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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Nr. 8 
Unter den Gemälden ist ein Porträt der Ge 
liebten Alfons I. von Ferrara, Laura Dianti, das Bode 
vor etwa 30 Jahren als Sebastian del Piombo er 
worben hat, das aber nach der Ansicht Otto von 
Falkes zweifellos ein Tizian ist. Es sind zwei Re 
pliken dieses Bildes bekannt, in Richmond und in 
Modena, die jedoch nicht als eigenhändig gelten 
1 intoretto erscheint mit zwei Männerporträts, 
trans Snyders mit einem großen Stilleben (in der 
Mitte ein großer Korb mit Frucht, rechts ein Hase 
und ein Kupferkübel mit Obst, links Hummer, Ge 
müse und eine Silberschale mit Backwerk), Eine 
Darstellung Christi im Tempel weist auf Cima di 
Conegliano hin, ein junges, schlafendes Mädchen 
auf Nicolas Maes. 
Unter den Skulpturen in Elfenbein, Terra 
kotta, Holz und Buchs sind einige Porträtbüchsen 
Anfang seiner Regierungszeit gesetzt werden weil 
er bei seiner Wahl im Jahre 1740 bereits 67 Jahre 
Bedeutsame Bronzearbeiten finden wir weiters 
von Tiziano A s p e 11 i, Alessandro V i 11 o r i a, 
G i ai n b o 1 o g n a, Ri c c i; o und Bartholomaeo 
B e 11 a n o. Ünsere Abbildung (Fig, 1) zeigt Gian- 
bolognas Arbeit ,,Der Kentaur Nessus raubt die De- 
janira“. Der Kentaur, hochspringend, hält die sich 
sträubende Frau unter seinen Schultern. Aus den 
mannigfach gestalteten Bronzetintenfässern von Pa- 
duaner und Venezianer Herkunft soll nur das unge 
wöhnlich große Hauptstück dieser Gattung hervor 
gehoben werden, dessen Erwerbung^ durch Bode in 
Jahre 1896 eine gewisse Aufregung in Venedig her 
vorrief, weil es sich um das einst amtliche Schreib 
zeug einer Behörde, des Rates der Decemvirn han- 
des Cinquecento, ebenso unter den Bronzen. Eine 
Büste des Papstes Alexanders VII. aus dem Hause 
Chigi geht auf ein Modell von Lorenzo Bernini zu 
rück. Sie gehörte zu einer Folge von Bronzebüsten 
der sechs Päpste von Urban VIII. bis Innooemz XL, 
die im Jahre 1886 in Rom auf der Metallausstellung 
vereinigt waren und bald darauf versteigert wurden. 
Der von Bernini geschaffene Typus von Papstbüsten, 
die unten mit dem Pelzrand des kurzen Schulter 
mantels, der Mozzetta, abschließen und auf der Stola 
mit den, Wappenzeichen verziert sind, begegnet uns 
noch einmal in der zwei Generationen jüngeren be 
malten Terrakottabüste des Papstes Benedikt XIV. 
Lambertini, die zwar unterlebensgroß, doch offenbar 
nach dem Leben modelliert ist. Sie muß nach dem 
fast jugendlichen Aussehen des Papstes ganz an den 
delte. was die drei Reliefbuchstaben C. D. X, auf 
dem Schaft andeuten: Consiglio dei Dieci. Den — 
zur Zeit festgelöteten — Deckel bekrönt eine Impe 
ratorenstatuette, deren Stil auf die Sansovinoschule 
hin weist. « 
Unter den Möbeln der Sammlung begegnen 
wir kostbaren Bologneser und Florentiner Schrän 
ken. Fig. 2 führt eine italienische Wandtäfelung aus 
dem 16. Jahrhundert vor. Sie besteht aus einer 
sechssitzigen Bank von einem Chorgestühl; über den 
sechs mit Miserikordien versehenen Sitzen enthält 
die Rückwand zwischen kannelierten Halbsäulen 
sechs flacn geschnitzte Füllungen mit je einem per 
spektivischen Rundbogen. Das Gesims ruht auf Kon 
solen über den Säulen. 
Die Elfenbeinskulpturen beginnen mit
	        
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