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Internationale Sammler-Zeitung. 
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lieferung nicht zuoerlässig sein sollte, so hat sie immerhin insofern 
das Richtige getroffen, als sie Goethe auch in diesem ?all als den 
IRann mit dem offenen Blick für die Grscheinungen der Technik 
darstellt, die eine Zukunft oersprachen. Goethe mar nicht nur ein 
grofjer Dichter, sondern ein Kollektiomesen, roie er sich einmal 
selbst bezeichnet hat, 
Eine andere Transpartoarrichtung, eine Sänfte, führt uns in 
das 18, Jahrhundert und in den Beginn des 19. Jahrhundert zurück. 
Die Tage des Rokoko und der Wertherzeit, roo Damen und Herren 
sich in Sänften durch die Straßen einer deutschen Residenz tragen 
ließen, sind freilich längst oerklungen, aber eine solche Ginrichtung 
umgibt der llimbus des Ghrroürdigen und eines gemissen Glanzes. 
Die auf Schloß „Beloedere“ befindliche Sänfte mar Gigentum 
des Fräulein o. Göch hausen, die zum Kreise der Herzogin Amalie 
gehörte, fluch der Großherzog Karl Alexander, gestorben am 
5. Jänner 1901, benußte in seinem lebten Tebenstagen gelegentlich 
eine Sänfte, menn er die Wartburg aufsuchto. 
Das historische Wagenschauer bei „Beloedere“ enthält eine 
größere Anzahl oon Wagen, Unter diesen fahrzeugeil befindet sich 
ein sehr piaktisch und bequem eingerichteter Reisemagen aus dem 
19. Jahrhunderts. Das Coupe dieses Wagens, roelches in ?edern 
auf einem Untergestell oon mäßiger Höhe ruht, diente auch als 
Schlafkabine. In diesem Reisemagen hat die Großfürstin Iflaria 
Paulorona, dieGemahlin des nachmaligen Großherzogs Karl friedrich, 
die Reise oon St, Petersburg nach Weimar zurückgelegt. Unter 
ßenußung oon Relais mährte diese Reise nur 26 Tage. Heben 
diesem russischen Reisemagen steht ein Wagen, den Hapoleon J. 
1808 bei seiner flnroesenheit in Weimar benußt hat. fln Karl 
August erinnert ein alter, recht primitio eingerichteter Pürscb- 
magen, dessen sich der jagdfrohe Herzog auf Hirschjagden zu 
bedienen pflegte. Gin anderer Jagdroagen isl etmas bequemer 
eingerichtet. Außerdem befinden sich in diesem fahrzeugschuppen 
noch oerschiedene Wagen der Großfürstin ITlaria Paulomna, 
somie ein noch heute in Gebrauch stehender fürstlicher Teichenroagen. 
0. Kg. 
Einführung einer einheitlichen UUeltmünze. 
Der Vorschlag 
Ginen seltsam anmutenden, aber durchaus ernsthaft gemeinten 
Vorschlag zur Ginführung einer einheitlichen Weltmünze macht 
Teon Bollack in einem längeren flufsaße des neuesten Heftes der 
„Reoue“. 
Der Vorschlag läuft im Grunde darauf hinaus, daf3 der 
deutsche Taler aus der guten alten Zeit zur Weltmünze erhoben 
roird. Allerdings geht Bollack bei seinem „Systeme bollack“ nicht 
oom Taler aus, aber er kommt zu einer Weltmünze dieses Wertes, 
indem er eine münze oon einem Gramm Gold als internationale 
Ginheif oorschlägt. Gr mill jedoch nicht reines Gold oermenden, 
sondern das Gold mit einem teuereren AJetalle legieren. Der fran 
zösische franc an den er als franzose natürlich zuerst denken 
muß — ist eine oiel zu kleine Ginheit, wie denn auch die Ginheiten 
der meisten Völker einen größeren Wert darstellen, die öster 
reichische Krone, der holländische Gulden, der japanische Den, der 
russische Rubel und schließlich der amerikanische Dollar, deren 
Werte in dieser Reihefolge zwischen 1, 10 und 5, 15 französischen 
francs liegen. Die Bollack’sche Weltmünze im Werte oon 5 lAark, 
für die Bollack auch schon einen Hamen, „tal“ erfunden hat (als 
Abkürzung oon Taler), bildet etwa den Durchschnitt aller dieser 
lltünzen, außerdem entspricht dieser Wert nach Ballacks Ansicht 
der durchschnittlichen Bezahlung eines Arbeitstages bei den meisten 
Kulturoölkern. 
Wählt man diese Ginheit, so haben die Kulturoölker mit 
ziemlich bequemen Vielfachen zu rechnen. Deutschland und Gng- 
land haben es dabei am bequemsten, weil der „tal“ Drei 
mark- oder Shilling-Ginheiten entspricht. Drei dreioiertel Gin 
heiten hätten eine ganze Reihe oon Tandem, nämlich frankreich, 
die Schweiz, Belgien, Italien, Spanien, Griechenland, Rumänien, 
Serbien, Bulgarien und finnland, Japan und die Türkei hätten mit 
I !, 3) Holland mit l 3 /, Ginheiten zu rechnen, die Vereinigten Staaten 
mit "/i Ginheiten, während die anderen Tänder etmas unbequemere 
Bruchteile in den Kauf nehmen müßten. 
für die Praxis will Ballack nun nicht diesen „tal“ selbst 
benußen, sondern ein Zehnfaches, also einen Wert oon 37.50 francs 
oder 30 mark, und für dieses „ideale Geldstück“, wie er es nennt, 
Ceon Bollack. 
wählt er den internationalen Hamen „lak“. Dieser „lak“, der nun 
wirklich die Welteinheit der münze darstellf und aus Gold geprägt 
wird, das mit einem anderen Gdelmetalie legiert ist, wird nach 
dem Dezimalsystem dem Werte nach weiter eingeteilt: ein solches 
Goldstück hat den gleichen Wert wie eine Silbermünze „tal“ ge 
nannt, dann geht die Ginteilung weiter; der nächste Zehntelmert, 
aus Hickel hergestellt (gleich 50 Pfennigen) heißt „nik“, die nächst 
niedere Zehnteleinheit, aus Kupfer hergcstellt, (gleich 3 Pfennigen) 
heißt „hop“, fluch eine obere Ginheit, die den Wert oon zehn 
„lak“ hat, will Bollack schaffen, nämlich eine Banknote, die auf 
den llamen „fof“ getauft wird. 
Gs muß ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß die 
llamen Bollacks wirklich praktisch sind, denn sie sind kurz, deut 
lich oon einander unterschieden, heben die Wertstufen heroor und 
lassen sich in den meisten Sprachen bequem schreiben. Bei der 
weiteren Ginteilung dieser Weltmünzen will Bollack aus äußeren 
Gründen nicht das Dezimalsystem befolgen, sondern erwählt die 
Zweiteilung und schlägt hierfür Abkürzungen oor, nämlich mit 
(rnoitie) für die Hälfte, „kor“ (quarf) für den oierten Teil, mit 
diesen neuen Bezeichnungen werden die eigentlichen Hlünznamen 
zusammengeschweißt, und es entstehen dabei Hamen mie „milak“, 
„hartal" und „karfof“. 
Der Absonderlichkeit wiegen sei noch die nickelmünze „karnik“ 
heroorgehoben, die in dem Boilacksystem einen Wert oon SOViertel- 
pfennigen hat und ungefähr dem englischen Penny gleichwertig 
ist. Den wirklichen Hletallmert hätten bei diesem ITUinzsystem 
natürlich nur die wirklichen Goldstücke, mährend alle anderen 
auf Treu und Glauben in den Handel gebracht werden müßten. 
Auch für das Außere dieser münzen macht Bollack einen Vorschlag: 
die eine Seife sali die internationale Prägung und Wertbezeichnung 
aufweisen, die andere eine Prägung, wie sie die münzen jedes 
einzelnen Tandes haben, also den Kopf des Herrschers, oder ein 
republikanisches Abzeichen, natürlich müssen auch internationale 
Vereinbarungen darüber getroffen werden, mieoiel Stücke der 
internationalen münze überhaupt und wieoielc auf den Kopf der 
Beoölkerung jedes Tandes ausgegeben werden dürfen. 
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