MAK
Seite 44 
Inter nationale Sammler-Zeitung. 
Plummer 3 
Wicklung der Bronzetechnik oon den ältesten Zeiten bis zur Spät- 
und Flach-Antike, namentlich die Villanooa-Stufe, die etruskische j 
und römische Kleinkunst sind durch Arbeiten repräsentiert, roie sie 
nicht häufig auf den markt kommen. 
llicht oiele Sammler dürften so aparte Schmuckstücke der 
Villanooaperiode ihr eigen nennen, nicht niete die ebenfalls dieser 
alten Kulturstufe angehörigen Pferdegebisse besitzen. Sehr interessant 
sind auch die zahlreichen Arbeiten nach griechisch-orientalischen 
Vorbildern. Gin hübsches Illuster dieser Art zeigt fig. 9. Cs ist 
eine große Bronzescheibe mit getriebener Dekoration: Zroei Hirsche 
merkenswerte Arbeiten. Gin sehr gutes Stück ist z. B. die große 
Krabbe (Katal.-Ilr. 643), eine Arbeit uon außerordentlich lebendiger 
modellierung. Von gleicher Schönheit ist der treffliche Pantherkopf 
(Brunnenrohrmündung) (Kat.-llr. 654.) 
Die Keramik bietet zunächst seltene formen, so besonders 
unter den älter-archaischen Gattungen und unter den Bucchero; 
unter den figuratio bemalten Gefäßen finden sich manche merk 
würdige Darstellungen, auch mehrere Beispiele streng schönen Stiles, 
€in reizendes Stück stellt die Amphora (fig. 10) dar. Der 
Katalog gibt oon ihr folgende Beschreibung: „Sehr schlanke Amphora 
fig. 9. Bronzescheibe. Barbar. Stil. 
fig. 10. Amphora. Unteritalien. 
und zroei Höwen in flauer Ausführung. Rings um die Scheibe 
läuft ein ITläanderband. (Diam. 32 1 9 cm.) 
Blättern mir weiter in dem oon Dr. Paul Arndt wissen 
schaftlich exakt redigierten Katalog, so stoßen wir auf eine fülle 
begehrenswerter Objekte. Viel besonders Wertoolles bietet die um 
fangreiche Abteilung der Waffen und Ausrüstungsgegenstände, unter 
leßteren die oorzüglich gearbeitete griechische Beinschiene. (Kat. 
Ao 65). Sehr groß ist die Reihe der fibeln: oiel frühe formen, 
dabei sehr komplizierte Stücke, wie die dreiteilige Armbrastfibel 
(Ao. 352), eine Kahnfibel uon ungewöhnlicher Größe (Gewicht 550 g) 
und sehr hübsche Tierfibeln. 
Unter den Gefäßen ist das merkwürdigste ein kleines in der 
form eines Schuhes (Salbgefäß). Gine eigenartige ITlerkwürdigkeit 
dieses Stückes ist die benagelte Sohle. Unter den Geräten sind 
besonders schöne Strigiles, ein interessantes Sistrum und eine 
gekrümmte Tuba uon gewaltiger Hänge (139 cm) zu erwähnen 
Sehr reich an schönen Objekten ist auch die Abteilung der 
figürlichen Kleinkunst. Die Statuetten sind fast durchwegs be- 
mit gewundenen Henkeln. Darstellungen mit starker moderner 
Übermalung: a. Zweikampf zweier oollgerüsteter Helden, oon denen 
der eine in den Hals getroffen ist. Oben Wägung der Seelen, 
dabei rechts sißender Hermes, links stehende Göttin mit Diadem. 
Rechts ein enteilendes ITlädchen. b. Zwei laufende Silene (einer 
mit fackeln), welche Graten auf den Schultern tragen. Von diesen 
hält einer eine fackel, der andere schießt den Bogen ab. Auf der 
Schulter: a Stier und Hörne, b. umschriebene Palmetten. Am Hals 
frau mit fackeln und opfernde frau. Unteritalisch. Höhe 55 cm.“ 
Von den Tonarbeiten seien noch genannt ein männlicher 
Kopf (spätetruskisch) Kat.-lTr. 937 und e'me reizende Terrakotta 
gruppe, zwei Schulknabcn darstellend (Kat.-lTr. 995). Schließlich 
sei eine etruskische Aschenkiste (llr. 982) erwähnt, ganz intakt, 
wie die meisten dieser Kisten, durch Darstellung einer ITlordszenc 
(hier: Gtiokles und Polyneikes) dekoriert. Die Auktion dürfte regste 
Beteiligung finden, da sie nicht nur JTluseumsstücke, sondern auch 
für die Jnterpretationsübungen der Unioersitätsseminarc durchaus 
geeignete Objekte in großer Anzahl enthält.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.