Hummer 13
Internationale Sammler-Zeitung.
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und aus dem Geseke der Ergänzung heraus die Porträts,
in deren Köpfen sooiel Energie, Tatenlust und Weltklugheit
steckt, erroarb. Deswegen kaufte er auch die Reiterbilder
mit ihren Darstellungen non mutigen Pferden, Kämpfenden,
dem Puloerdampfe und dem Blifgen blanker Klingen.
Ciebeooll hat er seine Schätge erroorben, sie in seine
ferne Heimat gesendet, sich an ihnen erfreut, zwischen
ihnen und seinen Büchern ein beschauliches Heben geführt.
Wenn seine Gutsnachbarn mit ihren Abenteuern in Paris,
Rom renommierten, mag wohl sein Blick lachend Überseine
Bilder geflogen sein, und eine innere Stimme sprach —
et in Arcudia ego.
Run hat das Geschick sein Werk zerschlagen und mit
dem Werke ist auch sein name verschimmelen.
Bloßlegung uon Fresken.
flu der Kirche ITladonna di Valoerde zu Sebenico sind
die fresken bloßgclegt worden. Über das Resultat berichtet, ruie
mir der neuesten lTummer der „lllitteilungen der k. k. Zentral-
kommission für Forschung und Erhaltung der Kunst- und historischen
Denkmale“ entnehmen, Restaurator Cukesch folgendes:
ln Aussicht genommen mar die Bloßlegung der noch uoll-
ständig uon Tünche und mörtelschichten bedeckten ITlalereien an
den beiden Schmalruänden der Kirche, da Dargenommene Proben
gezeigt hatten, dafj sie ebenso roie die bereits restaurierte Cängs-
roand bemalt maren. — Die mühsame und auch ziemlich anstren
gende Arbeit des Entfernens oon zirka 110 m 2 Tüncheschichten
hatte insoferne ein sehr günstiges Resultat, als tatsächlich an
beiden Wänden ITlalerei zum Vorschein kam, in derseiben Arf roie
an der Cängswand.
Abgesehen oon dem durchlaufenden, prächtig in öold, Grün
und Schroarz getonten Gesimse zeigte sich auf der Altarroand rechts und
links oom Triumphbogen das Hauptbild der Kirche, die Verkündi
gung der Geburt Christi an ITlaria durch den Engel. Cinks in leicht
gebeugter Stellung die figur der hl. lllaria sehr gut erhalten,
roeniger das Betpult und die Umgebung. Den Hintergrund hinter
der figur bildet eine ITlauer, mährend sich oon der Cuft dunkle
flecke, wahrscheinlich Bäume abheben Auf der rechten Seite kniet
in Wolken der Engel in der erhobenen Rechten die Cilie, die linke
Hand in segnender Bewegung. Auch diese figur ist sehr gut er
haben. Die Umrahmung ist genau wie auf der Cängswand reich
mit flechtwerk, Bändern und Perlensfäben gegliedert, in Gold und
Dunkelgrün getönt sowie überhaupt sämtliche Umrahmungen gleich
artig durchgehen und oerhältnismäßig am besten erhalten sind.
Unter diesem Bilde befinden sich korrespondierend mit der Bilder
reihe der Kirchenoäfer zwei Darstellungen, die leider kaum mehr
kenntlich sind, da außer einigen farbflecken, die nur die figuren-
umrisse ohne jegliches Detail zeigen, bloß die Hintergrundtönung
und das Rahmenornament erhalten sind. Rach Aufzeichnungen
im Kirchenarchioe waren hier die Darstellungen zweier Eoangelisten,
oermuflich St Cukas und St. ülatthaus, da nur diese beiden in
ihren Euangelien über die Verkündigung und Geburt Christi be
richten.
Der Triumphbogen war hauptsächlich mit oergoldetem Orna
ment und Streifen auf tiefblauem Grunde bemalt; da er aber
später mit Ölfarbe überstrichen wurde, waren daoon nur geringe
Reste übrig geblieben. So befinden sich an der Innenseite des
Bogens eine Reihe oon Engelsköpfen auf blauem Grunde, die Haare
und flügel teilweise oergoldef und an der linken Seite fragmente
geflügelter Greife mit fischschwänzen. Huch der Bogen am Grunde
der Apsis über dem Altäre zeigt noch die alte Bemalung.
Die gegenüberliegende Schmalwand ober dem Chore trägt
rechts und links über den fenstern die figuren der Propheten
Ezechiel und Janas mit den Inschritten in den Bogenlaibungen, an
den Seiten der feilster Ornamentstreifen auf. blauem Grunde. Das
Bild des Propheten Jonas ist gut erhalten, ebenso auch oier Engel,
die um das große Rundfensfer in der iTtifte der Wand gruppiert sind.
Die Caibung selbst ist um das fenster herum mit einem
Eierstabe und drei Reihen oon Perlenschnuren in großen Dimen
sionen ziemlich roh, auf roenig sorgfältig behauener Steinfläche
bemalt. Rach spärlichen farbresten zu schließen, befand sich unter
halb des fensters ein Bild, jeßt durch die Orgel oerdeckf, an dem
der Gegenstand der Darstellung nicht mehr zu erkennen ist.
Die Restaurierung erfolgte genau nach dem oor zwei Jahren
bei den anderen ITlalereien dieser Kirche angewendeten Verfahren.
An der bloßgelegten und gereinigten Wandfläche wurden sämtliche
Quaderfugen frisch uerpußt, ober den fenstern einige schadhafte
Steine frisch eingefügt, die ITlalerei erst mit Kaseinlösung fixiert
und hierauf die Abtönung aller Verpußstellen mit dem farbfon der
Umgebung oorgenommen. Ergänzt wurde diesmal gar nichts, da
größere Verpußstellen in den ITlalereien nicht oorkommen.
Weiter wurden sämtliche übrige Wandflächen der Kirche,
und zwar die Wand unter dem Chore und die Wände und Wölbung
in der Apsis, gründlich untersucht und gefunden, daß dieselben
niemals bemalt waren. Diese flächen wurden ebenso wie die
Cängswand der Euangelienseite mit entsprechender Tönung uer-
sehen. Die Cängswand erhielt, übereinstimmend mit der Bilder
einteilung auf den bemalten Wänden, eine feldergliederung durch
einen horizontal durchlaufenden, steingrauen und oertikal gestellte
blaue Streifen mit gelbbraunem, einfachem Ornament, die felder
wurden mit dem rötlich-grauen Grundton der Bilder abgetönt.
Als Abschluß nach unten erhielten beide Wände einen in
Ölwachsfarbe ausgeführten roten Teppich mit hellem Granatapfel
muster auf dunklem Grunde, die Holzleiste darüber würde antik
schwarz gestrichen. Die Wände unter dem Chore wurden steingrau
gestrichen und nach Quadern abliniert, die Wände der Apsis er
hielten ein zartes, rotes Granatapfelmuster auf Goldgrund, die
Wölbung wurde blau gehalten mit goldenen Sternen.
Der Triumphbogen mußte, bis auf die oben erwähnten Stellen,
an denen die oorhandenen, alten ITlalereifragmente noch konseroiert
werden konnten, ebenfalls neu bemalt werden. Ein dunkles stumpfes
Blau wurde als Grundton angenommen und mit Streifen und Or
nament in Goldton bemalt.
Dadurch, daß nun drei Wände fast oollsfändig mit alter,
restaurierter ITlalerei bedeckt sind und die übrigen flächen, die
neu bemalt werden müßten, entsprechend dazu gestimmt wurden,
ist nun der Gesamteindruck des Kircheninnern mit der dunklen,
prächtigen Holzdecke ein einheitlicher und durchaus harmonischer.