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Internationale Sammler-Zeitung.
riummer 22
Bilder.
(Cin Altarbild oon Van Dyck entdeckt.) Jn der Kirche
non San Bernardo bei Porto lTlaurizio in Cigurien wurde ein
großes Altarbild oon Van Dyck entdeckt. Das Bild stellt eine
Heilige familie dar, bestehend aus dem Jesus-Kinde auf den Knien
der ITlaria, der heil. Anna, die einen Apfel hält, dem heil. Josef
und einem Engel. Kunstgelehrfe, darunter der Direktor der königl.
Pinakothek uon Turin, haben den fund als Van Dyck beglaubigt.
Der große Hiederländer hat längere Zeit in Genua gelebt.
(Bin unbekanntes Jugendroerk des Velasquez.) In
den Besiß des Utarques de la Vega Jucldn ist ein unbekanntes
Jugendroerk des Velasquez gelangt. Cs ist das lebensgroße
Brustbild eines jungen Geistlichen, das in der ersten madrider
Schaffenszeit des Künstlers zmischen 1623 und 1629 entstand. Bs
zeigt ganz die Eigenheiten des Kleisters in jenen Jahren. Über
die Persönlichkeit läßt sich nichts bestimmtes sagen. Allem Anschein
nach ging der Geistliche nicht ganz in Andachtsübungen auf. Denn
seinem Ausdruck, nor allem den Augen nach zu schließen, ist er
ein recht oergnügter Gesell geroesen und mährend der Porträtsißung
bei dem jungen Hofmaler König Philipps TV. mag mehr als ein
kräftiges andalusisches Wißmort gefallen sein.
Bronzen.
(Eine Bronzestatuette der Venus.) man schreibt uns
aus Salzburg: An derselben Stelle, rna im Oktober 1904 eine
ausgezeichnete, römische Herakles-Statuette aus Bronze gefunden
rourde, auf der Höftberger Ceithen bei Waßing (in der Hohe oon
Gaspoltshofen) trat aus einer schotterreichen JTlulde neuerdings
ein heroorragendes römisches fundsfück zutage: ein 20'/j Zenti
meter hohe Bronzestatuefte der Venus, die bis auf den feh
lenden linken fuß gut erhalten ist. Die Komposition der figur ist
oon großer Anmut. Die künstlerische Arbeit steht auf der Höhe
der Herakles-Statuette, die über den Durchschnitt römischer Prooinz-
bronzen emporragt. Bs steht nun aqßer Zroeifel, daß an dem
Plaße, mo die beiden Statuetten gefunden murden, eine römische
Ansiedlung bestanden hat; die Herakles- und die Venusstafuetfe
gehörten offenbar zu dem Taranium (Hausaltärchen) in diesem
römischen Haus. Der Direktor des Kluseums francisco-Carolinum
hat mit dem Besißer des Terrains, Herrn franz Bdelbauer in
Gaspoltshofen, Vereinbarungen getroffen, die dem genannten In
stitute das Vorkaufsrecht auch für die übrigen an dieser Stelle
etroa noch zum Vorschein kommenden funde sichern.
Dumismatik.
(Alünzauktion in frankfurf a. 111.) Den in llr. 21 ange
kündigten lllünzauktionen schließt sich am 21. d. JTl. in Frankfurt
a. m. die der firma Teo Hamburger an. Dem prächtig ausge
statteten, mit 18 Tichtd rucktafeln oersehenen Kataloge entnehmen
toir, daß reiche Serien griechischer und römischer münzen, sowie
große Suiten oon niaximilian I., Gustao Adolf friedrich V. oon der
Pfalz, montfort etc. im ganzen 2013 Hummern, unter den Hammer
kommen. Bs sind oiele Seltenheiten ersten Ranges darunter.
(ITlünzfunde.) Im Taufe des Herbstes sind in Augusta
Rauricorum zahlreiche römische Bron zemünzen gefunden morden.
Sie stammen oon folgenden Kaisern: Constans I. f 350, geprägt
zu Trier und Siscia, Constanfius II. f 361, geprägt zu Arles,
magnentius f 353, geprägt zu Trier und Rom, Valens f 378 oon
unbekannter Prägstätte ferner fand sich eine Kleinbronze oon
Konstantinopel, geschlagen in Trier. Am merkwürdigsten sind die
Reoerstypen mit dem Vogel Phönix, dessen Wiedererscheinen unter
Kaiser Constans gefeiert wurde. Das münzbild zeigt den Vogel
auf einem Berg und um sein Haupt eine Art ring- oder kranz
förmiger llimbus. Die ITlünzen sind in eine Basler Prioatsammlung
übergegangen.
(Eine Plakette für den Abgeordneten Dr Cicht.) Aus
Anlaß seines 50. Geburtstages erhielt der österreichische Reichsrats
abgeordnete Dr. Stephan Cicht oom Zenfraloerband landwirt
schaftlicher Genossenschaften lllährens und Schlesiens als Zeichen
fig. 13.
der Anerkennung, die er sich als lllitbegründer und Berater des
Verbandes erworben hat, eine oon Hans Sch a eff er modellierte
Plakette. Wie alle Arbeiten Schaeffers zeichnet sich auch diese durch
künsterische Durchführung, wie durch Portättreue aus.
(Eine friß Reuter-Tfledaille.) Die Örtelsche JTUinzstätte
in Berlin hat zum hundertjährigen Geburtstage friß Reuters eine
kleine, aber wohlgelungene Iftedaille geschaffen. Das Bildnis auf
der Haupfseite ist uon Prof. Wandschneider, dem Schöpfer des
preisgekrönten Staoenhagener Denkmals, modelliert worden; die
Kehrseite zeigt den Spruch: „Wenn einer deiht, mat hei deiht, denn
kann hei nich mihr dauhn, as bei deiht.“ Rings um den Text,
dem das Geburtstagsdatum hinzugeseßt ist, schließen sich
Kamellenblüten.
(Eine Iftedaille für Bdmond Rostand.) Aus Genf wird
uns geschrieben: Die „Union avicole“ in Genf hatte an Bdmond
Rostand zur Erinnerung an die Genfer Aufführung seines „Chan-
teder“ eine silberne llledaille gesandt. Auf der Kehrseite derselben
befindet sich der Kopf Chanteclers, der mit meitgeöffnetem Schnabel
seinen stolzen Hahnenschrei hinausschmettert. Den Hintergrund,
oon dem sich Chanteclers Kopf abhebt, bildet die Silhouette der
Stadt mit den Türmen oon St. Pierre und dem majestätischen
Saleoe. Die Vorderseite trägt in einem Kranz aus Eichen- und
Torbeerblättern folgende Widmung: „A Edmond Rostand. Souvenir
de Ckantecler a Gencve“.
Philatelie.
(Halbierte Zwanzigpfennigmarken.) Von einem inte
ressanten postalischen Hotbehelf gibt das Kuratorium des Berliner
Posfmuseums Kunde. Vor Ponape auf den Karolinen war im Juli
dieses Jahres unoerhofft flattenbesuch eingefroffen, der oom 2. bis
zum 7. des genannten lllonats mährte. Der Iflannschaften be
mächtigte sich eine solche Schreibfreudigkeit, daß die oorhandenen