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Internationale Samm 1 er-Zeitung.
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franznsen. Das Volk ist bereit alles zu thun, wenn der
eigentliche Tag auf allen Seiten zum Angriff bestimmt roird, roozu
aber oieie Ordonanzen mit dem nöthigen uon der eigenen Hand
schrift und Insiegel ausgefertigt werden müssen . . . Schließt
„ ... ich traue dem feind nicht und gehe nach Österreich.“
ITtk. 60. ttr. 08, Auf der Seite 19. XL 1809, eigenhändig unter-
zeichnefes Schreiben „Andere Hofer auf der Seit“. ITTif Siegel und
Adresse an Jäh. Holzknecht zu St. LRartin „Werthester freund!
und Bruder! Ich bitte, trachte, wenn die franzosen nicht bald
capituliren wollen, daß es zum Angrif uon unserer Seite körnt,
sollten sie aber capituliren, so liefere die Gefangenen in das
Gschloß Tirol . . .“ Alk. 250. llr. 99, (Hieran) 19. XI. 1809
eigenhändig unferzeichnetes Schreiben des Balthasar Leiter. mit
Adresse an Andreas Hofer in Passeyer. I Seite folio. Über einen
Überfall bei Terlan, Bittet um Verstärkung und schriftliche Befehle
„ .. . überall müssen uon Dir mit der Schrift in der Hand Heute herum
laufen . . . Das Beste wäre, roenn man Dich in Hieran haben kante,
sonst falt es nicht gut aus . . “ Diesen Brief hat Hofer eigenhän
dig an Joh. Hoizknecht weiter adressiert und mit einer eigenhändigen
siebenzeiligen Randbemerkung uersehen. 171k. 255. (Geh. R. Brandl.)
llr. 100, Ohne Ort 20. XI. 1809, eigenhändig „Andere
Hofer Dein Prüder“ unferzeichnetes Schreiben an loh. fiolz-
knecht. Alle Hauptleufe sollen sich wegen weiterer Befehle an die
Vorposten-Kommandanten Thalgufer, Heiter u. Wild wenden. ITtk. 250.
llr. 101. St. Leonard 20. XI 1809, Gleichzeitige Kopie eines aufge
fangenen Berichts des französischen Kommandanten Doroille an
den Brigadegeneral Huard. 2 Seiten folio. Dringende Bitte um Hilfe,
da er seif dem 17fen uon wütenden Tirolern umgeben ist u. for
mährend angegriffen wird. Der Brief ist uon dem beauftragten
Boten, einem Bauer, wahrscheinlich dem feinde ausgeliefert worden.
Doroille schreibt ahnungsuoll „Je ne suis pur sür de lui, mais la
circonstanoe ne me permets pas ä balancer“. Ulk. 100. llr. 102,
(Salfaus) 21.XI. 1809, Eigenhändiges und unferzeichnetes Schreiben
des tos. Donej. mit Adresse an „Andreas Hofer, Keller Hof, ibi
ubi“. 1V? Seiten folio. „Es sind bereits mehrere Täge, daß ich
auf eure Verordnung und auf eure Spesen in Saltaus sitje. Ich
habe dessen bald genug, ihr habt mich, wohlgemerkt euren oer-
trauten freund, die Geschichte wird es weisen, arretieren lassen,
weil in Pusterthal alles auf ist. Was gehet es mich an, wenn die
Pusterer aufgestanden; als ich durchreiste, waren sie hüpsch ruhig . .
ln Saltaus bleibeich nicht mehrlänger. Hlansoll mich todfehießen ... Die
Vingscher sind bereits zum Deufl gelaufen, wie gewöhnlich ... ITtk. 150.
llr. 105, Reinswald 21. XI, 1809, Jakob Kötter, Kurat und Jos.
Klozner berichten oon dem Anmarsch der Österreicher und der
kriegerischen Stimmung „alle brennen oor Begierde zu kämpfen“.
Ulk. 60 llr. 104, Sarnthal 21. XI. 1809, Georg Hofer, Jos. Klozner
und Georg Pfifscher teilen dem Kommandanten Joh, Wild den
Ausmarsch der Sarnthaler und die Standpunkte der oerschiedcnen
Kompagnien mit. (Brandl) Ulk. 61. llr. 105, ohne Ort und Jahr
(wahrscheinlich 20. oder 21. XI. 1809), Brouillon der Aufforderung
an den farnzösischen Kommandanten zu St. Leonhard (Doroille)
sich zu ergeben, er würde dann finden, „dal] wir auch unsern
grasten feinden zu oerzeihen im Stande sind“. Bei diesem Passus
hat Hofer an den Rand geschrieben „Disses ist geschbernilet, das
du ich nicht Andere Hofer“. Alk. 290. (Brandl), Hlr. 106, (Ohne
Ort, Llooember 1809), Anonyme lllitteilung (französisch) an den
Cammandanten oon Hieran, daß in St. Leonhard 54 oermundete
französische Soldaten ohne Pflege liegen. Gleichzeitige Kopie ?
Alk. 30. llr. 107, Hieran 27. XI. 1809, Zeugnis für Joh. Hoizknecht,
Eigenhändig unterschrieben oon dem französischen General Louis
comte de Baraguay d'Hilliers. 1 Seite folio. Schußbrief für Joh.
Holzknecht „qui s'est partioulifcrement distingue par sa bonne con-
duite pour l’armee Frangaise“. Ulk. 80. llr. 108, Passeyer 50. XI.
1809, Eigenhändiges und unferzeichnetes Schreiben des Joh. Holz
knecht an „Herrn Andere Hafer, Sandmürth, Wo er ist, eiligst,
eiligst.“ 1 Seite 4 1 . Übersendet ein soeben durch Expressen er
haltenes Schreiben „. . . . ich meinerseits werde mir Alles gefallen
lassen. . . .“ Daran schließen sich folgende Zeilen des Komman
danten Andreas Unter: „Ich habe gelebt, lebe noch und werde
noch leben unter dem heiligen Vater dem Päpsten Besetzer der
Religion, werde daher und will stündlich unter Ihm sterben. Wundert
Euch nicht um den Andreas llmer“. Alk. 77. (Brandl.) llr. 109,
Hieran 50. XI. 1809, eigenhändiges und unferzeichnetes Schreiben
des „P. Benedictus Eapucin Guard“ mit Adresse an „Herrn Strobl
Gastgeb in Passeyer 5. Leonhard“ (Joh. Holzknecht). 1 Seite 4°.
Bittet ihn mit Andreas Hofer zum Vizekönig u. Italien u. uon da
nach Paris zu reisen, um für das Wohl des Vaterlandes zu wirken.
„. . . Liebster Herr Vater! Ich weis den Herrn Sandwirth nicht,
und darum wende ich mich an Sie . , 111k. 60. Ar. 110, Ohne
Ort und Jahr (Llooember 1809, Aufforderung zur Übergabe an
einen General. Ohne Unterschrift. 1 Seite 8°. „Herr General! Indem
ich bin aufgefordert worden, 2 Deputierte abzuschicken, indem
ich aber das nicht oor nothmendige befinde . . . Gebt ihr euch
zu gefangene so werde ich euch mit Kriegesregeln behandeln, und
gieb euch das Ehrenworth gleich wie ich das in Stärzing gegeben
habe, wo aber nicht, so wird man jenen Beyspiel nachfolgen,
welches Ihr uns gegeben habt, dief3 erklären habt Ihr in eil durch
diessen Trompeter abzugeben“. Hlk 45. llr. 111 Hieran 5. XII. 1809,
Eigenhändiger und Unterzeichneter Brief des Dr. franz Teis mit
Adresse an Joh. Hoizknecht zu St. Leonhard. 1 1 , Seiten 4". Über
Andreas Hofer. „.... Es kommt darauf an, wie sich der Sandruirth in
die lebten Zeiten her betrug, ob er thätigen Antheil oder nur gezwun
gener Weise an die lebten Ereignisse Theil nahm. Vorzüglich ist die
Ausplünderung der franzosen nach der Capifulation wenn es
ja wahr ist ein unaustilgbarer Schandfleck, ich kann es aber
unmöglich glauben, daß Andre Hofer Antheil daran genommen
haben solle Wenn Andre Hofer beweisen kann, dafj er
seinem Charackter treu geblieben .... dann glaube ich, sollte man
es wagen; und die Reise je eher je lieber beginnen . . . Alk. 100.
llr. 112, Bozen 8. XII. 1809, Eigenhändiger und Unterzeichneter
Brief des Dr. franz Teis ebenfalls an Holzknecht. I Seite 4 . „Bey
dem Umstand, dafj Andre Hofer diese Streiche spielte, und alle
Pläne oereitelte, so ist man auf den Gedanken oerfüllen . . . diesem
einen lllann unterzustellen, der seine Person oorstellen könnte.
Illan glaubt, dafj Sie die schicklichste Person hiezu seyn könnten. .
Alk. 100. llr. 115, Ohne Ort und Jahr (llooember oder Dezember
1809) Joh. Ilep. Illaria o. Kolb schreibt an „Allerliebster Vater“
(Hofer und Hoizknecht). Teilt mit, dafj er nach Österreich gehen
will. „. . . . Ulan sagt der Pater Kapuziener seye mit meinem
Adjutanten der Schweif zu. Er wäre beynahe gefangen worden. . .“
Alk. 60. llr. 114, St. Leonhard 29. XI. 1810, Reise-Pafj für Joh.
Holzknecht, der sich nach Wien begeben will, ausgestellt oom Kgl.
Bayerischen Landgericht Passayer. Alk. 50. llr. 115, Graelj 12. XII.
1810, Eigenhändig unterschriebenes Zeugnis des General-Kreis-
Kommissars Jos. Köggler, Edler o. Alayenthal für loh. Holzknecht.
2 Seiten folio. Alit Siegel. Bestätigt, dafj Joh. Holzknecht als
Adjutant „des eben so rechtschaffenen als in der folge unglück
lichen Oberkommandanten Andreas Hofer“ seinem Lande die besten
Dienste geleistet hat, besonders in der Verhinderung der Plün
derung Innsbrucks. Alk. 50. llr. 116, St. Leonhard 11 TX. 1811,
Eigenhändig Unterzeichnete Quittung u. Joh. Hofer u. Andreas
llmer für Joh. Holzknecht, betr. die Verteilung der Englischen Gelder.
Hlit 2 Siegeln. Alk. 91. (Brandl.) llr. 117, St. Leonhard 17. XI. 1811,
Eigenhändig Unterzeichnete Quittung Joh. Holzknechts für den
Administrator Riedmiller, betr. die im Kriege 1809 eingegangenen
Englischen Gelder. Alk. 90. llr. 118, Innsbruck 4. XI. 1811, Eigen
händig unterschriebenes Zeugnis des prouisorischen Bürgermeisters
uon Innsbruck felician Rauch für den Strobl-Wirth (Joh. Holzknecht).
Illit Siegel. Bestätigt, dafj Holzknecht im Jahre 1809 Vieles zur
Erhaltung der öffentlichen Ruhe u. Sicherheit beigetragen hat und
auch die Erhebung der „himmelschreyenden Eontribution uonbaaren
2000 fl.“ durch Andreas Hofer uerhindert haben würde. Alk. 60.
llr. 119, Passeyer 15. IX. 1813, Eigenhändiges und unterschriebenes
Zeugnis des Joachim Haspinger für den Landrichter Sim. Thad.
Hack, dafj dieser nichts unternommen habe, was er (Haspinger)
mißbilligen könne. I Seife folio. Alit Siegel. Beiliegend ein ano
nymes gleichzeitiges Schriftstück des Inhaltes, daß „der Held P.
Rothbart Joach. Haspinger“ dieses Zeugnis „in forcht und Zittern
nachschrieb,“ als der Landrichter eine ungeladene Pistole uon der
Wand nahm und spannte. Alk. 250.