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Dagegen zeigt sich in einer Reihe von lllustrationswerken mittleren Ranges,
wie die dabei in Anwendung kommenden photographischen Reproductions-
verfahren mit größtem Fleiß einer immer höheren Vollendung entgegen-
geflihrt werden. Das gilt sowohl für die lllustrationsmethoden, die einen
Tafeldruck erfordern, wie Heliogravure, Lichtdruck, Photo-Lithographie etc.,
als auch für jene, die sich in den Typensatz einfügen lassen, wie die
verschiedenen Zinkätzungen und Autotypien mit Kupferplatten. Nament-
lich die Zinkätzungen werden sowohl für den einfachen Schwarzdruck
wie für den Druck in mehreren Tönen und den polychromen Druck in
meisterhafter Vollendung hergestellt. Besonders auf die Vervollkommnung
des farbigen Cliche-Druckes wird viel Sorgfalt verwendet. So ist z. B.
bei Hachette soeben das schön illustrirte Werk: uGloires et souvenirs
militairesn erschienen, das mit Aquarell-Nachbildungen in Zinkotypie aus-
gestattet ist. Zahlreiche Cliche-Drucke in zwei Tönen zeigt das schöne
Rembrandt-Werk von Michel, brillante Illustrationen, ebenfalls in Zink-
ätzung, die nMarine francaiseu und vLes iles oublieesu. Holzschnitt und
Radirung kommt bei den französischen Buchillustrationen kaum noch in
Betracht. Die großen Auflagen und niederen Preise sind der Anwendung
dieser graphischen Verfahren nicht günstig. Die Radirung haben wir
unter den neueren Werken nur bei Boileau-Despreaux: vOeuvres
poetiqueu gefunden. Bei Firmin-Didot sind als Publicationen mit
außergewöhnlichem Luxus der Ausstattung in jüngster Zeit Le Bon:
"Les monuments de Plndeu mit 400 Heliotypien, darunter 125 Tafelbilder,
und Schlutnbergert wUn Empereur Byzantin- mit vier Chromolitho-
graphien und 240 Zinkätzungen, endlich Grandidier: v-La Ceramique
chinoiseu mit zahlreichen ausgezeichneten Heliogravuren von Dujardin zu
nennen. Die Librairies- lmprimeries reunies (Ancienne Maison
Quantin) veröffentlichen Soeben eine Monographie vljoeuvre de Gallandu
mit zoo vorzüglichen Heliogravuren nach decorativen Compositionen dieses
ausgezeichneten Meisters. Der ausführliche Text stammt aus der Feder
Havard's. Binnen Kurzem wird hier die Geschichte der französischen
Sculptur von Gonse erscheinen, deren zahlreiche und geschmackvoll
ausgeführte Zinkätzungen die Originale in vorzüglicher Weise wieder-
geben. Von den übrigen Verlegern, die sich mit dem Kunstverlag be-
fassen, haben auch Emile Rondeau und Aulanier in der großen Halle
ausgestellt. Andere, wie Ducher, Renuoard, Dally, Juillot etc. sind, wie
anzunehmen ist, in den Collectiv-Ausstellungen vertreten, die im ersten
Stocke untergebracht sind. Mit Sicherheit lässt sich dies desshalb nicht
sagen, weil bei den Collectiv-Ausstellungen orientirende Aufschriften
fehlen, und der Katalog sich als lückenhaft und unbrauchbar erweist.
Weniger verstreut als die Ausstellungen der Verleger, aber einge-
bettet in eine Fülle von Marktwaare verschiedenster Art und Qualität
sind die Schränke mit den Arbeiten der französischen Buchbinder. Ihre
Zahl ist ziemlich ansehnlich und gute Arbeit reichlich vertreten. Zwei
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