Hummer 13
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 203
uon Goethe Olk, 425, D. Goethens Schriften, erster, zweiter und
dritter Teil, 1775 - 79, HimbUrgsche Ausgabe ITlk, 400, Goethes
Schriften, erster bis achter Band, Teipzig bey G. 3. Göschen
1787—90 nik. 400, Brief des Pastors zu . . . an den neuen Pastor
zu . . . 1773 ITlk. 500, Der römische Karneual. Berlin, 1. Sr. Unger
ITlk. 620, Saust, ein Sragment. Von Goethe. Ceipzig. 1790. Göschen
Alk. 795, Götter, Helden und Wieland, eine farce. 1774. 3. Druck
mk. 435, Götj uon Berlichingen mit der eisernen Hand. Gin Trauer
spiel. 1773. 1. Druck ITlk. 485, Hermann und Dorothea uon 3. W.
uon Goethe. lTeue Ausgabe mit uier Kupfern nach Kolbe und Gfj-
linger. 1822. ITlk. 810, Die leiden des jungen Werthers. Zmei Teile.
Weygandsche Buchhandlung Ceipzig 1774. ITlk. 415, neue Cieder in
JTTelodien gesagt uon Bernhard Theodor Breitkopf, 1770. ITlk. 2510,
Works of Ossian. Vier Bände. Srankfort and Ceipzig. 3. G. Sleischer.
1777. TlTk. 425, Posifiones juris (Goethes Doktor-Dissertation).
Ulk. 2200, Prolog zu den neuesten Offenbarungen Gottes, oer-
deutscht durch Dr. C. Sr. Bahrdt, Giefjen 1774. Gine der ganz
seltenen Streitschriften Goethes ITlk. 410, Zroo roichtige bisher
unerörterte biblische Sragen. 1775. ITtk. 1440, frankfurter gelehrte
Anzeigen oom Jahr 1772, 1775. Srankfurt am ITTain bey den Gichen-
bergischen Grhen. Zcoei Halbpergament-Bände. IlTk. 800, Ordentliche
roochentliche SrankFurfer Srag- und Anzeigungs-lTachrichten mk. 650
und Volks- und andere Cieder, mit Begleitung des Sorte piano, in
ITlusik gesellt uon S. Sreyherr uon Seckendorff, mk. 550.
(Tleuausgabe des ITibelun g en liedes.) Der Hyperion-
Verlag Hans uon Webers (IlTünchen) roird demnächst im Anschluß
an eine mohlfeilere Ausgabe zehn Gxemplare des lTibelungenliedes
herausgeben, uon denen jedes einzelne den Preis uon 1400 mark
kostet. Die Bücher werden 57 Bogen in Quartformat umfassen und
in Schweinsleder oder Pergament gebunden sein. Als Schrift ist
die grofje niederländische aus dem XV. Jahrhundert gewählt morden
(gros romain flamand), deren Originalmatern sich in der Offizin
3oh. Gnschede en Zonen in Haarlem erhalten haben.
Bilder.
(Gin unbekanntes Bildnis Serdinand Raimunds.)
Die „IT. Sr. Pr.“ erhält uon einen: Ceser die nachstehende ITTit-
teilung: „Die Zahl der bekanntgewordenen Porträts Raimunds
ist, ruie man tueifj, keine kleine, denn die bildenden Künstler des
Vormärz haben sich dieses fesselnden und prägnanten Kopfes oft
mals bemächtigt. Rieht nur der Schauspieler Raimund ist in den
meisten seiner oielgesfaltigen Rollen fesfgehalten morden — es sei
hier nur zum Beispiel auf die grofje Reihe der farbigen Stiche aus
der Bäuerleschen „Theaterzeitung“ hingemiesen — sondern auch
als markante Persönlichkeit außerhalb der Bühne hat er ITTaler
und Zeichner in Bewegung gesetzt, die uns denn freilich auch die
einander entgegengesetjtesten Auffassungen uon seinem Äußeren
hinterliehen. Gin ausgezeichnetes und sprechend ähnliches Bildnis
Raimunds, das bisher noch in keiner Ausstellung zu sehen war
und ein Unikum darstellen dürfte, ist mir nun bei meinen Bilder
studien kürzlich in Baden bei Wien untergekommen und uerdient
eine nähere Würdigung. Das auf Holz in den Ausmaßen non 25
zu 51 Zentimetern gemalte Bildnis zeigt uns den Dichter in den
letjten Jahren, und zwar in seiner berühmten Rolle als Valentin
im „Verschwender“, mit resignierter ATiene, etwas gebeugt und
sich duckend, steht er oor uns, hält den d nklen Halbzylinder unter
dem rechten Arm und hat gleichsam noch die lebten Verse des
Hobelliedes auf den Tippen. Das Antlitj ist uortrefflieh wieder
gegeben, Haltung und Ausdruck sind charakteristisch in der Gr-
fassung der Jndiuidualität Raimunds, wenn auch einige fehlgegangene
Cinien in der Körperstellung nicht zu uerkennen sind. Die den
Dichter umgebenden Kulissen der ITatur, in die er hineinkomponierf
scheint, sind die Berge uon Gutenstein, wo ja der Dichter bekannt
lich am fulje des ITTariahilfer Berges seit 1856 begraben liegt.
Raimund selbst steht auf diesem interessanten Bilde auf der
„Tangen Brücke“, jenem aus Hunderten uon Holzstämmen gebilde
ten romantischen Wege, der als Brücke über einen Quellflufj der
Piesting führt. Im Hintergründe blickt uon hoch oben der uier-
eckige Turm der den Berg krönenden Ruine Gutenstein herab, die
Raimund so oft im Tiede besungen. Das mertoolle Bildnis reiht
sich den Porträts uon Kriehuber und dem besten Bildnis Raimunds
uon Schwind würdig an, ist nicht signiert, aber aufjer Zweifel
zeitgenössischen Ursprungs.“
(Gine wahre Galerie uon Bildern der Hottentotten)
hat Prof. Dr. Gduard OTorih (Berlin), wie er an die Gesellschaft für
Grdkunde zu Berlin berichtet, auf einer Studienreise durch üeutsch-
Stidwestafrika auf der wegen ihrer Unwegsamkeit bisher unbe
kannt gebliebenen Tiras-Hochfläche, zwischen der ITamib im
Westen und Bethanien im Osten, entdeckt. Die Bilder sind in den
Granitfels gehauen und stellen Jagdszenen, Tiere, Tinien- und andere
Ornamente dar und mögen einige 50 Jahre alt sein. Die Stelle
liegt in einem Seitenriuier Choadanib an einer sehr ergiebigen
„Wasserbank“, etwa zwei Stunden südlich uon Aris. Gine zweite
ethnographisch interessante Cntdeckung ist die Auffindung der
Stätte einer alten Hottenfottenansiedlung in der Rahe des oberen
Schwarzkopp-Riuiers. Die Wanderung über die Tiras-Hochfläche
hat Prof, lilorik neun Wochen in Anspruch genommen, denn sie
wurde, da die ßenutjung uon Pferd oder ITTaulesel wegen der
steinigen Beschaffenheit des Geländes ausgeschlossen ist, zu tut;
und nur in Begleitung eines Hottentottenjungen unternommen, der
die wenigen Ausrüstungsgegenstände trug, und erstreckte sich
über das ganze Gebiet, das je dreimal in nord-südlicher und west-
östlicher Richtung durchzogen wurde. Das Tand fällt, wie Prof.
ITTorifg berichtet, mit 400 — 500 in steil nach Westen zur ITamib ab
und senkt sich non etwa 1800 m über ITleereshöhe allmählich nach
nordost und Südost zum Tal des Konkib in etwa 1100 m Höhe.
Das Gelände wird uon fünf langgestreckten flachen Rücken in der
Richtung nw. SO., entsprechend der Richtung der Schichten des
Urgebirges, durchzogen, die uon tiefen Rinnen, den sogenannten
Riuieren, Slufjtälern der Regenzeit, durchbrochen werden. Das
hydrographische System umfof3t den Gamueheb und das Blumputj-
Riuier im norden, den Choadanib, Tsaugus, Geibib, die sich zum
Goachanas westlich uon Bethanien nicht östlich dauon, wie die
Generalstabskarte angibt oereinigen, und das Schuiarzkoppriuier
und den Gumib in der mitte und im Süden. Auf3er dem Gewirr
uon Riuieren, das die Oberfläche zerkerbt, stellt die Unwegsamkeit
des Geländes, das zu 95 u. H. mit Steinen besät ist und oft einer
frisch geschotterten Tandstralje gleicht, der Bereisung Schwierig
keiten entgegen. Das ist der Hauptgrund, weshalb das Gebiet,
das dicht an der Bahn non Tüderitjbucht nach Keetmanshoop liegt,
bisher unbesucht mar. Dazu kam der Wassermangel, dem aller
dings abgeholfen ist, seitdem ein Ansiedler Bassingthmaite aus
Bethanien, ein im Schuhgebiete aufgemachsener Gngländer, in der
lllitte des Tandes Weideplätje für sein Vieh erworben und dort
drei Brunnenanlagen hergestellt hat. Das Gelände, das trotj der
Steinbedeckung reichlich nahrhaftes-Gras und Buschwerk aufweist,
kommt nur für Viehzucht in Betracht. Abgesehen uon fünf Hotten
totten, die auf der Wasserstelle Aris als Viehwächfer des Ansiedlers
Bassingthmaite sihen, ist die Tiras-Hochfläche unbewohnt, nirgends
in den Riuieren sind Spuren uon Weihen zu finden, nur alte Busch-
mannsmerfte erinnern an die früheren Bewohner.
(Gin wichtiger Rembrandtfund.) Die Berliner Korre
spondenz für Kunst und Wissenschaft teilt mit, dak Dr. Abraham
Bredius, der heruorragende Rembrandtforscher und Senior der
niederländischen Kunstforschung, im Amsterdamer Archio das
Inuentar entdeckt hat, das Rembrandts Schüler 5erdinand Bol
über die in seinem Besitj befindlichen Gemälde üerfafjt hatte. Das
Inuentar habe besonderes Interesse aus dem Grunde, weil hier
mehrere bekannte Bilder Rembrandts als solche uon der
Hand des Serdinand Bol aufgeführt werden. Diese llachricht
der sonst sehr zuuerlässigen Korrespondenz bedarf noch der Be
stätigung. Wenn sie sich bewahrheitet, dann mühte man den
Rembrandfstudien Oskar Tauers doch einige Beachtung schenken.
Tauer suchte erst kürzlich wieder in seinem neuen Rembrandtbuche
zu beweisen, dah uiele der Rembrandtbilder die Signaturen
Serdinand Bois tragen. (Die Redaktion.)
Dumi5matik.
(Römische ITTünzfunde in Ungarn) In der Rähe uon
Ökerito (Ungarn) wurden beim Bau eines Hauses antike Vasen
und eine Kiste mit 7120 Goldstücken aufgefunden. Ulan schickte
die Gegenstände nach Ryiregyhaza, wo festgestellt wurde, dah die
Vasen und Goldstücke aus der Zeit des Kaisers Augustus (12 u.
Chr.) stammen und einen Wert uon etwa 50.000 Kronen haben.
(münzen der Tandgrafschaft Oberelsaff) Die indu
strielle Gesellschaft in ITTühlhausen hat uon Grnst Tehr in
Tausanne dessen ITTünzsammlung der Tandgrafschaft Oberelsak
zum Geschenk erhalten. Die Sammlung umfafjt 470 münzen.
(ITlünzenfund.) Jn Braunshausen bei ITTedebach wurde
beim Abbruch eines Strohdaches eine ITlessingdose aufgefunden,
die 100 münzen aus der Zeit uon 1640 bis 1740 enthält.