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Dumismatik.
(Alünzauktionen in ITlün chen und Frankfurt a. 111.) Aus
ITlünchen wird gemeldet: Auf der uon Dr. Hirsch geleiteten Auktion
der Sammlung öutekunst-(Stuttgart) sind folgende größere Preise
erzielt morden: für eine ITledaille auf Isotta Atti da Rimini 1475 111k.,
für eine solche auf öiouanni II. Bentiooglia 2000 Alk., auf Ceonora
Altooiti 1000 Ulk., auf Wilhelm IV. den Standhaften, Herzog uon Bayern
1000 nik., für eine Plakette auf die Grablegung Christi, llachahmung
Albrecht Dürers, 2200 111k.; zahlreiche Hummern erz'elten Preise
zwischen 500 und 1000 mark, ln Anbetracht dessen, daß die soge
nannten Schlager in dieser Sammlung fehlten, sind die (Ergebnisse als
ganz ausgezeichnet zu befrachten — Im Anschlüße daran uersteigertc
Dr. Hirsch die Sammlung des uerstorbenen Atheners lean P. Cam-
bros, im ganzen 805 Hummern, die die stattliche Summe uon
etwa 75.000 Ulk. ergaben. Cs erzielten: eine Tetradrachme uon
Catana 1025 111k., eine syrakusische Dekadrachme des meisfers
Guainefos 1500 Alk., ein Goldstafer uon Panticapeum 1200 Alk,
drei Didrachmen uon Aldos 1075, 1125 und 2050 mk., eine Tefra-
drachme uon Sinope 2625 Ulk., zwei Glektron-Statere uon Cyzicus
2525 und 1650 nik., ein jonischer Glectron-Stater mit Sphinx 1100
Alk. Wie zu erwarten war, brachte die darauffolgende Versteigerung
römischer münzen aus „altem uornehmem Besitz“ teilweise ganz
ungewöhnliche Preise. Wir ermähnen einen Aureus des Alarc Anton
1225 mk., ein Bronzemedaillon des Hadrian 1200 mk., einen Aureus
des Hadrian und Trojan 1075 Alk., ein Bronzemedaillon des Alarc
Aurel 1650 111k., Aurei der Faustina 1200 Alk., des Septimius
Seuerus 2250 111k., des gleichen Kaisers und des Caracalla
1720 Ulk., des Antonius Pius 1625 und 1425 Alk., der Plautilla
1275 und 1325 Alk., des Geta Unikum 4700 Alk, des gleichen
Kaisers und des Caracalla 1200 mk., des Diadumenianus 2500
und 3100 Ulk., ein Bronzemedaillon des Alexander Seuerus
2025 mk., Silbermedaillons der Julia Alamaea, des Alexander
Seuerus und der Orbiana 1200 111k., des Saioninus 1075 mk., Aurei
des Tacitus 1275 Alk., der Alagnia Urbica, der Gemahlin des
Carinus 1425 111k. und des lllaximianus 1825 111k., Goldmedaillons
des Consfantinus Alagnus 1125 111k., drei Goldmedaillons und ein
Aureus des Consfantinus Alagnus 1250, 8550, 1225 und 1450 Ulk.
Das Unikum eines Goldmedaillons des Consfantinus magnuS
erzielte 9050 nik., ein solches des Crispus 4100 111k., Silbermedaillons
des Consfantinus II. jun. 1050 und 1075 111k. und des Constdns 1.
1250 mk., ein Goldmedaillon des Consfantinus II 1525 nik. und
ein Aureus der Cufemia, der Gemahlin des Kaisers Anthemius
(467 bis 472 n. Chr.) 1000 Alk. ITtit dieser Sammlung eines Wiener
lllünzkenners ist eine Kollektion uon Römern zur Auflösung ge
kommen, (Gesamterlös etwa 200.000 mk ) wie sie, was Goldmünzen
und Goldmedaillons, Silber- und Bronzemedaillons betrifft, wohl
kaum mehr in Prioathänden existieren wird. Die bekannten Funde
uon Cuxor und Aboukir in Aegypten waren in ihr mit den interes
santesten, seltensten und farmoallendetsten (Exemplaren uertreten.
Über die Versteigerung bei Adolph Heß llachfolger in Frankfurt n. 111.
sendet uns die Firma folgende lllitteilungen: ZumVerkauf gelangten
zunächst die erste Abteilung der uon Herrn Baurat Horsky (Wien) zu
sammengebrachten großen Sammlung uon münzen und Aledaillen der
österreichisch-ungarischen nionarchie; dieser erste Teil enthielt die
Illittelalter-Alünzen, hauptsächlich uon Böhmen und Ungarn und
die Serie der kaiserlichen Prägungen bis auf die Gegenwart. Von
den Alittelaltermünzen erzielte den höchsten Preis ein Dickabschlag
des Jägerndorfer Groschens uon König JTlathias Caroinus mit
410 mark, ein ähnliches Dickstück eines Prager Groschens uon
Kaiser Wenzel brachte 275 lllark, ein Dukat desselben Herrschers
500 lllark, ein Doppeldukat König Cudmigs II. uon Ungarn 500
mark. Der bekannte schöne Schautaler auf die Vermählung Kaiser
Alaximilians mit dem reizenden Porträt der fllaria in der burgun-
dischen Haube erzielte 485 lllark, ein Wiener Goldgulden (1519)
445 mark, der Doppoltaler mit Königstitel 400 mark, ein dreifacher
Schautaler (1519) brachte 500 Alark. Unter Karl V. erschien ein
Prachtexemplar des herrlichen non Dürer entworfenen nürnber
ger- Uledaillons uon 1521, das für 975 lllark an seinen Gnl-
stehungsort zurückkehrte. Eine munderuolle ouale Porträtmedaille
ammler-Zeitung.
Kaiser Ferdinands I. ging für 2200 lllark nach Wien, ein Wiener
fünffacher Dickdukat (1598) uon Rudolf II. erzielte 560 lllark, ein
böhmischer dreifacher Taler desselben aus der lllünzstätfe Kutten
berg 375 lllark, eine unzerschnittene Silberplatte mit zwei bereits
darauf geprägten Talern als interressanfer Beleg für die alte Technik
der Walzwerkprägung (bei der die einzelnen )Tlünzen nachträglich
aus der Platte herausgeschnitlen wurden, während man heute erst
das fertige lllünzstück mit der Darstellung uersieht) 560 lllark.
Gin Prager 20-Dukatenstück uon Kaiser Ulathias brachte es auf
590 lllark, ein Dicktaler uom Vierteltaller-Stempel auf 405 lllark,
ein ähnliches Stück aus der Joachimstaler münze auf 470 lllark.
Der seltene Taler der aufständischen mährischen Stände uon 1620
erzielte trat} mittelmäßiger Grhaltung 440 lllark, ein schönes Zehn-
dukafenstiiek des Winterkönigs 555 lllark, die goldene Präsent
medaille, welche die Stände uon Krain dem späteren Kaiser Fer
dinand bei seiner Vermählung widmeten, 905 lllark. Das Haupt
stück der Sammlung, ein böhmisches 100-Dukatenstiick uon Fer
dinand tlt. uon 1629 (Kaiser wurde er erst 1657) erreichte
3300 lllark. Solche grofjen Goldstücke wurden naturgemäß nur
selten und dann nur in ganz geringer Anzahl als Gnadengeschenke
hergestellt und wunderten meist bald wieder In den Schmelztiegel.
Gin Tiroler Goldstück Ceopolds I. zu 20 Dukaten erreichte 675 lllark.
(Die zweite Hälfte dieser bedeutenden Sammlung, welche die Ge
präge der weltlichen und geistlichen Herren und der Städte Öster
reichs, sowie die Aledaillen auf Priuatpersonen enthalten wird,
gelangt Gnde Februar zur Versteigerung.) Dafj auch neuere lllünzen,
wenn sie nur selten und schön erhalten sind, recht erhebliche
Preise zu erzielen oerinögen, zeigte die zweite Versteigerung, in
der eine Sammlung deutscher Taler und Doppeltaler des
19. Jahrhunderts zum Verkauf kam. So erzielte der Frankfurter
Zwitterdoppeltaler ohne Jahr, Stadtadler, Rückseite Stadtansicht
(statt der gewöhnlichen Wertangabe) 325 lllark, der Parlaments
doppelgulden mit der Wertangabe statt des Stadfadlers 475 lllark,
der Kaiserdoppelgulden (1849) mit dem cinköpfigen statt des
Doppeladlers 710 Alark, der hannöoersche Doppeltaler (1855) auf
den. münzbesuch des Königspaares 355 Alark, der nur in 12 Gxem-
plaren geprägte hessische Probetaler 1857 mit der Randschrift:
CONVENTION VOM 24. JANUAR (die anderen sind ganz ge
wöhnlich) 1575 lllark, ein ebenso seltener Probetater Kaiser Franz
Josephs 1125 Alark, der Doppeltaler Friedrich Wilhelms ILI. uon 1841
(der König war schon im Juni 1840 gestorben) 505 mark, der
sächsische lllünzbesuchstaler uon 1859 395 lllark, ein Prämien
doppeltaler der Tharandter Forstakademie 425 mark. Hieran
schlossen sich noch einige Hundert ältere lllünzen aus oerschie-
denem ßesitj, darunter ein Goldabschlag des halben Talers auf
die Vermählung Friedrichs des Grofjen, der 800 mark erreichte und
ein altitalisches Schwerkupferstück, ein Triens uon Tibur, der eben
falls 800 lllark brachte.
Philatelie.
(Die bayrischen Jubiläumsmarken.) Das bayrische
Verkehrsministerium gibt, wie uon uns schon gemeldet, zum neun
zigsten Geburtstage des Prinzregenten Cuitpold Jubiläumsmarken
heraus. Über die uoraussichtliche Gestaltung der Alarken machen
die „münchner neuesten llachrichten“ folgende lllitteilungen: Die
kleineren Alarken uon 3 bis 50 Pfg. werden in der mitte den nach
rechts gewandten Kopf des Regenten zeigen, der nach der bekannten
Plakette Adolf Hildebrands umgezeichnet ist. Die Alarken sollen in
Flachdruck gefertigt werden. Die niederen Werte werden das gleiche
Format haben wie die bisherigen, auch die Farbe der einzelnen
lAarken wird, soweit sie oerfraglich durch den Weltpostuerein fest
gelegt ist, die gleiche bleiben, Für höhere Werte uon 1 111k., 2 mk.,
3 mk. und 5 lAk. soll entsprechend der Größe der Alarken ein
größeres Bildnis des Regenten in Aussicht genommen werden, mit
den Jubiläumsmarken werden auch marken zu 10 Alk und 20 Alk.
zur AusgcjJre gelangen, Für diese wird uielleicht das bekannte Bild
Defreggers „Der Regent als Weidmann“ uermendet. Sämtliche
höheren Werte werden in zwei Farben ausgeführt. Die Alarken