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Internationale S 
werden können, birgt das ITluseum eine wertuolle Sammlung non 
Kacheln aus der Frühgotik bester Zeit bis zum Klassizismus. Be 
sonders enthält diese Sammlung eine stattliche Anzahl uan Stücken 
aus der Renaissance. Der schönste Renaissancekachel aus ihnen 
oersinnbildlicht die Kriegsgöttin ITtinerua in reicher Architektur; er 
stammt aus dem Schlosse Tosensteinleiten bei Steyr. Bin 
Prunkstück aus der Reihe der Öfen meist unoergleichliche Ornamen- 
fafionen ummunden mit den Stäben fauis XV. auf. Seine Tönung 
ist schmelzweiß. Dieser Prachtofen befand sich im sogenannten 
Pflegerhaus in Kleinraming nächst Steyr und ging erst oor 
menigen lllonaten in den Besitz Sommerhubers über. Aus dem 
gleichen Gebäude stammt sein Aachbar in blaugrauer Tönung, 
welcher um einige Jahre jünger ist, wofür die gesamte oorgeschrittene 
Charakteristik spricht. Ihm reiht sich ein Rokokoofen deutscher 
Art an, dessen Standort das Haus „Wirt in feld“, Gemeinde 
Gleink, mar. Das älteste Stück der Ofensammlung ist unstreitbar 
ein Renaissanceofen bäuerlicher Prooenienz, der aus dem Jahre 
1524 stammt und in einem Bauerngehöft der Gemeinde Groß- 
raming stand. Derzeit nach reiht sich diesem ein Ofen an, der 
in Schmelzmeifj und Ocker glasiert und mit wiederholenden flächen- 
ornamenfen übersät ist. Als origineller Bauernofen zeigt sich der 
aus der gleichen Epoche stammende und gleichem Stilcharakfer 
ungehörige, grün und weif; flammig gespritzte, welcher uon der 
Plastik des Pelikans, welcher mit seinem Herzblut die Jungen tränkt, 
bekrönt wird. Durch markante farbenstimmung und Gestaltung 
hebt sich ein Ofen heroor, der einst in einem Bürgerhause in 
Waidhofen a. d. Hbbs stand. Cr ist im Übergangsstile uom 
Rokoko zum Cmpire und in spießig-gelber farbenstimmung gehalten. 
Hm stärksten oertreten ist der klassizistische Ofen. Verschiedene 
Variationen non Gestaltungen und Dekors überraschen den Be 
sucher. Ciner, der älteste dieses Stiles, zeigt noch die Stäbe 
£ouis XV. Als Schmuck dienen runde, schmale Torbeerkränze, 
welche mit Tuchgehängen uerbunden sind. Die Bekrönung wird 
durch eine Kassolette-Räucherpfanne, einer Vase, der Slammen 
entquellen, hergesfeilt. Dieser Ofen, sowie der in meergrüner 
Sarbengebung entstammen dem einstigen Kirchmayrschen Gasthof 
in Steyr (Stadtplaß llr. 36). Des letjferen Ofens zylindrischer 
Aufbau belebt ein Relief, darstellend eine sinnende Vestalin. Ebenso 
dienen Palmetfen zur Belebung der anderen glatten Slächen. Von 
weiteren markanten Bauernöfen ist noch einer ermähnenswürdig, 
der uon der Dreifalfigkeifsplastik, wie sie das Gnadenbiid am 
Sonnfagsberg zeigt, abgeschlossen wird. Im angrenzenden Trakte 
sind Öfen und Kamine moderner Art, sowie zeitgenössische Kera 
miken, wie Arbeiten nach Illodellen IHichael Polmolnys (Wien) 
und anderer lebender Künstler, zur Schau gestellt. 
(Gemäldeankauf für die IHiinchener Pinakothek.) 
Aus lllünchen wird berichtet: Der Direktor der staatlichen Galerie, 
Geheimrat u. Tschudi, hat für die alte Pinakothek fünf Gemälde 
Goyas erworben, die bisher unbekannt gewesen sind. 
(Aeuerwerbungen des Berliner Kunstgewerbe 
museums.) Das Berliner Kunstgewerbemuseum hat soeben aus 
der berühmten Uhrensammlung uon Karl IHarfels einige mert- 
uolle Geschenke erhalten. Cs sind drei Taschenuhren des 17. und 
18. Jahrhunderts und eine Uhr in gemaltem Emailflacan. Die 
Königliche Porzellanmanufaktur in Kopenhagen widmete der 
Sammlung eine wertuolle Gabe, eine Porzellanschüssel mit Unter 
glasurmalerei uon G. Rode in Kopenhagen. Ein besonders kost 
barer Ankauf aber ist dem lAuseum gelungen. Cs erwarb soeben 
eine Apostelfigur uon Johann Joachim Kändler, dem berühmten 
meißener Porzellanbildhauer. Das reichuergoldefe Porzellanwerk 
ist in ITleifjen noch oor 1740 entstanden. 
(Das AI p i n e - 1A u s e u m in ITT ü n ch e n). Über das „Alpine- 
ITluseum“, das mit llTitteln des Deutschen und Ösferr. Alpen-Vereins 
und durch prioate Zuwendungen und Spenden in Bayerns Haupt 
stadt gegründet wird, berichten die „)A. A. 11“ : Eine große Zahl 
Reliefs aus allen Teilen der Alpen ist dem Uluseum uon oerschiedenen 
Seifen geschenkt worden. Die Abteilung Geologie wird eine Zu 
sammenstellung alpiner ITlineralien mit den dazu gehörigen Be 
gleitsteinen und Orientierungsskizzen nach fundgebieten bringen. 
ammler-Zeitung. 
Im Garten sind grofje geologische Reliefs aus den Gesteinen der 
nördlichen und südlichen Kalkalpen sowie der Zentralalpen in Aus 
sicht genommen ; grofje Gesteinsblöcke, die eigens für das ITluseum 
an den betreffenden Stellen ausgebrochen wurden, werden dem 
Besucher die wichtigsten Gesteinsformationen oeranschaulichen. Die 
alpine Sauna wird in einer Gruppe ausgestopfter Tiere oorgeführt. 
Cin oorziigliches Belehrungsmittel wird eine Sammlung der alpinen 
Giftschlangen bilden. Sämtliche alpinen Pflanzen werden in Ab 
bildungen ausgestellt, daneben werden (gepreßte) Originalpflanzen 
systematisch in Serien oorgeführt werden. An der Abteilung Hora, 
wird sich der „Verein zum Schule und zur Pflege der Alpenpflanzen“ 
in dankenswerter Weise beteiligen. Die Anlage eines Alpenpflanz 
gartens ist in Aussicht genommen. An Hüffenmodellen ist eine 
stattliche Anzahl eingelaufen. In grofjen Zügen wird die historische 
Entwicklung der Kartographie und der speziellen Tätigkeit des 
Alpenoereins auf diesem Gebiete oorgeführt werden, ebenso die 
Panoramentechnik und die künstlerische Darstellung der Alpen. 
Besonders reich wird die Abteilung für Alpine Ausrüstungsgegen 
stände werden. Auf dem Gebiete der Optik hat Herr August Wo 1 ff 
eine lehrreiche Sammlung gestiftet. Den Schlußstein der Ausstellung 
bilden Darstellungen der „Entwicklung und der Technik des Berg 
steigens“ mit besonderer Berücksichtigung der Wintertouristik, ferner 
der Geschichte des Alpenuereins und seiner Tätigkeit, sowie seiner 
nicht zu unterschätjenden finanziellen Teistungen für die Alpen 
länder, die sich bereits in die lllillionen beziffern. 
Die Berliner Lanna-Ruktionen. 
(forfseßung.)* 
V. Glasierte Haf n er-Arbeit en. Ar. 582, Grüne Eck 
kachel, llürnberg, IHk. 115. Ar. 585, Eckkachel, Salzachfal, lAk. 360. 
Ar. 584, Grünglasierte Aischenkachel, Salzburg, Alk. 100. Ar. 
585-86, Zwei desgl., ITtk. 520. llr. 587, Acht Kacheln, Wels, IHk. 
280. Ar. 588, Aischenfüllung, Ober-Österreich, IHk. 150, Ar. 589-00, 
Zwei nischenfüllungen, farbig glasiert, Salzburg, IHk. 410. Ar. 
591-92, Zwei farbig glasierte Kacheln, Salzburg, IHk. 3000. Ar. 
595-94, Zwei Kacheln, reliefiert und farbig glasiert, Salzburg, 111k. 
700. Ar. 595, farbig glasierte Schüssel, Salzburg, IHk. 2000. Ar. 
596, Stehende figur eines Edelmannes, Sachsen, IHk. 6100. Ar. 597, 
Becher, Köln, IHk, 12.300. Ar. 598, Kleine Kachel, Salzburg, IHk. 
60. Ar. 599, Eckkachel, Ober-Österreich, IHk. 580. Ar. 600, Kleiner 
Pilaster, farbig glasiert, Salzburg, IHk. 175. Ar. 601, figur eines 
schreitenden Töwen, Sachsen, IHk. 300. Ar. 602, Wandbild, Ober- 
Österreich, IHk. 105. Ar. 603, Grün glasierte Kachel, Aürnberg, 
IHk. 100. Ar. 604, Wasserblase mit Becken, grün glasiert, Aürn 
berg, IHk. 300. Ar. 605, Ofenmodell, Süddeutsch, IHk. 155. Ar. 606, 
Kachel, Schweiz, IHk. 20. Ar. 607-08, Sieben glasierte, teilweise 
unglasierte fliesenkacheln und eine fliesenkachel, zus. IHk. 80. 
Ar. 609-10, Schreibzeug, grün glasiert, und glasierte Sterne und 
fragmente, zus. IHk. 46. 
VI. fayence. Ar. 611, nürnberger Krug, Jäh. Schaper, 
IHk. 2600. nr. 612, Räuchergefäß, Aürnberg, IHk, 70. lTr. 613, 
Großer fränkischer Krug, IHk. 520. nr. 614-15, Zwei Terrinen, Hol- 
litsch, IHk. 520. Ar 616, Große Schüssel (Tondinoform) llürnberg, 
JHk. 590. nr. 617, Desgl., IHk. 500. Ar. 618, Große flache Schüssel, 
Schweiz, IHk. 230. Ar. 619, Desgl., IHk. 220. llr. 620, Kleines 
Wandbild, Süddeutsch, IHk. 115. llr. 621, Wandbild, IHk. 185. llr. 
622-25, Zwei Wandbilder, Hollitsch, JHk. 715. llr. 624, Alaßkrug, 
Ansbach?, 111k. 550. llr. 625, Ooale Platte, JHoosbach in Bayern, 
Alk. 280. llr. 626, Desgl., IHk. 100. llr. 627, Große tiefe Schüssel, 
Delft, 111k. 505. Ar. 628, Teller, Adrian Pynacker, Delft, IHk. 410. 
llr. 629, flacher Teller, Deutsch, JHk. 250. llr. 630, Riesenschüssel, 
Tausiß, 111k. 135. Ar. 631, Schüssel, Ober-Österreich, IHk. 90. Ar. 
632, Schüssel, Candiana, IHk. 50. Ar. 635, Reliefierte persische 
Wandfliese, IHk. 1030. Ar. 634, Ouale uertiefte Schüssel, reliefiert, 
englisch, IHk 100. Ar. 635, Große runde Platte, Delft, lllk. 270. 
Ar. 636, Desgl., IHk. 289. llr. 657, Desgl., IHk. 160 Ar. 638, fliesen 
wand aus 50 uiereckigen Kacheln, Holland, Alk. 380. llr. 639, 
* Siehe llr. 8, 9 und lü der „Internationalen Sammler-Zeitung".
	        
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