Hummer 1Ö
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 147
fig 2. Aus dem Jagdroerk des ITlarquis de Dampierre.
Seltenheiten der Jagdliteratur und der Jagd-Ikonographie des 16.
bis 19. Jahrhunderts heruorzuheben. Wir stofjen da auf die
ältesten Erzeugnisse So finden mir beispielsweise das interessante
Buch oan Peter de Crescentius, das man den Jkunabeln zuzählen
darf. Die erste Auflage ist, mie franz Xauer Smoler in seinem
Werke „Historische Blicke auf das forst- und Jagdmesen, seine
Gesetzgebung und Ausbildung non der Urzeit bis zu Ende des
achtzehnten Jahrhunderts” (Prag 1847, Hofbuchdruckerei oan Gott
lieb Haase & Söhne) ermähnt, schon um 1475 gedruckt morden.
Das Gilhofer’sche Exemplar stammt aus dem Jahr 1518 und nennt
als Druckort „Strafjburg“. Der oolle
Titel des Werkes lautet: „Von dem nulz
der ding die in ackeren gebumt werde.
Vo nutz d’buroleut. Van natur art i
gebruch , vnd nutzbarkeit aller gemächfz /
früchten / theyereren / vnd alles des der
mensch geleben / oder in dienstlicher
Übung haben soll. Strassburg, Joa. Schott
in nerleg. Joa. Knoblauch u. P Gaelz,
1518.“ Das Buch ist mit oielen sehr
interessanten altkolorierten Holzschnitten
oersehen
Ein seltenes spanisches Jagdbuch
ist das oon Juan ITlateos, dessen Tifel-
kupfer hier wiedergegeben sei. (fig. 1.)
Von altfranzösischen tagdroerken
sei auf das ab seiner Seltenheit hoch im
Preise stehende Buch des ITlarquis de
Dampierre hingemiesen (Recueil de
fanfares pour la chasse. ä nne et ä denx
t.rompes, composees par feu Monsieur
lo marquis de Dampierre, gentil komme
des ckasses et Plaisirs de Sa Majeste;
grave par M me Oger. Paris, Le Clerc,
s. d. (vers 1770), avec privilege du roy.
in-fol. obl. demi reliure aux armes mar.
rouge.) Von den oielen Abbildungen, die
das Werk ziert, eine. (fig. 2.)
Ein sehr kostbares Werk ist A1 k e n s
„British Sports“. (London, published bv
Thomas Mc Lean, Hay Market 1821.
Bngraved and ool. titl' and 50 coloured
plales by Henry Alken.! Von den fünfzig
herrlichen Abbildungen in altkolorierten
Kupferstichen behandeln circa 50 den
Jagdsport, die übrigen den Rennsport,
die Fischerei etc. Die Kupfertafeln in
der Gröfje oan 52X53 cm eignen sich
oorzüglich zum Rahmen und werden
im Kunsthandel einzeln mit 100 bis
150 Kranen bezahlt. Eine dieser
Tafeln oeranschaulicht fig. 3.
Von Jagdbildern beanspruchen
in erster Linie die oorzüglichen Ab
drucke oon J. E. Ridinger das
Interesse des Jagdfreundes Es sind
da komplette folgen der Abdrücke
„Der fürsten Jagdlust“ 1729, der
„Parforcejad des Hirschen, Jäger und
falconiers in ihren Verrichtungen“,
der „Gründlichen Beschreibung der
milden Thiere nach ihrer Ilatur,
Geschlecht, Alter und Spuhr“, des
„Paradies oder die Schöpfung und
der Sündenfall des ersten ITlenschen-
paares“ und „das nach Original
zeichnungen geschilderte colorierte
Tierreich nebst Beschreibung in 2
Teilen“, oon dem Thinemann
(pag. 199) sagt „Das Werk ist oollständig mahl nirgends mehr
zu finden.“ Ein Schab-Kunstblatt oon Ridinger zeigen mir in
fig. 4. Der Künstler betitelt es „Der nachdenkende Jäger.“
Von den Kupferstichen der Sammlung geben mir zwei Proben
figur 5 stellt eine Eberjagd in einer Hrabeske dar. Der
Stich stammt aus dem 16. Jahrhundert und zeigt die Art oon
Virgil Solis.
fig. 6 „Retour de chasse“ ist nach dem Bilde Watteaus
oon Audran gestochen. Die Dame im Jagdkostüm, die in der
tandschaff sitzt, ist Illde. de Vermenton.
fig. 5. Alken: British Sports,