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Internationale Sammler-Zeiuiricj.
numnier 9
?ig. 2. Kleister Dom Tode der JTlaria: Triptychon.
„Die Sammlung Hermon Emden“, Seite 131.
dem Bücherbestände der Sammlung über, so finden sich die Aus
gaben non Goethes Werken non der ersten, die bei Himburg in
Berlin im Jahre 1775 zu erscheinen begann, bis herab zu der uall-
ständigen Ausgabe letzter Hand und den Hachfrägen zu Goethes
Werken in seltener Vollständigkeit. Gleichfalls sehr reichhaltig ist
die Sammlung uon Wiegendrucken Goethescher Arbeiten.
Darunter befindet sich ein Exemplar des Römischen Karneuals,
dessen Wert nicht nur in der her-
uorragenden Ausstattung und Aus
führung des Buches, sondern auch
in seiner grofjen Seltenheit liegt;
schon Goethe selbst suchte sich uer-
geblich ein Exemplar zu beschaffen.
Das ITleyersche Exemplar ist über
dies eine sogenante Prachtausgabe,
auf schwerstem holländischen Bütten
papier gedruckt. Eine fernere Kost
barkeit ersten Ranges ist die echte
erste Ausgabe des Saust, Ceipzig 1790
bei Göschen erschienen. Schon 1882
hat Holland geschrieben, dafj dieser
erste Sonderdruck des Saust so gut
wie uerschrounden zu sein scheine;
der bekannte Goethe-Sammler Hirzel
hafte sein Exemplar in England er
worben. Auch der überaus seltene
erste Druck des G0I3 liegt hier uor;
es ist jener Druck, den Goethe und
ITlerck auf gemeinsame Kosten heraus
gegeben und höchst wahrscheinlich
in Srankfurt bei Eichenberg haben
drucken lassen. Sehr lebhaft wird
dann zweifellos der Kampf der £ieb-
haber um das Exemplar des Ceipziger
Ciederbuches uom 1770 werden, das
eine der Cimelien der ITleyerschen
Sammlung bildet. Ihre größte Selten
heit ist aber doch wohl das Pracht
exemplar oon Goethes Dokfararbeit, das sie in einem alten Gold-
papierums’chlag mit reicher Blindprägung besitjt. Auch unter den
Prioat- und Gelegenheitsdrucken, sowie unter der Uiteratur über
Goethe befinden sich nach oiele Seltenheiten, so dafj die Ver
steigerung der ITleyerschen Sammlung zweifellos sich zum be
deutendsten Ereignisse der letjten Jahre auf diesem Gebiete ge
stalten wird.
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Die Deueruuerbungen Der Wiener Hofmuseen.
Ein schöneres Zeugnis für ihre Tätigkeit könnte man den
Persönlichkeiten, in deren Hände die Obhut über die kaiserlichen
lAuseen in Wien gelegt ist, wohl kaum ausstellen, als es der eben
Sig 3. Oberösterreichischer Taler non 1550.
erschienene Bericht über die Aeuerwerbungen im abgelaufenen
Jahre gibt, b’aata loquuntur! Ohne jede Ruhmredigkeit wird da
in trockener Weise mifgeteilt, um welche Schätje jede einzelne
Abteilung bereichert wurde, aber es entgeht dem kundigen Blick
nicht, dalj hier nicht der blinde Zufall, sondern gereifte Erfahrung
und tiefes Verständnis gewaltet.
Wir entnehmen dem Berichte:
Die Antikensammlungen weisen eine Vermehrung um
116 Objekte auf, unter denen 42 als Geschenke zugemachsen sind.
Von den le^teren sind erwähnenswert eine gräkoegyptische ITlumicn-
mnske, gewidmet uom Assistenten Dr. Bankd, mehrere früh
geschichtliche Vasenscherben aus einer Höhle bei Teil Ta’amek,
gewidmet uon Kustos Dr. HJünsterberg. Durch das Uegat des
Dr. Holler kamen zwei Sragmente eines goldenen Armbandes an
die Sammlung, die mit dem aus dem Besitje des Erblassers im
Jahre 1863 erworbenen gieren Gold- und Silberfund Zusammen
hängen. Unter den durch Kauf erworbenen Stücken ist künstlerisch
am bedeutsamsten die Bronzestatuette eines Stieres, aus Grazer
Priuatbesil} stammend und nach oerbiirgter Tradition auf eine
Persönlichkeit zurückgehend, die einst zum Gefolge König Ottos
oon Griechenland gehörte. Der Stier ist in ruhiger Stellung gebildet,
die Hörner etwas gesenkt, wie zum Angriff ausholend. Die einfache,
auf Gesamtwirkung berechnete Auffassung des Werkes, das an den
berühmten Stierfries oon Assos erinnert, läijt es als eine gute
Arbeit des ausklingenden archaischen Stiles (V. Jahrh. u. Ehr.) erkennen
Eine merfoolle Bereicherung bildet ferner ein Kindersarko
phag aus Blei, der an den Schmalseiten mit einer Aedicula und
einer Satirfigur, an den Uangseiten mit uegetabilischen Ornamenten
in Relief geschmückt ist. Das Stück wurde in Palästina gefunden.