MAK
Plummer 23 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 359 
& (fii( 
Ag. 6. H. Singleton: „Education“. 
Berliner königliche Bibliothek schon deshalb nicht als deutsche 
Zentralbibliothek gelten könne, weil sie nicht den ganzen deutschen 
Verlag sammle. Um nun festzustellen, wie sich die Erwerbungen 
der Berliner kgl. Bibliothek zur Gesamtheit der Ueuerscheinungen 
des deutschen Buchhandels oerhalten, ist eine Aufrechnung für 1910 
uorgenommen morden. Das Begebnis mar dem „Zentralblatt für 
Bibiiolheksmesen“ zufolge: Aus dem ablieferungspflichtigen Ver 
lage der altpreußischen Prauinzen und Schleswig-Holsteins kamen 
Werke im Betrage non 50.865 Al., aus dem sonstigen preußischen 
Verlag solche im Werte uon 5750 m., außer dem außerpreußischen 
Verlag im Reich Werke im Werte uon 61.195 171, aus dem deutschen 
Verlage außerhalb des Deutschen Reiches Werke im Werte non 
16.536 171. Das ergibt im ganzen eine Summe uon 132.344 171. Auf 
dem Wege der Pflichtlieferung erhält also die königliche Bibliothek 
uon den reichsdeufschen Erscheinungen 44 Prozent des Kauftnerfes, 
uom deutschen Gesamtbuchhandel 38 Prozent. ?ür den Kauf neuer 
Bücher uerausgabte sie 1910 im ganzen 42.607 177. Es bleibt noch 
ein Rest uon rund 28.500 171. für Werke aus reichsdeutschem Ver 
lage, ein solcher uon 10.300 177. für Werke aus deutschem Verlage 
außerhalb des Deutschen Reiches. Wenn man die unueränderten 
Auflagen, neue Tausende, ferner Schulbücher, Andachtsbücher und 
ähnliche weniger wichtige Citeratur abzieht, so reduziert sich der 
fehlbefrag auf zusammen 27.000 JA. Ein Teil daoon, ruenn auch 
kein sehr beträchtlicher, wird sofort durch Geschenke gedeckt, ein 
anderer gelangt nach und nach durch antiquarische Anschaffung 
und weitere Schenkungen in den Besiß der Bibliothek. Danach 
erweist sich der Wert der preußischen Pflichtlieferungen als wesent 
lich höher, als bisher angenommen mar, und es stellt sich heraus, 
daß nach obigen Zusammenstellungen die königl. Bibliothek heute 
schon das Bedürfnis einer deutschen Reichsbibliothek so gut wie 
erfüllt. Vom kommenden l. Januar ab wird in dem Betrieb des 
Katalogzetteldruckes bei der königl. Bibliothek eine Änderung 
eintreten. Bisher konnten andere Bibliotheken nur auf das ganze 
in Berlin gedruckte Zettelmaferial abonnieren. Jeßt soll zum Ein 
zeln erkauf der Zetteldrucke uorgegangen werden. Das wird 
eine Steigerung des Preises mit sich bringen. Aber nur so kann 
es ja ermöglicht werden, daß auch kleine Bibliotheken und sogar 
Priaatleute sich zum Bezug der Katalogzettel in direktem Druck 
entschließen. 
„hohen“ Preis den Kopf. Jeßt entspann sich um das Werk ein 
heißer Kampf und schließlich ging das Stück für nicht weniger 
als — 7 1.000 177k. in den Besiß des Kunsthändlers Quaritsch 
über. Der bezahlte Preis ist also fast 90 mal so groß wie der 
seinerzeit uon Huth angelegte. Drei andere Bücher wurden mit 
125.000 117k, bezahlt, für ein Blockbuch aus dem 15. Jahrhundert 
gab Quaritsch 24.000 177k., und ein zweites Werk aus der gleichen 
Zeit erzielte 50.000 177k.; diese beiden Stücke hafte Huth für 7000 
bezw. 6400 177k. erworben. Am llachmitfag kamen weitere 32 
17ummern zur Ausbietung; für die 52 Stück hafte Huth insgesamt 
22.000 117k. bezahlt, jeßt erzielten sie genau 164.800 117k. ln den 
ersten zwei Tagen ergab die Versteigerung eine Einnahme uon 
weif über 500.000 mk. 
(Zwei hebräische Büchersammlungen.) Der Wiener 
Prioafier Salo Cohn hat kürzlich der Bibliothek der dortigen 
israelitischen Kultusgemeinde zwei heruorragende Büchersamm 
lungen zu.n Geschenke gemacht, u. zw. die berühmte Bibliothek 
5. H. Halberstamm (Bieliß) und die des oerstorbenen Wunder 
rabbis Sriedmann in Sadagora. Der Katalog der leßteren 
Schenkung, ein wichtiges 17achschlagewerk für hebräische Buch 
druckergeschichte und Citeratur mit wertuollen Ergänzungen zu den 
zahlreichen bibliographischen Werken und Bibliothekskafalogen, 
wurde uom Kustos der Bibliothek der Kultusgemeinde, Dr. ß, 
Wachstein, bearbeitet und erscheint um die mitte des Dezember 
im Verlage uon Gilhofer & Ranschburg in Wien. Der zweite 
Teil der Schenkung, enthaltend die Bücher des bekannten Biblio 
graphen S. H. Halberstamm (Hebräische Inkunabeln, Pergament 
drucke und typographische Seltenheiten) wird für die Herausgabe 
uorbereitet. 
(Aus der Berliner königlichen Bibliothek.) Bei 
dem jüngst aufgetauchten Plane der Gründung einer besonderen 
Reichsbibliothek in Ceipzig wurde auch geltend gemacht, daß die 
ie # 
fl 
■S# 
fig. 5. J. Kriehuber: Albert u. Kaan,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.