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Rümmer 21 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 327 
dische Bücherzeichen und beanspruchen mehr historisches 
als künstlerisches Interesse. Cgertan Castle teilt die eng 
lischen Cxlibris nach ihren Cntstehungszeiten und Stilmerk 
malen in folgende Gruppen: Tudoresque, Carly, ITliddle und 
Tater Georgian-Style. Warren mahlt für die drei letzteren 
Perioden die Bezeichnungen Jacobean-,Chippendale-(Rokoko-) 
und festoon-(Zopf-)5tyle. 
5i9- 
Im 18. Jahrhundert finden mir neben den heraldi 
schen Gdibris auch solche mit bildlichen Darstellungen und 
einige bedeutende Künstler als Verfertiger oan solchen, 
z. B. W. Hogarth (Cxlibris John Holland). George Ver 
tue für Gräfin Henriette Oxford und Robert Strange, der 
ein reizendes Cxlibris für seinen Schmager .Andrem Tu- 
misden stach. Auch oon Bartolozzi existieren einige 
Bücherzeichen, oan denen sich das für fester Cunliffe in 
unserer Sammlung findet. 
Heute erfreut sich in Cngland das Cxlibris größter 
Verbreitung. Der bedeutendste moderne Cxlibris-Künsfler 
ist C. YV. Sherbarn. Außerdem sind zu nennen: R. An- 
ning Bell, Walter Crane, G. W. Coe, John Teighthon, Harry 
Soane. 
In frankreich hat der uornehme Gebrauch des Su 
perexlibris des auf den Cinband mit Golddruck einge- 
prefjten Besißertoappens das eingeklebfe Cxlibris erst 
bei roeiterer Verbreitung des Büchersammelns im 17. Jahr- 
Sig. 18. 
hundert aufkommen lassen. Von den frühen Blättern aus 
der Zeit oon 1600—1680 sind folgende Raritäten der 
Sammlung heroarzuheben: Charfreuse de Beaune, famile 
Bigot, Comte Thomas de Chabannes, Jean Baptiste Chas- 
sebras, Puy-du fou oon Jean Picart, Alexander Petau und 
das außerordentlich seltene und schöne Cxlibris Aymon 
de Saloaing, das erst 1897 bei der Versteigerung der Bi 
bliothek in Grenoble, roo sich einige Cxemplare befanden, 
bekannt rourde. 
Im Taufe des 18. Jahrhunderts roerden Cxlibris mit 
bildlichen Darstellungen immer häufiger und zur Zeit Tud- 
migs XV. und Tudmigs XVI. ist ihre Zahl überroiegend. 
Um diese Zeit betätigen sich die heroorragendsten Künst 
ler, roie franfois Boucher, Choffard, C. Cisen, H. Graoelot, 
Touise Te Daulceur, ]Tlarillier, ITloreau le Jeune u. u. a. 
und schufen köstliche Blätter, die sich fast alle in Stiebeis 
Sammlung befinden. Cingeleitet roird diese, oielleicht künst 
lerisch höchste Blütezeit des Bücherzeichens überhaupt, 
durch die Collin ä llancy, Ricole ä Rancy, Roy u. a., deren 
Hauptblätter gleichfalls in schönen Cxemplaren oorliegen. 
Von kostbaren Cinzelblättern seien ermähnt: oon fran- 
gois Boucher das Cxlibris Crozat, Präsident Henaulf, Tudoo. 
Alongez, Cheoalier de Valori. - - Von llloreau le J. A. P. 
de fontenay, He'mery, Touis Deschampes des Tournelles. 
Verfall und Reubelebung fallen ungefähr in dieselben Zeiten 
roie in Deutschland. JTlerkroürdigerroeise hat sich aber in 
Frankreich die moderne Produktion nicht zu entsprechender 
5ig. 19. 
Blüte heben könen, da sich nennensroerte Künster dersel 
ben kaum midmeten. 
Das Cxlibrisroesen Italiens leidet darunter, daß in 
der Zeit der ersten allgemeinen Cinführung, im 17. Jahr 
hundert, eine in den oorigen Jahrhunderten oorangegangene 
hohe Blütezeit des Kupferstiches in schlimmen Verfall aus 
geartet mar, so daß erst zum Cnde des 18. Jahrhunderts 
roieder Blätter oon künstlerischem Wert entstanden. 
Das älteste bekannte datierte Cxlibris ist ein Blatt 
oon 1622 (Pasca mia mente di si nobil cibo). Das Cxem- 
plar in dieser Sammlung ist das einzig bekannte. Rur 
roenig jünger ist das schöne Cxlibris Papst Urban VIII. 
(Barberini, 1623--44). Cs mird oon einigen Sammlern 
nicht als Cxlibris anerkannt, der Umstand aber, daß das 
Cxemplar noch auf einem alten Vorsaßblatte sißt, spricht 
für seine Verroendung als solches. Auch die frühen italie 
nischen Cxlibris sind mit roenigen Ausnahmen heraldischer 
llatur. Zroei interessante Ausnahmen haben mir in dem 
prachtoollen Cxlibris Jakob Contarini, ca. 1560 (B. u. P. 
S. 155 - 56, m. Abb.), in einem anonymen Blatt oon ca. 
1582 mit dem Wappen des Prinzen Caetani und um 1700 
in dem interessanten Blatt für Jlledici di lllarignano, Cs 
gilt für das größte italienische Cxlibris,
	        
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