MAK

Volltext: Jahrgang 1 (1909) (1.1909,5)

Rümmer 5. 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 69. 
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Unbekannte Porzellanmarken. 
Von flngelo Eisner non eisenhcrf, Wien. 
Trat) der größten JTlühe, die sich die Spezial-Schrift 
steller geben, um alle ITlarken zu eruieren und deren 
Prauenienz festzustellen, ist es bis jefjt dach nicht gelungen, 
alle die zahllosen Abzeichen, die in der Porzellanmelt oor- 
kommen, zu bestimmen. 
Frankreich ist das Cond, das, non der berühmten 
ITlanufakture de Seores angeeifert, die meisten Porzellan 
gegenstände besserer Qualität produzierte, die zweifelsohne 
mit den schönen, eleganten und goldstro^enden Seores- 
arbeiten wetteifern konnten, eines der kampletesten Werke 
über europäisches und orientalisches Porzellan ist das non 
William Chaffers, reuidiert durch den ganz ausgezeichneten 
Fachmann Rlr. Frederick Citchfield. Aber auch dieses 
Werk weist oiele Bücken auf und sowohl Boyer, wie 
Brogniarf, Clement de Ris, Daoillier, Belange, Daumien, 
Cd. Granier, Jacquemart, Jaennicke, Graepe, Tainturier, 
Piot, Ris Paquot etc. etc. konnten nicht eine oollständige 
Zusammenstellung fertig bringen. Cs wäre daher Pflicht 
eines jeden Sammlers, soweit es ihm möglich, die Crgän- 
zung zu suchen und sie der Öffentlichkeit bekannt zu geben. 
Wie schon erwähnt, waren in Frankreich unzählige 
Fabriken aufgetaucht, die alle in Schönheit und Ausführung, 
speziell non Seroicen, das Allerbeste leisteten; weniger 
war es im Figuralen der Fall. Guerard et Dile, oder wie 
sie sich später schrieben, Diehl et Guerhard, die das so- 
genanten Angouleme-Porzellan heruorbrachten, Halloy, der 
Clignaucourt-Porzellan herstellte, Dagoty, Rast, Jacques Petit, 
Bringeau, Beyerle, Custine, Xaoier, Deruelle, Ce IRaire, 
dann Cebon-Halloy, Schoelcher, Kodas — allüberall sind 
sie hernorragend oertreten, so zwar, dafj sie in Farbe und 
Form, speziell aber in der Vergoldung, mit den besten 
europäischen Produkten konkurrieren könnten. 
Cinige gar nicht, oder mangelhaft genannte Rlarken sind: 
B. S., Paris. Wahrscheinlich 
Benjamin Schoelcher, reizende 
Schale mit IRusikeremblemen, weifj 
und gold, innerlich ganz oergoldet. 
B. 5. & Cie., Paris (Benjamin 
Schoelcher & Cie.) in Gold mit pol 
nischer Schrift: Konstytucya 1815. 
Alexander I., Ces. S. W. Pros. Krol 
Polsi — Piermszy Seym d. 27 IRarca 
1818 mit dem Porträt des Zaren 
Alexander T. und anderen Cmblemen. 
Mre. de S. M. I 
L’Imperatrice ! in Rot. 
P. L. Dagoty ] 
Grüner Fond mit reizender Feder 
zeichnung. 
Bringeau 
rue Yivienne. 
Rosa mit Goldoerzierung. 
5iq. 4. 
T P 
J 0 U in Rot. 
(Petit Caroussel.) 
Schokoladebraun 
mit Gold- u. weifjer 
Verzierung, inner 
lich ganz oergoldet. 
Lebon Halioy ä Paris. Blau 
mit reizenden Goldemblemen auf 
Gold in feinster Ausführung. 
Paris r. neuve St. Gilles 
Clignancourt? Innerlich ganz oer- 
goldef. 
Kodas im Porzellan eingedruckt, 
auf der Unterschale ein C in Gold. 
Schale weil) mit grün-schwarzen 
Verzierungen. 
Sig. 8. 
E B in Gold. Paris rue de Crussol. 
Vergoldet; äußerlich Candschaft mit 
Goldoerzierung. 
G R I in Rot. Grofje 
Suppenschale mit Blumen, 
ca. 1840. 
A. o. (in Blau). Schale bleu de 
Se'ores Couis XVI mit zwei großen 
llledaillons auf hellgelben Fonds, 
einerseits eine Urne, anderseits ein 
K in Blumen, das sich auf der 
Unterschale wiederholt. Henkel en- 
trelaces.
	        
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