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] n t e r n a t i o n a I e 5 a m m I e r - Z e i t u n g.
Kummer 13
(6ine Hun d eaussf e11 ungs-111 ed ai 11e.) Die Hunde
ausstellung, die im Rahmen der „Internationalen Jagdausstellung“
in Wien stattfand, hinterlegt uns als bleibenden Gewinn eine
reizend ausgeführte lTledaille oon Hans Schaefer in Wien. Der
floers (?ig. 25) zeigt uns in porträtgetreuer Darstellung Kaiser
franz Josef in Jagduniform, begleitet uon einem Jagdhunde. Die
fig. 24
Umschrift lautet: „Erste Internationale Jagdausstellung Wien 1010“.
Der Reuers (fig. 24) stellt Diana in moderner Auffassung mit aus
gestrecktem Arm und hocherhobenem Speer dar. lieben ihr sieht
man eine Hundemeute. Die Umschrift lautet: „Jubiläumsmedaille
— Hundeausstellung“. Die lTledaille ist auf der Aoersseite „H.
Schaefer“, auf der Reaersseile mit dem Dollen llamen des Künstlers
signiert.
Philatelie.
(Die österreichischen Jubiläumsmarken 1010.) Wir
kannten bereits auf die Emission oon neuen Jubiläumsmarken
hinroeisen, die am 18. August, als dem 80. Geburtstage des
Kaisers franz Josef T. ausgegeben wird. Die Wahl schroankte 1
zwischen einer Serie oon einem Heller bis zu zehn Kronen und
zwei Serien, die oon einem Heller bis zu einer Krone und oon einer
Krone bis zu zehn Kronen gehen sollte. Hun ist die Entscheidung
zu Gunsten einer Serie gefallen, die in den färben der gebräuch
lichen Kläcken, aber in überhöhter form oon einem Heller bis
inklusioe zehn Kronen reicht. Der Verkauf erfolgt nur in kom
pletten Sätjen; Bestellungen sind an das k. k. Briefaufgabe-Post-
amf fiir Sammelzmecke, Wien '. Hauptpost, zu richten. Der Satj
j kostet 20 Kronen 50 Heller.
(neue bosnische Jubiläumsmarken.) Jn Bosnien und
1 der Herzegowina werden am 18. August neue Jubiläumsmarken
, zur Ausgabe gelangen. Jn eine :i Erlasse des Reichskriegsmini
steriums werden diese marken, die einige lllonate im Kurs bleiben
dürften, wie folgt beschrieben: „Bei Beibehalt des Bildes und der
Umrahmung der gegenwärtigen Postfrankomarken wird im An
schlüsse an die untere Abschlufjleiste eine der Basislänge ent
sprechende ornamentale Rahmenleiste hinzugefügt. Jn der mitte
dieser leiste werden auf gut sichtbarem weiten Grunde die Jahres
zahlen 1850 1010 erscheinen. Ornamentik und Jahreszahlen
tragen die färben der betreffenden je^t kursierenden marken.“
Bemerkt sei, dafj die am Erscheinungstage in Bosnien und der
Herzegowina zur Versendung gelangenden marken mit rotem
Stempel oersehen werden.
(ITeue deutsche marken) Deutschland bereitet, wie uns
gemeldet wird, eine neue IJJarkenserie seiner Briefmarken oor,
die ähnlich den österreichischen marken eine Reihe oan deutschen
Herrscherbildnissen im markenbilde fragen sollen.
(Die panamerikanikanischen Briefmarken.) Anläfj-
des Beschlusses des Hatiana kongresses hatte die brasilianische
General-Postdirektion sogenannte panamerikanische Briefmarken
drucken lassen, die im Werfe oon 200 Reis die Briefporto-Einheit
im Verkehr mit sämtlichen Staaten Amerikas bilden sollten. Infolge
der nun endlich durchgeführten brasilianischen Portoreform, die
für Jnlandbriefe 100 Reis, für Ausländsbriefe ohne Unterschied
200 Reis Porto festsetjt, ist diese panamerikanische lllarke aber
überflüssig geworden. IJJan hat sie zwar am I. lllai, da sie ein
mal gedruckt war, für den ganzen Postoerkehr freigegeben, doch
soll sie bereits wieder eingezogen worden sein, für Sammler
dürfte dieses kurzlebige Postwertzeichen daher oon besonderem
Werte sein, wenn es mit postalischer Abstempelung oersehen ist.
Die IJlarke ist oon blauer färbe und hat die form eines Recht
ecks. Die untere Hälfte des Bildes wird oon einer sitzenden
frauengestalt, die in der rechten Hand einen Ölzweig, in der linken
ein römisches Ciktorenbeil hält und demzufolge wohl Freiheit und
Gerechtigkeit oerkörpern soll, eingenommen. Darüber sind die
Köpfe der berühmten amerikanischen freiheitshelden: Washingtons,
Jose Bonifacios, San lllartins, O’Higgins, Bolioars und Hidalgos
angebracht.
Uer5chieäene5.
(Die Sammlung Kahlbaum im Germanischen ITTn-
scum.) Der oor kurzem in Berlin oerstorbene Kommerzienrat
J. Kahlbaum hat das Germanische Hationalmuseum in lTürnberg
mit einem aufjerordentlich wertoollen und sehr willkommenen Ver
mächtnis bedacht. Er bestimmte, dafj diesem seine hochbedeufende
niünzsammlung und seine Altertümer zufallen sollen. Die
Sammlung Kahlbaum ist nunmehr uon Berlin nach llürnberg gelangt,
wo man zurzeit alle Hände ooll mit der genaueren Sichtung dieses
Kunstnachlasses, mit der Katalogisierung der Srhätje zu tun hat.
Da die Aumismafik eine besondere Ciebhaberei des Verstorbenen
war, so gelang es ihm in wenigen Jahren, eine aus etwa 4000
Gold- und Silbermünzen bestehende Sammlung zusammenzubringen,
die in ihrer Gesamtheit ein anschauliches Bild des mittelalterlichen
und neuzeitlichen Geldwesens der europäischen Staaten und Städte
gibt und durch ihren Reichtum und ihre Schönheit - er sammelte
grundsätzlich nur tadellos erhaltene Exemplare — die Bewunderung
und das Erstaunen der Haien, wie auch durch einzelne heroor-
ragende Seltenheiten das höchste Interesse der fachgeiehrten erregt.
Auch eine ansehnliche Sammlung der seit 1871 ausgegebenen
goldenen und silbernen Geldstücke der oerschiedenen Staaten des
deutschen Reiches in zumeist stempelglänzenden Exemplaren, be
findet sich darunter.
(Das Ende des flgra-Streites.) Die angesehenste eng
lische Kunstzeitschrift The Buckington ITlagazine, die bisher wegen