MAK
Seite 122. 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Rümmer 8. 
lllarke, Emission 1869, llapoleon mit Corbeerkranz brachte fres. 
4650’ . Als Kuriosum sei ermähnt, dafj eine 20 ct.-ITlarke der 
Bordeaux-Ausgabe 1870, II. Type, sehr lebhaft ultramarin — eine 
sehr rare lluance — für fres. 350 - — uerkauft rourde. 
Der Fehldruck lO-j-15 ct. Emission 1871 -75, braun auf 
rosa, ein hübsches Cxemplar mit 0. ö. erzielte fres. 315' , ohne 
0. G, fres. 270'—. Gin Originalbogen 5 fres., lila, Omission 1877 78, 
ohne TRillesime (Plattennummern) rourde für fres. 765'— bis 
fres. 890'—, derselbe Bogen mit TRillesime 4 für fres. 780'—, des 
gleichen mit ITlillesime 8 für fres. 820 - und eine Kollektion ganzer 
Originalbogen mit niillesimes für fres. 4250'- dem meistbietenden, 
einem französischen Händler, zugeschlagen, eine kleinere Kollektion 
dieser marken mit millesimes erzielte fres. 1750—. 
Von französischen Kolonien rourde für eine 20 et., blau, 
Omission 1871, tete beche, knapp geschnitten, fres. 205'--, für eine 
4 ct., grau, schönes Stück, fres. 280'— bezahlt. Die ungebrauchten 
Reunion der Ausgabe 1851, 15 ct. in oerschiedenen Typen rourden 
für fres. 600' - bis fres. 900 - per Stück, die 50 ct., ungebraucht 
lose und ungebraucht auf Briefstück, Type d für je fres. 1555'—, 
Type b für fres. 1595'— uerkauft, gebrauchte Oxemplare brachten 
fres. 1050' - bis fres. 1100 per Stück 
eine sehr schöne Sammlung, bestehend aus 394 Stück ge 
wöhnlicher marken uon Glsaß-Cothringen rourden nur roegen der 
Abstempelung mit fres. 635'— bezahlt. 
monaco 1885, 5 fres., schöne Stücke mit Originalgummi er 
zielten durchschnittlich fres. 66'—. 
Hohe Preise erzielten ungebrauchte Prachtstücke mit Original 
gummi uon Österreich und Combardei, die fast a le uon der Brief 
markenhandlung Rudolf friedl erworben rourden. Besonders Stücke 
mit anhängenden Andreaskreuzen wurden hoch angelegt, z. B. die 
3 kr. rat der Omission 1850 mit fzes. 230' , die 6 kr. braun mit 
Ansichtskarten. 
(Ile uh eiten) Die Ausbeute an llouiläten in den lebten 
uierzehn Tagen ist nicht besonders groß Der frühling dokumentiert 
sein Regime durch eine Serie (8) Künstlerkarlen, friihlingsblumen 
in prächtig umhüllten Blumentöpfen und durch die Serie „Sankt 
Johannisfest,“ sechs Blumenkarten nach Originalen uon C. Klein. 
Der rührige Verlag Oilette gab sechs farbige Künstlerkarten, 
Tennis spielende Paare in den oerschiedenen Phasen des Spieles 
heraus. A. Waldemar entroarf oier Künstlerkarten: je drei JTlädchen- 
gestalten in Altroiener Tracht in der Gondel eines Cuftballons. Das 
Cuftschiffproblem beschäftigt die Hnsichtskartenzeichner überhaupt 
stark. Da sehen roir Wiener Zukunftsbilder: eine Verbindung uon 
Tram, Omnibus und Zeppelin'schem Cuftschiff. Dermaler feiertag 
hat uns zweierlei liebliche Überraschungen geboten: sechs schel 
mische Kinderköpfchen und drei Kinderszenen, Bübchen und ITlädchen 
in drolliger Zwiesprache. Weiters erschienen zwölf Ansichtskarten 
„eilke beautes“, prächtige frauenköpfe. 
Der Ongländer 0. 0. Shepheard brachte eine, die englische 
Vorliebe für Angelsport bezeichnende Karte: zwei Kinder sißen am 
steinigen Ufer und angeln, neben ihnen ein Glas mit einigen 
fischen, m. Gardaoskä lieferte roohlgelungene „Slaoische 
Trachten“. Der Photograph Schumann konterfeite die drei jungen 
Göroen und ihre Klutter in der Schönbrunner menagerie. Der 
ITlaler R. o. midierer hat in staunenswertem fleiße wieder fünf 
frauenköpfe entworfen. Tos. Demel, Cudmig Kurz und Cudroig 
Koch haben sich mit feschen Wiener fiakern eingestellt. 
ln Paris ist Serie 85 der Sazerag-Photographien, sechs ent 
zückende Kindergesfalten mit Kirschen, erschienen. Zwei Vexir- 
bilder zeigen uns lTapaleon f. und Ciszt und seine Klüsen. Hn 
Schauspielerphotographicn sind die Aufnahmen uon Cucille JTlarcet 
fres. 225'— und die 9 kr. blau mit fres. 210.—, sämtliche unge 
braucht mit Originalgummi. 
Oin gelber TRerkur auf Schleife rourde mit fres. 250' -, ein 
loses Cxemplar uon rosa TRerkur mit fres. 220'— bezahlt, ferner 
wurde uon mir der gesamte Stock der marken uon lllontenegro 
mit den seltesten Zähnungsoarietäten einzeln und in ganzen Bogen 
angekauft. 
Von deutschen Sachen brachte ein Originalbogen ßergedorf 
Sch. schwarz auf blau fres. 455'—, die ungebrauchte Württem 
berg 3 kr. schwarz auf orange, ein Prachtstück, 540'— ein Original 
bogen Württemberg 1875, 70 kr dunkellila fres. 910'- und hell- 
lila fres 855'-. 
Reapel */ 2 Tornese Trinacria, ungebraucht ging mit fres. 
1550'—, gebrauchte Stücke derselben marke mit fres 305'— bis 
540'—, 1 /., Tornese Kreuz, ungebraucht mit fres. 660'—, gebrauchte 
Stücke mit fres. 120'— bis fres. 150.— per Stück weg. Oin Doppel 
stück derselben Rlarke, gebraucht, brachte fres. 410'—. 
ein Doppelstück Reapel prouisorische Regierung, 50 Grano 
grau, rourde zu dem fabelhaften Preise uon fres. 620'— losge 
schlagen. 
Oinen sehr hohen Ciebhaberpreis erzielte ferner noch eine 
5 Tire Toskana goldgelb in selten schöner Crhalfung, außerordent 
lich frisch und mit Originalgummi, fres. 4500' - mußte der Grsteher 
dieser IRarke, ein Italiener, bezahlen. 
ITlaldau 27 Parale, gebraucht, wurde mit fres. 980'— und 
54 Parale mit fres. 550'— bis fres. 500'—, 81 Parale ungebraucht, 
ohne Gummi und mit Stockflecken mit fres. 5850' — und die 108 
Parale, gebraucht, mit fres. 910'— dem meistbietenden zugeschlagen. 
Zu sämtlichen Preisen kam noch ein Zuschlag uon 10°/ 0 für 
Auktionsgebühren. 
uon der Wiener Hofoper als „Glektra“ und oam Budapester Gaste 
des Tohann Strauß-Theaters in Wien, fedak Sari als „Sultan“ zu 
oerzeichnen. — Die aktuellen Ansichtskarten beschränken sich auf 
die Aufnahmen oom Besuche des deutschen Kronprinzen in Wien 
und IRaximilian Hardens, der letjten RTittwoch in Wien einen 
Vortrag hielt Die kommende Jahreszeit künden uns 10 Karten 
des Kunstmalers friß Reiss: Sommer im Schwarzwalde, —st. 
flutographen. 
(lllusikerbriefe.) Bei Cea Ciepmannssohn in Berlin 
findet am 21. und 22. d. TR. die Versteigerung einer Autographen- 
Sammlung statt, die aus roertoollen TRusikmanuskripten und Rlu- 
sikerbriefen sowie aus Autographen uon fürsten, Staatsmännern, 
Dichtern u. a. besteht. Die Kollektion stammt aus den ITachlässen 
des Kapellmeisters Georg Gduard Goltermann und des Hofkapell 
meisters und Senatsmitgliedes der Kgl. Akademie der Künste zu 
Berlin Professor Albert Dietrich, der ein intimer freund uon 
Johannes Brahms gewesen und uon diesem auch als Komponist 
außerordentlich geschaßt worden ist. Hochinteressant ist ein an 
Goltermann (frankfurt) gerichtetes Schreiben Hans u. Büloros oom 
8. August 1862. Der Brief handelt ausführlich uon eoenfuellen 
Strichen in Ciszts „Tasso“, der in frankfurt zur Aufnahme kommen 
sollte. Sein Schwiegeruater, schreibt der berühmte Pianist und 
Dirigent, habe ihn autorisiert, derartige „Rlodifikationen“ oorzu- 
nehmen. Ausführlich kommt er dann auf die beuoistehende 
„Cohengrin“-Aufführung unter Ceitung des Komponisten und die 
Aufführung in Wiesbaden zu sprechen, die eben nicht dazu beige 
tragen habe, Herrn Wagner große .Gebens- und Schaffensfreude 
mitzuteilen. Während der erste Akt glänzend gelungen sei, sei 
die Aufführung so degeneriert, daß der Kleister sich dem Schluß 
zu entziehen gezwungen war . . . Auch die übrigen Briefe 
Büloros uerdienen Aufmerksamkeit. Und uon seinem Schwiegeruater 
Giszt stammt ein schöner Brief (1856), der an einen TRünchener 
freund, wahrscheinlich Dingelstedt, adressiert ist. Ciszt sagt: 
„Run bin ich bereits in dem Gand angelangt, wo die Orangen nicht 
Chronik.
	        
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