Rümmer 11
Internationale Sammler-Zeitung
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außerordentlich flotte und interessante Skizze ITlunkaczys | Dioaca. Hier wurden Hunderte non bronzenen Canzen-
zu dem Deckengemälde des kunsthistorischen Hofmuseums | spißen und Beilen aus der Übergangszeit oon der ßronze-
Sig. S. Chinesische Traubenspiegel.
heroorgehoben, die aus Pariser Prioatbesiß erroorben
inerden konnte.
Gin großer Teil dieser und anderer Grwerbungen ist
den Widmungen üon Kunstfreunden zu danken; es sind
dies oor allem der regierende fürst non und zu tiechten-
stein und Herr Gustao Benda in Wien, die sich schon
so off in heroorragender Weise als Gönner der Galerie
ermiesen haben, ferner die Herren Ferdinand
Bonn, Schulrat €d. Brechtier in Wien, franz
freiherr Hehrer non Hehrstätf in Zittau,
Ottokar Prasch, Kommerzialrat Julius Reich,
Baumeister Sturany in Wien, frau Sophie
Koner in Berlin und Fräulein Anna Tynker
in Abbazia.
Die ethnographische Sammlung des
naturhistorischen Hofmuseums hafte unter ihren
Grmerbungen im Jahre 1910 nur einzelne Stücke
non kunstgewerblichem Interesse zu nerzeichnen.
Hierzu gehören zroei chinesische, unter der Be
zeichnung „Traubenspiegel“ bekannte Stücke
aus einer bronzeartigen Cegierung, deren oer
tiefte, mit erhabenem Rankenroerk und frauben-
förmigen Gebilden oerzierte Rückseite aus den
Abbildungen (fig. 5) zu ersehen ist. Gin
anderes Stück stellt ein altchinesisches Stück
dar, nämlich eine Pferdefigur aus Jadeit. Die
Beine der figur sind auffallend kurz, ebenso
die Ohren, ITlähne und Schtoeif sind eigenartig
stilisiert. Außerdem kam der ethnographischen
Sammlung durch Vermittlung der Jagdaus-
stellung eine Anzahl chinesischer Jagdcoaffen
als Geschenk des Vizekönigs oon Chi-li zu,
unter denen acht Gemälde auf Papier und ein
ungemöhnlich langes Rollbild auf Seide mit
Jagdszenen künstlerisches Interesse besißen.
Die prähistorische Sammlung des
naturhistorischen Hofmuseums ercoarb eine Suite
interessanter Gräberfunde oon der Insel Veglia
mit bronzenen Tierknöpfen, großen Bernstein-
perlen und Silberfibeln, unter coelchen eine große,
22 § 2 Zentimeter lange, oom Charakter der
früh-la-Tene-fibeln, mit einem getriebenen Gesichtsmasken
anhängsel bemerkenswert ist.
Die bedeutsamste Crroerbung stammt aus einer ab
grundtiefen Karsthöhle, der fliegenhöhle bei Dane nächst
zur Cisenkultur gefunden und daneben ein um ein Jahr
tausend jüngeres Objekt, nämlich ein römischer Hegionar-
helm aus Bronze oom Typus der Spät-la-Tene-Helme, kup
pelförmig, mit Gipfelknopf und breitem horizontalen Racken-
schirm. Auf diesem leßieren sind zwei Inschriften einge-
punzt, welche den Ramen des jeweiligen Besißers und seine
Centurie angeben.
Das Inoentar der Kupferstichsammlung der Hof
bibliothek weist im Jahre 1910 einen Zuwachs oon 567
Rummern mit 1764 Stücken (Cinzelblättern, Bänden, be
ziehungsweise ITlappen) auf. 159 kamen als Geschenke,
5ig. 6. Pettenhofen, „Das ITläusespiel“.