Ilummer 2
Internationale Sammler-Zeitung.
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Austriaca und Uiennensia.
em stetig sich steigernden Interesse für Austriaca
und speziell Uiennensia soll eine Auktion Rech
nung tragen, die demnächst bei öilhofer &
Ranschburg in Wien erfolgt.
Die Sammlung ist durch Einbeziehung der
einschlägigen Bestände aus dem Aachlasse des
freiherrn Adalbert non Hanna in Prag besonders
reichhaltig, sie umfafjt fast tausend nummern,
ITtelnik am 17. februar 1611
dar. Oben in einer Kartusche
liest man die Aufschrift: ,,VERA
DEHNE AT10 MONASTERII
D. LADRENTII SUB MIELNIK
ORR: ERAEM1T: S. AUGU
STIN! QUOMODO ILLUD
ANNO MDCXI. DIEXVII.FEIL
HORA XII. UNA CUM ECCLE
SIA . . . . IMPIA FOEX
HOMINUM DEUASTAVIT.“
fig. 3 präsentiert einen narzüglichen Abdruck eines
sehr seltenen lutherporfräts non Johann Sadeler dem
Älteren: Dr. IRartin L'uther als JRönch. Der Abdruck
ist signiert: J. Sadeler feeit 1579, Caspar Ruts
j excudit.
Wahrscheinlich non Äg. Sadeler rührt der Kupfer
stich her, den mir in fig, 4 miedergeben. Der Stich stellt
I die Plünderung des Auqustinerklosters S. laurenz bei
Die „Intermezzo“ betitelte
tithographie (fig, 5) führt uns eine
Szene auf der Galerie des Carl-
theaters in Wien oor. Der IReister
ist lanzedelli, dem mir die besten
Wiener Genreszenen oerdanken.
fig. 1. tos Bergler.
unter denen die besten Hamen oertreten sind. Der IRaterie
nach enthält die Sammlung österreichische Graphiker des
16.—19. Jahrhunderts, historische Blätter (Uiennensia,
Pragensia, Hungarica), Ortsansichten, seltene Porträts,
Wiener Strafjen- und Uolksszenen,
Theatralia, Aquarelle und Hand
zeichnungen.
Einige hübsche Blätter sind
mir schon heute zu reproduzieren
in der tage.
fig. 1 ist ein Blatt aus dem
radierten Werk Josef Berglers, das
Porträts, Genre- und mythologische
Szenen, Heiligendarstellungen, Ui-
sit-, Heujahrs- und Gratulations
karten in einer seltenen Uollstän-
digkeit enthält. (326 Bl. in oer-
schiedenen Formaten). Das hier
oorgeführte Blatt zeigt Damen und
Herren beim Ball-Spiel und es ist
an dem aus dem Jahre 1813 stam
menden Blatte besonders bemerkens-
roert, dal] hier schon das Wort
„Diabolo“ zur Anroendung kommt.
Der heute so geschälte Peter
fendi ist in der Sammlung mit einer
Reihe oon Radierungen und gra
phischen Arbeiten oertreten. Unser
Bild (fig. 2) zeigt das Selbstporträt
des Künstlers, auf einem Stuhl oor
der Staffelei schlafend.
Woitech Graboroski ist mit
einer reizenden federzeichnung (fig.
6) oertreten, die die Entführung
Troardaroskis durch den Teufel oer
bildlicht.
Den Beschluß der kleinen Ausmahl bilde ein
Aquarell oon fr, Schrotjberg: Bildnis der fürstin Cich-
nomsky. (fig. 7).
fig. 2. P. feudi. Selbstporträt.