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Seite 348 
Internationale Sammler-Zeitung. 
riummer 22 
Bilder. 
(Cin Altarbild oon Van Dyck entdeckt.) Jn der Kirche 
non San Bernardo bei Porto lTlaurizio in Cigurien wurde ein 
großes Altarbild oon Van Dyck entdeckt. Das Bild stellt eine 
Heilige familie dar, bestehend aus dem Jesus-Kinde auf den Knien 
der ITlaria, der heil. Anna, die einen Apfel hält, dem heil. Josef 
und einem Engel. Kunstgelehrfe, darunter der Direktor der königl. 
Pinakothek uon Turin, haben den fund als Van Dyck beglaubigt. 
Der große Hiederländer hat längere Zeit in Genua gelebt. 
(Bin unbekanntes Jugendroerk des Velasquez.) In 
den Besiß des Utarques de la Vega Jucldn ist ein unbekanntes 
Jugendroerk des Velasquez gelangt. Cs ist das lebensgroße 
Brustbild eines jungen Geistlichen, das in der ersten madrider 
Schaffenszeit des Künstlers zmischen 1623 und 1629 entstand. Bs 
zeigt ganz die Eigenheiten des Kleisters in jenen Jahren. Über 
die Persönlichkeit läßt sich nichts bestimmtes sagen. Allem Anschein 
nach ging der Geistliche nicht ganz in Andachtsübungen auf. Denn 
seinem Ausdruck, nor allem den Augen nach zu schließen, ist er 
ein recht oergnügter Gesell geroesen und mährend der Porträtsißung 
bei dem jungen Hofmaler König Philipps TV. mag mehr als ein 
kräftiges andalusisches Wißmort gefallen sein. 
Bronzen. 
(Eine Bronzestatuette der Venus.) man schreibt uns 
aus Salzburg: An derselben Stelle, rna im Oktober 1904 eine 
ausgezeichnete, römische Herakles-Statuette aus Bronze gefunden 
rourde, auf der Höftberger Ceithen bei Waßing (in der Hohe oon 
Gaspoltshofen) trat aus einer schotterreichen JTlulde neuerdings 
ein heroorragendes römisches fundsfück zutage: ein 20'/j Zenti 
meter hohe Bronzestatuefte der Venus, die bis auf den feh 
lenden linken fuß gut erhalten ist. Die Komposition der figur ist 
oon großer Anmut. Die künstlerische Arbeit steht auf der Höhe 
der Herakles-Statuette, die über den Durchschnitt römischer Prooinz- 
bronzen emporragt. Bs steht nun aqßer Zroeifel, daß an dem 
Plaße, mo die beiden Statuetten gefunden murden, eine römische 
Ansiedlung bestanden hat; die Herakles- und die Venusstafuetfe 
gehörten offenbar zu dem Taranium (Hausaltärchen) in diesem 
römischen Haus. Der Direktor des Kluseums francisco-Carolinum 
hat mit dem Besißer des Terrains, Herrn franz Bdelbauer in 
Gaspoltshofen, Vereinbarungen getroffen, die dem genannten In 
stitute das Vorkaufsrecht auch für die übrigen an dieser Stelle 
etroa noch zum Vorschein kommenden funde sichern. 
Dumismatik. 
(Alünzauktion in frankfurf a. 111.) Den in llr. 21 ange 
kündigten lllünzauktionen schließt sich am 21. d. JTl. in Frankfurt 
a. m. die der firma Teo Hamburger an. Dem prächtig ausge 
statteten, mit 18 Tichtd rucktafeln oersehenen Kataloge entnehmen 
toir, daß reiche Serien griechischer und römischer münzen, sowie 
große Suiten oon niaximilian I., Gustao Adolf friedrich V. oon der 
Pfalz, montfort etc. im ganzen 2013 Hummern, unter den Hammer 
kommen. Bs sind oiele Seltenheiten ersten Ranges darunter. 
(ITlünzfunde.) Im Taufe des Herbstes sind in Augusta 
Rauricorum zahlreiche römische Bron zemünzen gefunden morden. 
Sie stammen oon folgenden Kaisern: Constans I. f 350, geprägt 
zu Trier und Siscia, Constanfius II. f 361, geprägt zu Arles, 
magnentius f 353, geprägt zu Trier und Rom, Valens f 378 oon 
unbekannter Prägstätte ferner fand sich eine Kleinbronze oon 
Konstantinopel, geschlagen in Trier. Am merkwürdigsten sind die 
Reoerstypen mit dem Vogel Phönix, dessen Wiedererscheinen unter 
Kaiser Constans gefeiert wurde. Das münzbild zeigt den Vogel 
auf einem Berg und um sein Haupt eine Art ring- oder kranz 
förmiger llimbus. Die ITlünzen sind in eine Basler Prioatsammlung 
übergegangen. 
(Eine Plakette für den Abgeordneten Dr Cicht.) Aus 
Anlaß seines 50. Geburtstages erhielt der österreichische Reichsrats 
abgeordnete Dr. Stephan Cicht oom Zenfraloerband landwirt 
schaftlicher Genossenschaften lllährens und Schlesiens als Zeichen 
fig. 13. 
der Anerkennung, die er sich als lllitbegründer und Berater des 
Verbandes erworben hat, eine oon Hans Sch a eff er modellierte 
Plakette. Wie alle Arbeiten Schaeffers zeichnet sich auch diese durch 
künsterische Durchführung, wie durch Portättreue aus. 
(Eine friß Reuter-Tfledaille.) Die Örtelsche JTUinzstätte 
in Berlin hat zum hundertjährigen Geburtstage friß Reuters eine 
kleine, aber wohlgelungene Iftedaille geschaffen. Das Bildnis auf 
der Haupfseite ist uon Prof. Wandschneider, dem Schöpfer des 
preisgekrönten Staoenhagener Denkmals, modelliert worden; die 
Kehrseite zeigt den Spruch: „Wenn einer deiht, mat hei deiht, denn 
kann hei nich mihr dauhn, as bei deiht.“ Rings um den Text, 
dem das Geburtstagsdatum hinzugeseßt ist, schließen sich 
Kamellenblüten. 
(Eine Iftedaille für Bdmond Rostand.) Aus Genf wird 
uns geschrieben: Die „Union avicole“ in Genf hatte an Bdmond 
Rostand zur Erinnerung an die Genfer Aufführung seines „Chan- 
teder“ eine silberne llledaille gesandt. Auf der Kehrseite derselben 
befindet sich der Kopf Chanteclers, der mit meitgeöffnetem Schnabel 
seinen stolzen Hahnenschrei hinausschmettert. Den Hintergrund, 
oon dem sich Chanteclers Kopf abhebt, bildet die Silhouette der 
Stadt mit den Türmen oon St. Pierre und dem majestätischen 
Saleoe. Die Vorderseite trägt in einem Kranz aus Eichen- und 
Torbeerblättern folgende Widmung: „A Edmond Rostand. Souvenir 
de Ckantecler a Gencve“. 
Philatelie. 
(Halbierte Zwanzigpfennigmarken.) Von einem inte 
ressanten postalischen Hotbehelf gibt das Kuratorium des Berliner 
Posfmuseums Kunde. Vor Ponape auf den Karolinen war im Juli 
dieses Jahres unoerhofft flattenbesuch eingefroffen, der oom 2. bis 
zum 7. des genannten lllonats mährte. Der Iflannschaften be 
mächtigte sich eine solche Schreibfreudigkeit, daß die oorhandenen
	        
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