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Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 345 
oon ernst Theodor Amadeus Hoffmann, sowie Stiche und Citho- 
graphien nach diesen enthält. Außer oerschiedenen Entwürfen in 
Seder und Tusche für Bühnendekorationen finden sich darin mit 
Gegend uerkehrenden bemerkenstnerten Persönlichkeiten in humor- 
ooll satirischer Weise darstellt, ferner Karikaturen auf Blücher, den 
Kapellmeister Kreisler, Siebenhaar, lllarggraf, die Präsidenten 
?ig. 8. Schadoro, Sißender Schauspieler. 
Sig. 7. JTlenzel, Die Verfolgung. 
Sig. g. Schrö'dter, „Guten morgen, Herr 5ischer“ 
köstlichem Humor karikierte Szenen aus dem Alltagsleben, aus 
der Bühnenwelt und aus dem Bekanntenkreise des Dichters, z. B. 
ein Skizzenblatt, welches den Gendürmen-lTtarkt in Berlin mit den 
umliegenden bekannten Gebäuden und Strafen, sowie die in dieser 
ITleyer und Hoyoll, oon Klöber u. a. In dieser Reichhaltigkeit und 
Eigenart dürfte eine solche Sammlung oon Originalzeichnungen 
des Dichters im Handel kaum wieder zu finden sein. 
Erwerbungen des Heeresmuseums aus der Sammlung Lanna. 
Einige oom Standpunkte des niilitärmalers sowie oon jenem 
der Uniformkunde sehr interessante Blätter sind aus der Samm 
lung Canna, die eben zu bestehen aufgehört, in den Besitz des 
k. u. k. Heeresmuseums in Wien übergegangen. Wenn es auch 
gerade Kunstwerke sind, deren Verkauf ins Ausland durch ihr 
speziell österreichisches Gepräge, oielleicht weniger zu besorgen 
stand, so ist es doch zu begrüßen, daß sie, was nicht eben ganz 
ohne Kampf ablief, in öffentlichen Besiß übergingen. 
Das herDarragendste dieser Blätter ist durch die Abbildung 
im Kataloge und in der „Internationalen Sammler-Zeitung“ (Flr. 17, 
S. 262) bekannt. Es ist die oon Vinzenz G. Kiningen 1806 
gemalte Genreszene aus dem österreichischen Offiziersleben, sicher 
lich eines der bedeutendsten Werke des Alalers und zugleich eines 
der interessantesten militärischen Bilder österreichischer Prooenienz 
aus der Zeit der Kriege Österreichs gegen napoleon. (Erstehungs 
preis 750 K.) Dem Interieur nach zu schließen, handelt es sich nicht 
eigentlich um eine Wirtshausstube, in die uns der ITlaler uerseßt, 
sondern um einen aus Anlaß der Einquartierung oorübergehend 
für die zahlreichen Offiziere eingerichteten Wohnraum. Das rege 
Treiben in dem stark gefüllten Raume uermochte der lllaler deut 
lich zu oeranschaulichen, ohne das Bild zu oerwirren. Eben sind 
durch die noch offenstehende Türe zwei Personen eingetreten. Ein 
junger Ulanenoffizier, den ein Kürassieroffizier begrüßt, der auch 
eben erst gekommen sein mul), da er noch seinen Radmantel nicht 
abgelegt hat; beide, elegante und oornehme Erscheinungen, fast 
möchte man sagen, Idealfiguren, stehen im JTlittelgrunde des Bildes 
und trennen dadurch die beiden Tischgesellschaften, die sich rasch 
zusammengefunden haben, zu denen sie in ihrer aristokratischen 
Vornehmheit auch einigermaßen kontrastieren. Hinter dem Ulanen 
tritt grüßend ein Grenadier ein, der seinem am Tische sißenden, 
mit der goldenen Tapferkeitsmedaille gezierten Herrn eine Kleidung 
erstattet. Es ist ein Detail, aus dem man, wie aus den fast allent 
halben nicht abgenommenen Kopfbedeckungen den Eindruck empfängt, 
daß die bunt zusammengewürfelte Gesellschaft bald wieder in alle 
Winde zerstoben sein wird. „Er hat auf Erden kein bleibend 
Quartier.“ „Kann treue Eieb nicht bewahren“ möchte man gleich
	        
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