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Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 269 
Hummer 17 
Silberbarren gefunden morden sind, murde ein 7,6 m langer und 
5,6 m breiter Raum blofjgelcgt, der nach der Strafje hin affen 
mar, Die Riickroand stiefj an ein ansehnliches Gebäude an, dessen 
IRauern jefjf teilmeise angeschnitten rourden und in der halbrunden 
Apsis auch eine Badeanlage uermuten lassen. In einer €cke dieses 
Raumes, in der römischen Schicht, und teilmeise bereits unter 
dieser, fand man zahlreiche Quecksilberreste. Das Vorhandensein 
des Quecksilbers in der römischen Schicht erklärt sich aus dessen 
Gebrauch beim Amalgamationsuerfahren; beim Vergolden der 
Silbergefäfje nerroendeten die Römer nach Plinius bereits Queck 
silber. Da in demselben Raume der fflaterialoorrat eines Gold 
schmiedes (Goldmünzen und Silberbarren) gefunden morden ist, 
mird er jedenfalls auch das Quecksilber in einem hölzernen Gefäfje 
hier aufbemahrf haben, An den Kaufladen des Goldschmiedes 
dürfte der Coden eines Eisenhändlers gegrenzt haben, da in diesem 
Raume schroere Eisenpflöcke und Bleireste gefunden murden. Die 
Coden sind mit roeitem Eingang nach der Strafe geöffnet. Den 
Tag über stand ein solcher Coden offen, nachts murde er mit 
einer Brettertür oerschlossen. Eine Analogie findet man heute noch 
in dem Basar des türkischen Viertels in Sarajemo. Unter den 
funden erregen diesmal späte formen der Tonlampen Interesse, 
zum Teile schon der christlichen Periode angehörend; eine Campe 
ist bereits mit dem Christusmonogramm oerziert. Zu diesem 
Zeichen der Verbreitung des Christentums in Cmona tritt noch 
hinzu ein fingerring mit durchbrochenem Kreuzeszeichen. Im übrigen 
bilden die neuesten funde nach allen Seiten eine Bereicherung des 
Kulturbildes Cmonas. Cine Kasserolle aus Bronze, mehrere Bruch 
stücke non ihren Griffen, Cöffel, ein Schöpfer aus Bronze oermehren 
den bisherigen Vorrat an römischem Hausgerät; zierlich ausgeführte 
und oerzierte oersilberte Beschläge, ein Zierat in form eines 
Greifenkopfes, der Bronzehenkel einer Vase, der eine Vogelfigur 
zeigt, oerraten die grofje freude der Römer an Schmuck ihrer 
häuslichen Umgebung, mannigfaltig gestaltet und eigenartig sind 
die formen der zahlreichen fibeln. Unter den letjtgefundenen sind 
zroei eiserne Scharnierfiebeln. Die übrigen funde sind ein massioes 
oiereckiges Kästchen mit Beschlägen, filetnadeln, oerzierte Tragringe 
aus Bronze, Räh- und Haarnadeln, darunter eine grofje rillen 
oerzierte, mit einer oiereckigen Kopfplatte oersehene Haarnadel 
aus Bronze und eine über drei Zentimeter im Durchmesser haltende 
Perle aus roeifjem und dunkelblauem IRarmorglas. Knapp neben 
der Südmauer des Kaufladens murden nebeneinander mehrere 
Altarreste und in der IRitte des Osttraktes der Rest einer 
beschädigten Kaiserinschrift aufgedeckt. Von den Altären ist oon 
Bedeutung jener, den Valerius Aelianus, der Adlerträger der drei 
zehnten Cegion, dem Jupiter Dolichenus geroeiht hat. Cs ist dies 
die dritte Inschrift aus Krain, die dem syrischen Sonnengotte, u. zto. 
oon einem aktioen Soldaten geroeiht ist, der sonst auf den 
römischen Inschriften Krains sehr selten ist. Die Altäre lagen, roie 
ermähnt, auf der Südseite des Kaufladens in Trümmern und toaren 
schon zu Römerzeiten dorthin gebracht morden, ein Zeichen, dal) 
man in Zeiten des unfergehenden römischen Reiches Baumaterial 
dort holte, mo es am leichtesten zu erreichen mar, in den öffent 
lichen Gebäuden früherer Zeit, besonders in heidnischen Tempeln, 
die oerlassen standen und deren Demolierung trotj der strengsten 
gesefjlichen Verbote nicht hintangehalten roerden konnte. 
ffluseen. 
((leipziger Buchgeroerbemuseum und Gutenbefg- 
IRuseum.) Aus IRainz mird der „frkf. Ztg.“ berichtet: Zroischen 
der Peitung des hiesigen Gufenberg-lTluseums und der des 
Buchgeroerbemuseums in Peipzig ist eine Abgrenzung der Arbeits 
gebiete in dem Sinne oereinbart morden, dafj das Alainzer IRuseum 
zroar nach roie oor den nachdruck auf die Veranschaulichung der 
Geschichte der Buchdruckerkunst legen mird, sie aber in Zukunft 
nicht durch die Erwerbung oon Originaldrucken aus der Offizin 
Gutenbergs oder fusts und Schöffers erzielen will, Sein Ziel ist 
oielmehr die Anlegung einer möglichst oollständigen Sammlung 
der wissenschaftlichen Piterafur über die Geschichte des Buchdrucks 
und der Reproduktionen geschichtlich wichtiger Originale, sowie 
Erwerbung oon Proben der Erzeugnisse der heroorragendsten 
Druckmerkstätten. ITlainz kommt so dem Ziele, eine Zentralstelle 
für die Erforschung der Geschichte des Buchdrucks zu bilden, mo 
alle für diese Studien nötigen Hilfsmittel jederzeit bereit liegen, 
immer näher. Das Buchgeroerbemuseum wird das RlainZer 
IRuseum, wenn in dem in Aussicht stehenden Bibliotheksneubau 
der dazu nötige Raum geschaffen sein roird, durch Peihgaben 
in den .Stand setjen, Wechselausstellungen zur Verdeutlichung der 
neueren Bestrebungen in der Druckkunst zu oeranstalten. Auch 
mit der Bihlhnrniphic-al Society in Pondon, dem .Uusee du Livre 
in Brüssel, der Gutenbergslube in Bern sind oon IRainz aus 
Verhandlungen zur förderung der gegenseitigen Verbindungen an 
geknüpft morden. Das Peipziger Buchgeroerbemuseum hingegen 
roird nach roie oor durch seine etroa 3000 nummern umfassende 
Sammlung oon Jnkunabeln eine heroorragende Stellung einnehmen. 
(neuerroerbungen des niederländischen Reichs 
museums.) Aus Amsterdam roird gemeldet: IRufjte man un 
längst mit Bedauern die Tatsache konstatieren, dafj zroei Porträts 
oon Terborgh, Stücke oon wunderbarer Schönheit, die dem 
Reichsmuseum zeitweise überlassen morden waren, nach dem Tdde 
des Besifjers ins Ausland oerkauft morden sind, oon roo sie roohl 
niemals wieder zurückkehren roerden, so kann jetjf mit Genug 
tuung gemeldet roerden, dafj durch lefjtroillige Verfügung eitles 
kunstsinnigen Sammlers, S. Rendorp, zroei Porträts dieses IReisters, 
den Bode als „Sittenmaler der ersten aller Schulen“ nennt, in den 
dauernden Besitj des IRuseuins übergegangen sind. Die neue Er 
werbung besteht aus einem männlichen und einem weiblichen 
Porträt; ersteres ste.lt ein Rlitglied des alten, heute noch blühenden 
roestfriesischen adeligen Geschlechts, Sran^ois de Vicg, letjteres 
dessen Gattin, Aletta Pancras, wahrscheinlich eine Tochter des 
gleichnamigen Bürgermeisters oon Amsterdam, oor. Das männ 
liche Porträt ist oon seltener oornehmer Schönheit, eine schlanke 
Agur, ein längliches, ooales Antlit; mit dem warmen bronzenen 
Sleischton, der, ohne den Gedanken der Verweichlichung aufkommen 
zu lassen, die Überzeugung aufdrängt, dafj dieser Edelmann die 
auf sein Äufjeres oerroendete Sorgfalt sicher nicht als die letjte 
seiner persönlichen Sorgen befrachtet hat, ein dunkles, mit dem 
Teint übereinstimmendes, in der IRitte gescheiteltes, glatt herab- 
roallendes und in Pocken endendes braunes Haar, dunkelblaue, oon 
schönen Brauen umgebene Augen, ein dünner Schnurrbart über 
den geschlossenen tippen des fein geschnittenen IRundes, sorg 
fältig gepflegte Hände, ungemein geschmackoolle, reiche, aber in 
Schnitt und Stoff oornehme Einfachheit oerrafende Kleidung 
uerliehen dieser üigur, man kann sagen, eine bezaubernde Anmut, 
die wohl an der Grenze dessen steht, roas noch das Gefühl edler 
IRännlichkeit zum Beroufjtsein bringt. Die ^rau, ein würdiges 
Seifenstück, mit fein modelliertem Hals, üppig und doch dezent, 
mit sanftem, aber lebhaftem Ausdruck der Augen, oornehm in 
Haltung und Kleidung, roie der Gatte, aber jeder Zoll eine ideale 
weibliche Erscheinung, entfaltet cine ungesuchte, natürliche Grazie, 
roie sie oom Pinsel eines Künstlers nur selten roiedergegeben 
morden ist. 
(Ein Pferde-lRuseum.) Da man schon ernsthaft die Zeit 
oorausberechnet, roann der siegreiche Automobilismus das Pferd 
ganz aus dem Seid geschlagen haben roird, kann es kaum oer- 
roundern, roenn man jefjf bereits daran geht, ein eigenes IRuseum 
für das edle Rofj zu errichten. In der französischen Praoinzstadt 
Saumur an der Poire, die seit 1768 der Sitj einer Kaoallerie- 
Reitschule ist, hat die Stadfoerroaltung das auf einer Anhöhe 
liegende Kastell, ein roertoolles Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert, 
dafür zur Verfügung gestellt, dafj darin ein ganz dem Pferde und 
seiner Geschichte gewidmetes IRuseum eingerichtet werde. Alles 
roas an zoologischen, hippologischen, ethnographischen, militärischen 
und künstlerischen Darstellungen des Pferdes in Wort und Bild, 
an IRerkroürdigkeifen und equestrischen Ausrüstungen, an Dar 
stellungen historisch-berühmter Pferde usro. aufzutreiben ist — so 
z. B. auch eine chronologisch genaue Darstellung der Reifkostüme 
aller Pänder oon der Antike bis zur Reuzeit - soll nach Kläglich 
keit gesammelt und hier systematisch oereinigt roerden. Ein großes 
Komitee oon hohen Offizieren, Senatoren, Deputierten und anderen 
Persönlichkeiten hat es unternommen, den Plan zu fördern und 
oorzubereiten.
	        
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