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Inter nationale Sammler-Zeitung.
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Derselben Periode gehört auch das Exlibris der lllmer
Patrizierfamilie Schnöd (fig. 15) an, das uon Virgil Solis
herrührt und non Stiebei zuerst beschrieben wurde. Ein
geistliches Cxlibris der Zeit zeigt fig. 16. Cs ist das Buch
zeichen des Klosters Tegernsee.
Im 18. Jahrhundert erlebte das Exlibris sowohl in
Deutschland als auch im Ausland, besonders in der Schweiz
fig. 15.
und frankreich dadurch eine reiche Blüte, dafj mit dem
Rokoko und Empire ein künstlerischer Stil das Beben der
oberen Schichten des Volkes bis in dessen kleinste Aufjer-
ungen in einer Weise durchdrang, wie nie zuoor. Auch
jetjt wieder arbeiten heruorragende Künstler für das Gebiet,
in Deutschland besonders J. C. Flielsan, der wie kein
zweiter in den Geist des Rokoko drang und oiele reizende
Blätter schuf, fr. 111. Tyroff, Jah. H. Wicker und die oolks-
tümlichsten oon allen: Daniel Chodowiecki und Johann
Wilhelm Ulei 1. Von allen diesen befindet sich ein mehr oder
weniger oollständiges (Exlibris-Werk in der Sammlung.
Unsere Abbildung (fig. 17) gibt das uon Chodowiecki für
den med. Dr. Christoph Salomon Schinz in Zürich aus
geführte Cxlibris wieder (1772).
mit dem Tode Chodowieckis und ITleils beginnt der
Verfall der Cxlibriskunst. Die wenigen, in den ersten zwei
Dritteln des 19. Jahrhunderts entstandenen Blätter sind
fast durchgehends heraldischen Charakters und ohne jeden
höheren Wert. Umso erfreulicher heben sich die wenigen
wirklich künstlerischen Beistungen einiger bedeutender
ünstler ab. Wir haben da uor allem Budwig Richter,
der das reizende Cxlibris Otto Jahns schnitt. Dann Cduard
Bendemann, der drei Cxlibris zeichnete, die Hugo Bürkner
schnitt, resp. radierte. Julius Hübner zeichnete Cxlibris
für seine Söhne, die alle Hugo Bürkner in mustergültiger
Weise radierte. Gute Ceistungen sind ferner das Cxlibris
Georg Quincke, gezeichnet uon C. Graff, radiert uon H.
Bürkner, und das schöne Blatt für Güstau Parthey, in
Stahl gestochen uon Caspar.
Als im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts der er
wachende historische Sinn sich wieder mit den früheren
Kultur-Cpochen des Deutschtums beschäftigte, wurde es auch
auf diesem Gebiete wieder lebendig. Von den achtziger
Jahren her datiert der grofje Aufschwung des Jnteresses
für das Cxlibris, der sich sowohl praktisch als wissen
schaftlich und auf dem Gebiete des Sammelns betätigte
und uns heute wieder nicht nur eine allgemeine Gewohn
heit der Verwendung des Cxlibris, sondern auch eine künst
lerische Produktion gebracht hat, deren Wert schon dadurch
charakterisiert ist, dal) wieder erste graphische Künstler
der Zeit sich ihr widmen.
Da sind uor allem die um die Wiedereinführung des
künstlerischen Cxlibris hochoerdienten Professoren A. Hilde
brandt und Cmil Doepler d. J. zu nennen, ferner: C. B.
Becker, Otto Hupp, frifj Crler, fidus, Cduard uon Gebhardt,
Otto Greiner, Bruno Heroux, ITlax Klinger, ITlelchior Bechter,
C. JA. ililien, B. Pankok, Joseph Sattler, felix Stassen,
Hans Thoma, Vogeler-Worpswede. Von den österreichischen
Künstlern Alfred Cofjmann, Cmil Orlik, Hugo Steiner, Wil
helm Unger, FHoritj uon Weiftenhiller, Hugo Steiner, ITlax
Stfrabinsky u. a. Von FFloritj uon Weittenhiller, dem
unseren Besern bestbekannten Kanzler des Deutschen Ritter
ordens, meist diese Sammlung sehr schöne und interessante
Blätter uon Rosa Adamus, Rudolf uon Alt, Alice Bucie
Blakeley, Balleirat Bandian, Josef Klemme und uon oer-
schiedenen österreichischen Dichtern, darunter Grillparzer, auf.
Cin Cxlibris Orliks bietet fig. 18. Cs ist des Künst
lers eigenes Buchzeichen.
Wenn wir uns an der Band des Kataloges dem Aus
lände zuwenden, so beginnt Amerika, wo um die Wende
des 17. und 18. Jahrhunderts das Cxlibris oon den Cng-
ländern eingeführt wurde. Im Baute des 18. Jahrhunderts
oerbreifefe es sich über ganz Amerika. Auch hier sind
die erster Blätter Wappen-Cxlibris ohne grofje künstlerische
Bedeutung. Sie beanspruchen uor allem historisches Inter
esse. Wir begegnen auf diesen Blättern den Flamen der
bedeutendsten Amerikaner wie William Penn, George Was
hington u. a. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden
auch pictoral plates. Cines der ersten Cxlibris dieser Art
ist die Gift-Plate der Apprentice’s Bibrary im Kupferstich
uon A. Anderson, ca. 1800. Von den späteren sind die
reizenden allegorischen Cxlibris C. G. Asay, Henry D. Gil-
pin, Robert Biuingstone zu nennen. Cinem hübschen Por-
trät-Cxlibris begegnen wir in dem Cxlibris des frankiin-
Instituts mit dem Porträt franklins.
Cs ist begreiflich, dafj das heutige Amerika, dem das
Buch ein so notwendiges Bedürfnis geworden und das in
seinem Kulturbesfreben im höchsten Grade auf Bücher
sammeln angewiesen ist, die Cxlibrissitte mit Biebe pflegt.
Der bedeutendste amerikanische Cxlibriskünstler ist wähl
C. D. french, der sich Sherborn zum Vorbild genommen
hat. Von ihm rührt eine grofje Zahl prächtiger radierter
Cxlibris, welche die Flamen der bedeutendsten Vertreter des
modernen Amerika fragen, her. Auch die übrigen modernen
amerikanischen Künstler sind gut uertreten, uor allem S.
?ig. 16.
Hollyer, W. f, Hopson, Sidney, B. Smith, J. Winfred Spen-
celey usw.
Das älteste englische Cxlibris ist ein Dedikations-
Cxlibris Flicolas Bacons uon 1574. Aber erst im oorge-
rückten 17. Jahrhundert wurde der Brauch des Cxlibris
allgemeiner. Die Blätter dieser Zeit sind ausnahmslos heral-