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Ex libris uon 
Wir führen unseren Cesern heute einen Gxlibristen 
uor, auf den das Wart non dem Propheten, der in seinem 
Vaterlande nichts gilt, keine Anwendung finden darf. 
Alfred Peter hat sich trotj seiner Jugend — er steht am 
Anfang der Dreißiger — in seiner Schmelzer Heimat schon 
Anerkennung erworben und ein kürzlich non ihm im 
Verlage der Buch- und Kunstdruckerei Bertschi in Basel 
erschienener Band mit 20 Exlibris in Original-Holzschnitten 
wird ihn geroifj bald im Auslande oorteilhaft bekanntmachen. 
Alfred Peter ist 1877 zu Basel geboren, roo er 
auch seine Ausbildung genossen; Albert Wagen und 
Dr. fr. Schied er waren seine Hehrer an der dortigen 
Allgemeinen Gewerbeschule. Peter widmete sich der an 
gewandten Kunst, daneben allerdings Diel auf graphischem 
Gebiete schaffend. Gin Preisausschreiben des Baseler Kunst- 
fig. 7. 
nereines zur Anschaffung eines Bibliothekszeichens brachte 
dem jungen Künstler den dritten Preis —- der erste wurde 
non der Jury überhaupt nicht zuerkannt — ein Grfolg, 
der für ihn ein Ansporn war, sich fortan mehr mit Gx- 
libris zu beschäftigen. Peters erste Arbeiten auf diesem 
Gebiete waren in federzeichnung oder lamierfer Tusch 
zeichnung ausgeführt und wurden durch Zinkä^ungen 
reproduziert. 
Bald wendet sich Peter der Originalgraphik zu. Gs 
entstehen Glückwunsch- und Visitkarten, sowie Gx libris 
in Holzschnitt. Völlig Autodidakt als Holzschneider, ist es 
geradezu erstaunlich, wie rasch der junge Künstler das 
Wesen seiner neuen Technik erfafjf. Geschienen auch seine 
ersten Arbeiten in dieser Technik befangen, so folgten 
ihnen doch rasch reifere Teistungen, die ihm Anerkennung 
seitens der Kenner eintrugen. Gine klare, einfach-kräftige 
Formgebung, die sich nicht ins Unwesentliche und neben 
sächliche oerliert, ein sicheres Gefühl für eine dekarafio 
wohllautende Anordnung und wenn es sich um mehrfarbige 
Drucke handelt, ein bemerkenswerter Sinn für anmutige 
farbenwirkung, charakterisieren diese Gx libris. Inbezug 
auf Grfindung gehen sie geflissentlich allem Gesuchten aus 
dem Wege, sie sind nicht, was man geistreich nennt. 
Auf den ersten Blättern, die Peter für seine nächsten 
Angehörigen geschaffen hat, ist das Kind, das mit seinem 
Fllfred Peter. 
Spielzeug tändelt, der Träger der Komposition, in den 
späteren Arbeiten kommt ein Stück Dafür zur Verwertung, 
wobei Peter ganz besonderes Talent für das Intime offen 
bart. Grofje Vorliebe hat er für „redende“ Gx libris, das 
sind solche, wo der Harne des Bucheigentümers das Thema 
bestimmt: Die Frieda Bär erhält ein braunes Bärlein, das 
die Pfoten über ein Buch legt, ein Franz Förster eine 
Waldpartie im Winter mit Raben, ein Paul Jäger einen 
ausbrechenden Hirsch und der ITlarie Haas wird ein Häslein 
zuerkannt, das artig das lllännchen macht. In neuester 
Zeit liebt es Peter, je nach Grfordernis des Sujets eine 
kleinere oder größere Anzahl Farbplatten in Anwendung 
zu bringen und erzielt damit Wirkungen, die Bewunderung 
erregen. 
Das hier abgebildete Gx libris „G. Spiller“ (Fig. 7) 
ist das einzige einfarbige Blatt in der Publikation Peters, 
das Gx libris Frit^ ITleyer (Fig. 8) gehört schon der neuesten 
Periode des jungen llleisters an. Der Besitzer des Gx libris 
ist Ce Irrer an der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel. 
Das Buchzeichen weist auf die Fächer hin, in denen der 
Gigentümer Unterricht erteilt. Rur schade, dafj technische 
% 8. 
Gründe uns daran hindern, dieses im Original in oier 
Platten gedruckte Blatt in Farbendruck zu reproduzieren, 
denn gerade bei diesem Sujet liegt im Kolorit ein beson 
derer Reiz.
	        
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