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Rümmer 23 
Seite 362 Internationale 5 
Dumismatik. 
(Alünzauktionen in ITlün chen und Frankfurt a. 111.) Aus 
ITlünchen wird gemeldet: Auf der uon Dr. Hirsch geleiteten Auktion 
der Sammlung öutekunst-(Stuttgart) sind folgende größere Preise 
erzielt morden: für eine ITledaille auf Isotta Atti da Rimini 1475 111k., 
für eine solche auf öiouanni II. Bentiooglia 2000 Alk., auf Ceonora 
Altooiti 1000 Ulk., auf Wilhelm IV. den Standhaften, Herzog uon Bayern 
1000 nik., für eine Plakette auf die Grablegung Christi, llachahmung 
Albrecht Dürers, 2200 111k.; zahlreiche Hummern erz'elten Preise 
zwischen 500 und 1000 mark, ln Anbetracht dessen, daß die soge 
nannten Schlager in dieser Sammlung fehlten, sind die (Ergebnisse als 
ganz ausgezeichnet zu befrachten — Im Anschlüße daran uersteigertc 
Dr. Hirsch die Sammlung des uerstorbenen Atheners lean P. Cam- 
bros, im ganzen 805 Hummern, die die stattliche Summe uon 
etwa 75.000 Ulk. ergaben. Cs erzielten: eine Tetradrachme uon 
Catana 1025 111k., eine syrakusische Dekadrachme des meisfers 
Guainefos 1500 Alk., ein Goldstafer uon Panticapeum 1200 Alk, 
drei Didrachmen uon Aldos 1075, 1125 und 2050 mk., eine Tefra- 
drachme uon Sinope 2625 Ulk., zwei Glektron-Statere uon Cyzicus 
2525 und 1650 nik., ein jonischer Glectron-Stater mit Sphinx 1100 
Alk. Wie zu erwarten war, brachte die darauffolgende Versteigerung 
römischer münzen aus „altem uornehmem Besitz“ teilweise ganz 
ungewöhnliche Preise. Wir ermähnen einen Aureus des Alarc Anton 
1225 mk., ein Bronzemedaillon des Hadrian 1200 mk., einen Aureus 
des Hadrian und Trojan 1075 Alk., ein Bronzemedaillon des Alarc 
Aurel 1650 111k., Aurei der Faustina 1200 Alk., des Septimius 
Seuerus 2250 111k., des gleichen Kaisers und des Caracalla 
1720 Ulk., des Antonius Pius 1625 und 1425 Alk., der Plautilla 
1275 und 1325 Alk., des Geta Unikum 4700 Alk, des gleichen 
Kaisers und des Caracalla 1200 mk., des Diadumenianus 2500 
und 3100 Ulk., ein Bronzemedaillon des Alexander Seuerus 
2025 mk., Silbermedaillons der Julia Alamaea, des Alexander 
Seuerus und der Orbiana 1200 111k., des Saioninus 1075 mk., Aurei 
des Tacitus 1275 Alk., der Alagnia Urbica, der Gemahlin des 
Carinus 1425 111k. und des lllaximianus 1825 111k., Goldmedaillons 
des Consfantinus Alagnus 1125 111k., drei Goldmedaillons und ein 
Aureus des Consfantinus Alagnus 1250, 8550, 1225 und 1450 Ulk. 
Das Unikum eines Goldmedaillons des Consfantinus magnuS 
erzielte 9050 nik., ein solches des Crispus 4100 111k., Silbermedaillons 
des Consfantinus II. jun. 1050 und 1075 111k. und des Constdns 1. 
1250 mk., ein Goldmedaillon des Consfantinus II 1525 nik. und 
ein Aureus der Cufemia, der Gemahlin des Kaisers Anthemius 
(467 bis 472 n. Chr.) 1000 Alk. ITtit dieser Sammlung eines Wiener 
lllünzkenners ist eine Kollektion uon Römern zur Auflösung ge 
kommen, (Gesamterlös etwa 200.000 mk ) wie sie, was Goldmünzen 
und Goldmedaillons, Silber- und Bronzemedaillons betrifft, wohl 
kaum mehr in Prioathänden existieren wird. Die bekannten Funde 
uon Cuxor und Aboukir in Aegypten waren in ihr mit den interes 
santesten, seltensten und farmoallendetsten (Exemplaren uertreten. 
Über die Versteigerung bei Adolph Heß llachfolger in Frankfurt n. 111. 
sendet uns die Firma folgende lllitteilungen: ZumVerkauf gelangten 
zunächst die erste Abteilung der uon Herrn Baurat Horsky (Wien) zu 
sammengebrachten großen Sammlung uon münzen und Aledaillen der 
österreichisch-ungarischen nionarchie; dieser erste Teil enthielt die 
Illittelalter-Alünzen, hauptsächlich uon Böhmen und Ungarn und 
die Serie der kaiserlichen Prägungen bis auf die Gegenwart. Von 
den Alittelaltermünzen erzielte den höchsten Preis ein Dickabschlag 
des Jägerndorfer Groschens uon König JTlathias Caroinus mit 
410 mark, ein ähnliches Dickstück eines Prager Groschens uon 
Kaiser Wenzel brachte 275 lllark, ein Dukat desselben Herrschers 
500 lllark, ein Doppeldukat König Cudmigs II. uon Ungarn 500 
mark. Der bekannte schöne Schautaler auf die Vermählung Kaiser 
Alaximilians mit dem reizenden Porträt der fllaria in der burgun- 
dischen Haube erzielte 485 lllark, ein Wiener Goldgulden (1519) 
445 mark, der Doppoltaler mit Königstitel 400 mark, ein dreifacher 
Schautaler (1519) brachte 500 Alark. Unter Karl V. erschien ein 
Prachtexemplar des herrlichen non Dürer entworfenen nürnber 
ger- Uledaillons uon 1521, das für 975 lllark an seinen Gnl- 
stehungsort zurückkehrte. Eine munderuolle ouale Porträtmedaille 
ammler-Zeitung. 
Kaiser Ferdinands I. ging für 2200 lllark nach Wien, ein Wiener 
fünffacher Dickdukat (1598) uon Rudolf II. erzielte 560 lllark, ein 
böhmischer dreifacher Taler desselben aus der lllünzstätfe Kutten 
berg 375 lllark, eine unzerschnittene Silberplatte mit zwei bereits 
darauf geprägten Talern als interressanfer Beleg für die alte Technik 
der Walzwerkprägung (bei der die einzelnen )Tlünzen nachträglich 
aus der Platte herausgeschnitlen wurden, während man heute erst 
das fertige lllünzstück mit der Darstellung uersieht) 560 lllark. 
Gin Prager 20-Dukatenstück uon Kaiser Ulathias brachte es auf 
590 lllark, ein Dicktaler uom Vierteltaller-Stempel auf 405 lllark, 
ein ähnliches Stück aus der Joachimstaler münze auf 470 lllark. 
Der seltene Taler der aufständischen mährischen Stände uon 1620 
erzielte trat} mittelmäßiger Grhaltung 440 lllark, ein schönes Zehn- 
dukafenstiiek des Winterkönigs 555 lllark, die goldene Präsent 
medaille, welche die Stände uon Krain dem späteren Kaiser Fer 
dinand bei seiner Vermählung widmeten, 905 lllark. Das Haupt 
stück der Sammlung, ein böhmisches 100-Dukatenstiick uon Fer 
dinand tlt. uon 1629 (Kaiser wurde er erst 1657) erreichte 
3300 lllark. Solche grofjen Goldstücke wurden naturgemäß nur 
selten und dann nur in ganz geringer Anzahl als Gnadengeschenke 
hergestellt und wunderten meist bald wieder In den Schmelztiegel. 
Gin Tiroler Goldstück Ceopolds I. zu 20 Dukaten erreichte 675 lllark. 
(Die zweite Hälfte dieser bedeutenden Sammlung, welche die Ge 
präge der weltlichen und geistlichen Herren und der Städte Öster 
reichs, sowie die Aledaillen auf Priuatpersonen enthalten wird, 
gelangt Gnde Februar zur Versteigerung.) Dafj auch neuere lllünzen, 
wenn sie nur selten und schön erhalten sind, recht erhebliche 
Preise zu erzielen oerinögen, zeigte die zweite Versteigerung, in 
der eine Sammlung deutscher Taler und Doppeltaler des 
19. Jahrhunderts zum Verkauf kam. So erzielte der Frankfurter 
Zwitterdoppeltaler ohne Jahr, Stadtadler, Rückseite Stadtansicht 
(statt der gewöhnlichen Wertangabe) 325 lllark, der Parlaments 
doppelgulden mit der Wertangabe statt des Stadfadlers 475 lllark, 
der Kaiserdoppelgulden (1849) mit dem cinköpfigen statt des 
Doppeladlers 710 Alark, der hannöoersche Doppeltaler (1855) auf 
den. münzbesuch des Königspaares 355 Alark, der nur in 12 Gxem- 
plaren geprägte hessische Probetaler 1857 mit der Randschrift: 
CONVENTION VOM 24. JANUAR (die anderen sind ganz ge 
wöhnlich) 1575 lllark, ein ebenso seltener Probetater Kaiser Franz 
Josephs 1125 Alark, der Doppeltaler Friedrich Wilhelms ILI. uon 1841 
(der König war schon im Juni 1840 gestorben) 505 mark, der 
sächsische lllünzbesuchstaler uon 1859 395 lllark, ein Prämien 
doppeltaler der Tharandter Forstakademie 425 mark. Hieran 
schlossen sich noch einige Hundert ältere lllünzen aus oerschie- 
denem ßesitj, darunter ein Goldabschlag des halben Talers auf 
die Vermählung Friedrichs des Grofjen, der 800 mark erreichte und 
ein altitalisches Schwerkupferstück, ein Triens uon Tibur, der eben 
falls 800 lllark brachte. 
Philatelie. 
(Die bayrischen Jubiläumsmarken.) Das bayrische 
Verkehrsministerium gibt, wie uon uns schon gemeldet, zum neun 
zigsten Geburtstage des Prinzregenten Cuitpold Jubiläumsmarken 
heraus. Über die uoraussichtliche Gestaltung der Alarken machen 
die „münchner neuesten llachrichten“ folgende lllitteilungen: Die 
kleineren Alarken uon 3 bis 50 Pfg. werden in der mitte den nach 
rechts gewandten Kopf des Regenten zeigen, der nach der bekannten 
Plakette Adolf Hildebrands umgezeichnet ist. Die Alarken sollen in 
Flachdruck gefertigt werden. Die niederen Werte werden das gleiche 
Format haben wie die bisherigen, auch die Farbe der einzelnen 
lAarken wird, soweit sie oerfraglich durch den Weltpostuerein fest 
gelegt ist, die gleiche bleiben, Für höhere Werte uon 1 111k., 2 mk., 
3 mk. und 5 lAk. soll entsprechend der Größe der Alarken ein 
größeres Bildnis des Regenten in Aussicht genommen werden, mit 
den Jubiläumsmarken werden auch marken zu 10 Alk und 20 Alk. 
zur AusgcjJre gelangen, Für diese wird uielleicht das bekannte Bild 
Defreggers „Der Regent als Weidmann“ uermendet. Sämtliche 
höheren Werte werden in zwei Farben ausgeführt. Die Alarken
	        
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