einige Kabel-Durchschnitte und Telegraphen und Cook & Johns
aus York einige geod.-astr. Instrumente. Die Betheiligung der
Engländer an der Ausstellung sticht scharf ah von den bedeu
tenden Leistungen auf dem Gebiete der Wissenschaft selbst, die
namentlich in letzter Zeit in England sehr fruchtbare Vertreter
gefunden hat.
Italien hätte mit seinen Sachen gewiss eine bessere Figur
gespielt, hätte nicht die wirklich mitunter schon indecent schlechte
technische Ausführung der ganzen Ausstellung den Reiz benom
men. Es war doch so Manches, namentlich der Melograph,
die Sachen der Officina Galileo in Florenz, des C. Ponti
in Venedig u. s. w., die einige Aufmerksamkeit forderten. Doch
machte die wirklich bedauerliche Vernachlässigung und Verwahr
losung der Technik im Ganzen einen unangenehmen Eindruck.
Wir bedauern die italienischen Erfinder, die in der Ausführung
ihrer Ideen in Modellen mit solchen Schwierigkeiten seitens des
Materials und der herzlich schlechten Mechaniker zu kämpfen
haben. Mehr als einer mag hiebei manche bittere Stunde der
Enttäuschung erlebt haben. Nur die höchste Präcision in der
Ausführung kann die technischen Schwierigkeiten und die Un
fügsamkeit des Materials überwinden und ist stets eine uner
lässliche Bedingung für wissenschaftliche Apparate.
Nord-Amerika hat eine echt amerikanische Schiffsladung
voller Pumpen und Sodawasser-Apparate zum Verkaufe ausgeboten,
und wir üben edle Gastfreundschaft, ihrer Ausstellungs-Objecte
nicht weiter gedenkend. Dagegen hat
Brasilien ein sehr hübsches Passage-Instrument geschickt.
Russlands XIV. Gruppe war sehr spärlich; Szedow in
Odessa, Edelberg & Kzewiecki, deren wir im Nachfolgenden ge
dacht haben, sind die einzigen Vertreter des weiten Czaren-
reiches.
Die Portugiesen haben hingegen die Apparate des Bona-
vides und Silva Pinto zur Ausstellung gebracht; wenn die
Sachen an und für sich auch nichts Neues vorstellen, so legen
sie doch von der Thätigkeit in Lissabon Zeugniss ab.
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Nicht zu unterschätzen sind hingegen die wirklich recht
gut gearbeiteten Apparate von Prof. Jünger’s Etablissement
in Kopenhagen; Dänemark hat übrigens auch durch Mal-
linghansen’s Schreibkugel die Aufmerksamkeit des Publicums
gefesselt, und es unterliegt keinem Zweifel, dass dieses Land sehr
rüstig mitarbeitet.
Von anderen Staaten haben Erwähnenswerthes gebracht:
Belgien seine Kiepshyder le Boulangö, einen Meteorographen und
ein Manometer, Holland die Magnete u. s. w. Wir werden im
Nachfolgenden bemüht sein, bei den verschiedenen Gruppen, die
wir zur bequemeren Uebersicht in besondere Abtheilungen gebracht
haben, die Verdienste der Einzelnen zu würdigen, in soweit es
der beschränkt zugemessene Kaum unseres Berichtes gestattet.
I. Metrische Apparate.
Die Längenmaasse hatten in der Ausstellung eine ziemlich
spärliche Vertretung gefunden. Als Normal-Metermaass zweiter
Ordnung ist das von F. Wilhelm Breithaupt & Sohn aus
Cassel ausgestellte Normal- und Doppelmeter, sowie Hilde-
brandt’s (Berlin) Haupt-Normal-Meterstab bemerkenswerth.
Auch Froment-Dumoulin, Barbier, Jacquemin-Verguet
& Lelievre aus Paris, verschiedene andere schweizer und deutsche
mechanische Werkstätten hatten Normalmaasse gebracht. Beson
dere Aufmerksamkeit für Geödeten erregten die sehr praktischen
Messbänder voh Bube aus Hannover, welche, da ihre seitliche
Verbiegung eine beschränktere ist, die Messketten’ um so leichter
ersetzen werden, als sie weniger voluminös und schwer sind. Als
Mess-Apparate für Längen zeichneten sich die von Froment-
Dumoulin in Paris schon 1867 zu Paris ausgestellten Mess-
Apparate mit einer Präcision von 0 - 01'" m auf 20”“ aus. Ebenso
die feinen Faden-Messapparate von derselben Firma.
Von Handelswaaren in Maassstäben waren bedeutende
Mengen in den deutschen, französischen und Schweizer-Abthei-
lungen vorhanden nnd auch Pillischer aus London hatte sein-
fein gearbeitete Längenmaasse.
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