitis Tetradrachme 5725 K,
Ar. 316 Amphipolis Tetradrachme 2000 K, Ar. 517 lAende Tetra
drachme 725 K, Ar. 525 eine ungewöhnlich schöne Tetradrachme
oon Alexander dem Großen 625 K, Ar. 526 Tetradrachme des Kö
nigs Perseus 650 K, Ar. 576 ein wundereolles Bronzemedaillon mit
Brustbild des Antinous 1225 K, Ar. 385 Cyzicus Electronmünze
1225 K, Ar. 595 Cyzicus Silberstater 1040 K, Ar 418 Goldstater
des syrischen Königs Seleucus 1. 735 und Ar. 454 Carthago schöne
Tetradrachme 445 K.
Philatelie.
(fine deutsche 60-Pfennig-IAarke.) mehrere Handels
kammern des Deutschen Reiches treten für die Einführung einer
60-Pfennig-Briefmarke ein.
(Das ende eines alten Postschcoindels.) Aus Wien
wird uns geschrieben: ln früheren Jahren haben sich nicht selten
fälle ereignet, daß durch Abwaschen des Obliterierungsstempels
oon gebrauchten Briefmarken und Wiederaufkleben auf Briefen ein
Postbetrug oersucht wurde, der bisweilen auch gelang. Aun haben
auch oerschiedene Personen dasselbe JAanöoer bei den neü in
Verkehr gesellten Briefmarken aus dem Jubiläumsjahre durchzu
führen uersucht. Diese Versuche, meist oon Indioiduen geringen
Bildungsgrades in ländlichen Gegenden unternommen, mißlangen
aber. Gegen die Urheber wurde das Gefällstrafoerfahren einge-
leifet und in manchen fällen auch wegen Betrugsuersuches uorge-
gangen ln einzelnen Orten speziell Galiziens erfolgte auch die
Verurteilung derartiger „markenabrnascher“ zu Arreststrafen bis
zu acht Tagen. Die fälschungen waren zumeist so primitio durch
geführt, daß sie schon auf den ersten Blick als solche erkannt
werden mußten. Durch entsprechende Vorsichtsmaßregeln bei der
Herstellung der marken hat die Postoerwaltung das Entfernen des
Obliterierungsstempels ohne Zerstörung des lÄarkenbildes unmög
lich gemacht. Der Stempelfarbe wurden nämlich derartige Sub
stanzen beigemischt, daf} die färbe mit der färbe der marken in
ein bestimmtes Verhältnis gebracht erscheint. Die chemische Be
schaffenheit der beiden färben oerhindert nun das „Abwaschen“
des Stempels oollständig, da bei einem solchen Versuche eher das
markenbild zerstört werden muß. Der alte Postschwindel des
„JAarkenabmaschens“ hat sich demzufolge seit Herausgabe der
Jubiläumsmarken stark oermindert und dürfte nun bei seiner
erwiesenen Aussichtslosigkeit ganz aufhören
(Internationale Postwertzeichen-Ausstellung in
Bern.) Das Organisationskomitee für die internationale Postwerf-
Zeichenausstellung in Bern hat die Ausstellung für die Tage nom
3. bis 12. September 1910 fesfgeseßt. Die (Einladungen in den
Ehrenoorstand haben bereits angenommen die Herren: £. Ruffy,
Direktor des internationalen Bureaus des IVeltposfoereines, Oberst
Emil frey, Direktor des internationalen Bureaus der Telegraphen-
Union, A. Stäger, Schweizerischer Oberpostdirektor, A Kocher
und C. Delessert, Kreispostdirektoren in Bern und fausanne. Das
offizielle Ausstellungsprograinm gelangt im laufe des IHonats zur
Versendung.
UUaffen.
(Eine Waffena uktion.) Aus lllünchen wird uns ge
schrieben: ln den lebten Aooembertagen kam in der Galerie
Helbing eine Waffensammlung aus norddeutschem Besiß zur Ver
steigerung, die neben Stücken oon großem, typologischen Interesse
zahlreiche Unica enthielt. Die erzielten Preise entsprachen im
großen ganzen dem Werfe der Objekte. )Aan zahlte u. a. für eine
komplette feldrüsfung aus dem 16. Jahrh. 1400 Ulk., für eine
Rüstung aus dem 1. Viertel des 17. Jahrh. mit reich uergoldeter
Grauierung 2100111k., einen kompletten Halbharnisch, mitte 17. Jahrh.,
(blank, mit messingnieten) 800 IHk., Panzerhemd aus der Rüst
kammer mohammeds II. des Großen (außerordentlich fein genietetes
Ketten- oder JAaschengemebe, Kragen und unterer Rand des Hemdes
mit messinggliedern saumartig durchschossen) 920 Alk Rücken
einer Brigantine ohne Kragen und ohne fütterungsreste 410 lllk.
Ritterjacke in blauer Seide in Gold gestrickt. Dekoration: Ranken
und Blumen in blankem Dessin, Venetianer-Arbeit 140 Ulk. Eeder-
koller, sämisches Ceder, ohne Ärmel, mit Aestelwerk, mitte
17. Jahrhundert, Eänge (uon der Achsel nach unten) 102 cm 310 mk.
Waffenrock aus Eeder, mit Ärmel und Taschen, mit ornam., abge-
nähter Stepparbeit mit (späteren) IHessingknöpfen. Anfang 18. lahrlr,
Eänge 88 cm, 150 Alk.
ferner erzielten: Italienischer Birnenhelm, 16. Jahrh, mit
schmalem, horizontalem Rand. Die Dekoration getriebene, geprägte
und goldtauschierte Arbeit, zeigte beiderseitig St. Georg, den Drachen
tötend, 550 mk. Deutscher Birnenhelm, Birne oon gedrückter farm,
mehr breit gewölbt, als hochgezogen, Stempel zu einer umgebogenen
Spiße ausgebildet, Rand moriansähnlich, 145 mk. Visierhelm mit
zweifach geschobenem Kragen, festem Kinnstück und hohem Kamm,
Haube, Visier und Kragen in bordureartigen Streifen durch uer-
goldete Aßarbeit, sehr im Geschmack Peter flötners, weiß dekoriert,
370 mk. Visierhelm, schöne, runde Glocke in form d t Burgunder
helme. lllit hochgefriebenem Rennaissancemerk uerziept, 125 Ulk.
Topf- oder Stechhelm, aus fünf Platten zusammengenietet 110 Alk.
lAaximilianischer Helm, Ende des 13. Jahrh., 35ü JAk. Spottmaske
(für gewisse Kirchenstrafen). Gesichtshelm (lllaske, also ohne Glocke),
die mächtige Aase läuft aus in zwei gerollte, schnurrbartartige
Bänder. Heraushängende Eästerzunge, Eselsohren, Ziegenhörner,
eine große Akanthusranke flankierend, die, freistehend, den feder-
schmuck erseßf. Auf den Wangen große Warzen. An den Ohren
Schellen. Eisenblech, rot und schwarz bemalt, 16. Jahrh., 190 Alk.
Von Blankwaffen erzielten: Zweihänder. Knauf in Gestalt
einer gedrückten Kugel, mit stumpfer Kante als horizontaler Alittel-
linie. Der lange Griff, in der mitte durch eine ringartige Wulst
durchseßt, ganz beledert, 650 lllk. Gotisches Schwert (102 cm)
Knauf in Gestalt einer Kugel, die an den Seiten abgeflacht und
mit einem Wulst, der oon Pol zu Pol läuft, belegt ist, 130 mk.
Schiaoonaschmert, Ende 16. Jahrh., 130 mk. Glockendegen,
spanische form, Dachklinge mit der Passauer Wolfsmarke (Klingen
länge 104 cm, Gesamtlänge 154 cm) 150 111k. Glockendegen. Gute
Dachklinge mit geometrischer Grauierung an der Wurzel und beider
seitig mit doppeltem, kurzen, tiefen Hahlschliff, in den Rinnen der
llame „TOMAS“ mehrmals wiederholt, Klingenlänge 92 cm,
Gesamtlänge 111 cm, 375 lllk. Eleganter spanischer florett-
degen 175 lllk. Italienischer Dolch, hoher, runder Knauf, mit
hübsch geschnittenem Rankenmerk dekoriert, drahtumwickelter
Griff, gerade, an den Enden oerdickte Papierstange und Papierring,
beide den Knauf entsprechend geschnitten Klinge dachförmig mit
tiefen Einschleifungen und in zierlichem Illuster durchbrochen,
sogenannte Giftzüge. Klingenlänge 27’5 cm, ganze Eänge 37'5 cm
170 Alk. Ital. Dolch, birnenförmig, achtfach abgeflachter Knauf,
c rahtumflochtener Griff, schön gegliederte Papiersfange, prächtig
durchbrochen gearbeitete Stichplatte, einen Drachen und Delphin in
reichem Rankenwerk zeigend, dreikantige Klinge mit einer Zahlen
skala. Klingenlänge 44'5 cm, Gesamtlänge 63 cm 500 lllk. Ital.
fechfdolch, (Parierdolch, sogenannte „Einke Hand“) 280 lllk. Geäßte
bayerische Hellebarde, 1584, dekoriert, zeigt in stilisiertem Blatt
werk einerseits das pfälzisch-bayerische Wappen mit der Beischrift:
Ferdinand D. G. Co. Pal. Rhni. utriusqu. Bavariae dux 1584. aui
der anderen Seife in einem Eorbeerkranz Herz, Schwert und fackel
nebst Beischrift: nee ferro nec igne territur. 550 Alk. Partisane
(Spontan) in form der Kanonen-Euntenstöcke 120 Alk Runka,
Spieß in farm der Ochsenzunge, die halbmondförmig aufwärts
stehenden Ohren sehr breit, schneidig und spiß, Eänge 56 cm,
Holzschaft mit Quaste, 155 Alk. Desgleichen Spieß in form der
Ochsenzunge mit starker Alittelrippe, an der Basis doppelbogen-
förmig ausgeschnitten. Eänge oon der Tülle an 65 cm. Ohne
Schaft, 100 Alk.