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Hummer 9 
internationale Sammler-2eiturig. 
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Dadislaus) fig. 17 und fig. 18 Eduard Tüll (Schnitterbild), roelche 
die zwei zcueiten Preise zu je 1500 K erhielten und der mit dem 
Sig 17. Helbing: hl. Dadislaus. 
Sig. 18. Ed. Tüll: Schnitterbdd. Sig. 19. Ed. Tüll: Hungaria. 
dritten Preise uon 1000 K prämierte Entwurf Tülls mit dem Sinn 
bild der Hungaria. (Sig. 19) Des ersten Preises uon 2000 K wurde 
keine Arbeit würdig befunden. 
(Karten uon der Internationalen Jagdausstellung.) 
Die I. Internationale Jagdausstellung in Wien, die am 7. d. 111. 
durch den Kaiser franz Josef eröffnet wird, bereitet Ansichts 
karten uor, in die eine JTlarkc eingedruckt wird. Diese Karten 
gelten nicht als offizielle sammelberechfigte Ansichtskarten, sondern 
figurieren als Prioafkarten. 
(Schweizer Philatelistentag.) Am 28. und 29. d. 111. 
findet in Bei lenz die diesjährige Delegiertenoersammlung des Ver 
bandes Schweizer Philatelistenoereine statt, an die sich ein Phila 
telistentag anschließt. 
Uhren. 
(Versteigerung der Uhrensammlung Rosenfeld.) 
Am 2. Illai gelangt in der Galerie Helbing in ITlünchen die 
Uhrensammlung des oersforbenen königlichen Rates B. Rosenfeld 
in Wien zur Versteigerung. Wie wir dem Kataloge entnehmen, 
umfaßt die Sammlung 262 nummern, uon denen einzelne sich 
allerdings] auf ganze Kollektionen beziehen. Ja, unter Rr. 243 ist 
sogar eine Sammlung uon ungefähr 600 Spindelkloben und Uhr 
werken, oorwiegend aus dem 18. und 19 Jahrhundert, in drei sehr 
interessanten Kollektionen ausgewiesen, ln der Sammlung Rosen 
feld sind insbesondere goldene Taschen- und Anhängeuhren des 
18. Jahrhunderts und silberne Taschen- und Standuhren des 
17. bis 19 Jahrhunderts oertreten. Es sind da Stücke uon außer 
ordentlicher Pracht, so z. B. schmückt das Außengehäuse einer 
Taschenuhr eine in reicher Rokoko-Architektur sich abspielende 
familienszene. Dinks pflückt die Gattin Rosen in einen Blumen 
korb. Von rechts kommt der Gatte auf sie zu, um ihr eine herr 
liche Traube zu zeigen, die er uom Stock geschnitten hat. Rechts, 
uor einem kleinen Häuschen sißend, schaut ein Knabe aus dem 
Bild, der auf die große frucht deutet. Der Rand trägt Rokoko- 
Ornament, das Innengehäuse ist glatt. Das Zifferblatt zeigt auf 
geäßtem, goldenen Grund die Ziffern in Schwarz auf glattgoldenen 
federn. Die Zeiger sind schwarz und hübsch geformt. Huf dem 
Zifferblatt und der kleinen Platine liest man die Signatur: Johann 
lllartin Dehner, Eger. Die Stüßen der kleinen Platine bilden schöne, 
oierseitige Säulen. Eine Anhänge-Uhr, der Biedermeierzeit ent 
stammend, zeigt auf dem Deckel in hellblauem fand reiche Gold- 
uerzierungen, die eine mit einem Blumenbukett in färben geschmückte 
weiße Kartusche umziehen. Der Rand bildet hübsches Rokoko- 
Ornament. Um diese, oor allem ihrer malerischen Wirkung wegen 
reizende Uhr schließen sich weißgeränderte, mit bunten federn 
eingelegte und teilweise mit Perlen beseßte goldene Schleifen. Von 
diesem Schleifenwerke führen zwei hübsche, durchbrochen gear 
beitete Kettchen zu einer Brosche, die oon ähnlichen Schleifen wie 
die Uhr umrahmt, ebenfalls Blumen auf weißgoldenem felde trägt. 
Die untere Hälfte der Brosche umwinden zwei goldgrüne Schlangen, 
welche sich unten in der mitte begegnen, jede in ein Ende des 
Schleifenwerkes beißend. Das weißsilbeine Zifferblatt umgibt die 
ebenfalls emaileingelegte Rückseite des den Deckel umrahmenden 
Schleifenwerkes. Auf dem Deckel der kleinen Platine liest man 
als IJamen des Erzeugers: Ami Sandoz et Fils. Wir müssen uns 
auf diese beiden, aus der fülle herausgegriffenen Beispiele be 
schränken, für Uhrensammler ist schon der Katalog uon Wert, 
der neben einer eingehenden Beschreibung der einzelnen Stücke 
10 Tafeln in Dichtdruck enthält. 
Uerschiedenes. 
(Barfmarken.) Zar Peter I. hatte 1699 ein Edikt er 
lassen, worin den Russen nerboten wurde, einen Schnurrbart oder 
sonst einen Bart zu tragen, obgleich diese Verfügung im schroff 
sten Wiederspruche mit der nationalen Sitte stand. Der Zar stieß 
auf heftigen Wiederspruch und sah sich gezwungen, um seine 
Verfügungen zur Geltung zu bringen, mit seinen Untertanen einen 
Kompromiß abzuschließen. Wer also den Bart behalten wollte, 
mußte eine Steuer bezahlen (100 Rubel bis 30 Kopeken jährlich), 
und bekam als Quittung eine Kupfermünze uon der Größe eines 
modernen Kopeken. Auf der Vorderseite war die untere Hälfte 
eines Gesichts mit Bart und Schnurrbart abgebildet. Darüber die 
Inschrift: „Das Geld ist bezahlt“. Die Prägung der Rückseite zeigte 
einen zweiköpfigen Adler und die Jahreszahl 1705. Bis jeßt ist 
nur eine goldene Bartmarke dieser Art bekannt; sie befindet sich 
in der Eremitage. Der moskauer Sammler, P. J. Schtekin besißt 
ein silbernes Exemplar. Die leßten ßartmarken, die in Rußland 
geprägt morden sind, tragen die Jahreszahl 1725. Sic sind größer 
als die des Jahres 1705 und tragen eine rhombische form. Das 
material ist ausschließlich Kupfer. Die Inschrift auf der Vorder 
seite laufet: „Die Steuer für den Bart ist erhoben“. Obgleich 
seinerzeit 2600 Stück dieser Gattung geprägt worden sind, gehören 
sie heute zu den sehr seltenen Überresten eines barbarischen Zeit 
alters, da 1728 eine Umprägung der nicht im Verkehr befind 
lichen Bartzeichen zu gewöhnlichen Kopekenstücken erfolgte. 
(Von der Galerie mallmann.) Aus Berlin wird uns 
berichtet: In Gaston oon ITlalhnanns Galerie alter Kleister ist eine 
Reihe non lleuerwerbungen ausgestellt, die besonderer Beachtung 
wert sind. Ein großer Rubens „ITteleager und Afalanla“ fällt zu 
erst auf. Das farbenprächtige Gemälde, das in den fünfziger 
Jahren aus der berühmten Galerie Douis Philipp in englischen Be- 
siß gekommen war, stellt die Jagd auf den Kanonischen Eber 
dar, ein niotio, das Rubens öfters oariiert hat. Die figuren lllele- 
agers und Atlantas sind typisch Rubens’sch, während die auf den 
Eber anstürmende Hundemeute oon Snyders gemalt ist. Diese 
Darstellung, wie sie Rubens hier mit der köstlichen Dandschaffs- 
szenerie des Hintergrundes bietet, existiert nur einmal. Die zweite 
bedeutsame fleuermerbung der ITlallmannschen Galerie ist eine 
„Immakulata“ uon ITlurillo, ein Gemälde oon tiefster Wirkung, 
murillo, der dieses Sujet liebte man denke an die „Immakulata“ 
des Dauere oder an jene des Prado gibt in dieser Berliner 
Immakulata dem Gesicht der lllaria, die oon Engeln umgeben, in 
einem dichten Strahlenmeer oon Dicht auf der Klondsichel schwebt, 
den Ausdruck edelster Innigkeit. Die feinen Hände falten sich zum 
Beten ... Im zweiten Saal hängt eine „madonna mit Kind“ uon 
Bellini, ein Werk, das in seiner Plastik an des Kleisters „Kla- 
danna oon Venedig“ erinnert, die man im oorigen Jahre — das 
Bild war plößlich gestohlen worden — glücklich miedergefunden hatte. 
Außerdem Klallmanschen Bellini ist ein Tizian zu sehen, dereinst eine 
Zierde der Sammlung Chenneys war und der bei Waagen unter 
der Bezeichnung „Ruhe auf der flucht“ beschrieben ist. Der Kopf 
des Heiligen, der oor dem Jesuskinde kniet, trägt die Züge des 
Kleisters, und die ITladonna selbst ist Tizians Daoinia nicht un 
ähnlich. Das klassische Bild ist oon außerordentlichen koloristischen 
Reizen. Von den übrigen lleuerwerbungen, die man im dritten 
Saal der Galerie mallmann sieht, seien ein entzückender Pieter de 
Hooch, ein durch sein warmes Dicht überraschender fragonard 
und ein heroorragendes Klännertrildnis oon Graff erwähnt,
	        
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