MAK
Rümmer 11 
Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 165 
außerordentlich flotte und interessante Skizze ITlunkaczys | Dioaca. Hier wurden Hunderte non bronzenen Canzen- 
zu dem Deckengemälde des kunsthistorischen Hofmuseums | spißen und Beilen aus der Übergangszeit oon der ßronze- 
Sig. S. Chinesische Traubenspiegel. 
heroorgehoben, die aus Pariser Prioatbesiß erroorben 
inerden konnte. 
Gin großer Teil dieser und anderer Grwerbungen ist 
den Widmungen üon Kunstfreunden zu danken; es sind 
dies oor allem der regierende fürst non und zu tiechten- 
stein und Herr Gustao Benda in Wien, die sich schon 
so off in heroorragender Weise als Gönner der Galerie 
ermiesen haben, ferner die Herren Ferdinand 
Bonn, Schulrat €d. Brechtier in Wien, franz 
freiherr Hehrer non Hehrstätf in Zittau, 
Ottokar Prasch, Kommerzialrat Julius Reich, 
Baumeister Sturany in Wien, frau Sophie 
Koner in Berlin und Fräulein Anna Tynker 
in Abbazia. 
Die ethnographische Sammlung des 
naturhistorischen Hofmuseums hafte unter ihren 
Grmerbungen im Jahre 1910 nur einzelne Stücke 
non kunstgewerblichem Interesse zu nerzeichnen. 
Hierzu gehören zroei chinesische, unter der Be 
zeichnung „Traubenspiegel“ bekannte Stücke 
aus einer bronzeartigen Cegierung, deren oer 
tiefte, mit erhabenem Rankenroerk und frauben- 
förmigen Gebilden oerzierte Rückseite aus den 
Abbildungen (fig. 5) zu ersehen ist. Gin 
anderes Stück stellt ein altchinesisches Stück 
dar, nämlich eine Pferdefigur aus Jadeit. Die 
Beine der figur sind auffallend kurz, ebenso 
die Ohren, ITlähne und Schtoeif sind eigenartig 
stilisiert. Außerdem kam der ethnographischen 
Sammlung durch Vermittlung der Jagdaus- 
stellung eine Anzahl chinesischer Jagdcoaffen 
als Geschenk des Vizekönigs oon Chi-li zu, 
unter denen acht Gemälde auf Papier und ein 
ungemöhnlich langes Rollbild auf Seide mit 
Jagdszenen künstlerisches Interesse besißen. 
Die prähistorische Sammlung des 
naturhistorischen Hofmuseums ercoarb eine Suite 
interessanter Gräberfunde oon der Insel Veglia 
mit bronzenen Tierknöpfen, großen Bernstein- 
perlen und Silberfibeln, unter coelchen eine große, 
22 § 2 Zentimeter lange, oom Charakter der 
früh-la-Tene-fibeln, mit einem getriebenen Gesichtsmasken 
anhängsel bemerkenswert ist. 
Die bedeutsamste Crroerbung stammt aus einer ab 
grundtiefen Karsthöhle, der fliegenhöhle bei Dane nächst 
zur Cisenkultur gefunden und daneben ein um ein Jahr 
tausend jüngeres Objekt, nämlich ein römischer Hegionar- 
helm aus Bronze oom Typus der Spät-la-Tene-Helme, kup 
pelförmig, mit Gipfelknopf und breitem horizontalen Racken- 
schirm. Auf diesem leßieren sind zwei Inschriften einge- 
punzt, welche den Ramen des jeweiligen Besißers und seine 
Centurie angeben. 
Das Inoentar der Kupferstichsammlung der Hof 
bibliothek weist im Jahre 1910 einen Zuwachs oon 567 
Rummern mit 1764 Stücken (Cinzelblättern, Bänden, be 
ziehungsweise ITlappen) auf. 159 kamen als Geschenke, 
5ig. 6. Pettenhofen, „Das ITläusespiel“.
	        
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