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Internationale Sammler-Zeitung.
Hummer 24
hundert) ermähnt sein, die 610 ITlk. brachte;
dieses Bildwerk erzählt non der Liebe eines
ITlädchens zu einem Fürsten.
Philatelie.
Fig. 5. Schönbrunn: Gloriette.
uon 9000 ITlk. ein anderes Pergament-Rlanuskript, die „Summa
hist«riae hihliao“ uon Petrus Pictauiensis, farbig ausge
malt (13. Jahrhundert), wurde für 15.500 111k. nach Paris oer
kauft. Weiter erzielten ein ITIanuskript der englischen Schule auf
Jungfernpergament, die ..Biblia sacra vulgatae editionis“
1800 111k., eine kolorierte Federzeichnung „La robe de Mere Na
ture^, mit französischen Versen und allegorischen Darstellungen
der Lebensalter und der Zeit, 4100 Ulk., ein ITIanuskript des
„Sachsenspiegels“ mit der Glosse uon Dietrich Bocks darf,
Erbauer des „Thüringer Hofes“ in Leipzig, 1650 111k. Dieses Stück
ging schenkungsweise in den Bcsifj des Leipziger llluscums über.
Verschiedene „Horarium" der Diözesen Apf in der Prooence, Brügge
und Utrecht (lliederlaud), leßteres besonders reich geschmückt,
wurden bis zu 2500, 2500 und 5800 111k. gesteigert. Zwei „Gra-
duale“ aus Böhmen, mit einer Unmenge uon Initialen oerzierf,
gingen für 3600 Ulk. fort. Von den abendländischen ITliniaturen
brachte eine Kreuzigungsgruppe, in der lllanier farbiger
Federzeichnungen, süddeutsch, 12. Jahrhundert, 2150 ITlk., eine
ähnliche „Der Baum Jessc“, in einer A-Initiale
dargestellt, 5100 ITlk.. eine dritte, heruorgegangen
aus der thüringisch-sächsischen lllalerschule des
15. Jahrhunderts, 4100 111k. Eine Serie uon fünf
französischen ITliniaturen, Szenen aus dem Leben
Christi, eine für 1700 ITlk,. in den Besiß des meist
bietenden; 1500 lllk. wurden für ein Blatt aus
einem Pfaltarium bezahlt. Drei Pergamentblätter
mit biblischen Darstellungen uon hohem künstler
ischen Wert, die als Werke des berühmten ita
lienischen', llliniafors des Trecento, llicolo da Bo
logna, bezeichnet werden, erhielten mit 5200,
5150 und 2150 Jllk. den Zuschlag. Ein Blatt, Gott
Vater und der Kruzifixius, die Allegorie in einer
U-Jnitiale dargestellt, erzielte 1610 lllk., ein anderes,
rheinische Kreuzigungsgruppe des 15. Jahrhun
derts, 4100 lllk. Die orientalischen ITliniaturen
stellten sich bedeutend bescheidener in Preisen,
wenngleich der Orient heute auf einem gewissen
Gebiet eine der wichtigsten Rollen spielt. Einige
Bildnisse der lllogulkaiser uon Hindostan,
in den Farben mit großer Feinheit gearbeitet, wur
den nur bis 510, 550 und 550 lllk. gesteigert.
Schließlich mag noch die Serie Illiniaturen „Dar
stellungen aus einer indischen Sage“ (17. Jahr-
(ITeue portugiesische Briefmarken.)
Auf die Entwürfe zu neuen Briefmarken für die
Republik Portugal haben wir schon früher hin
gewiesen, Ileuestens uerlautet, die Ausgabe einer
neuen Serie sei für den ersten Jahrestag der
Proklamierung der Republik geplant.
(Briefsendungen mit umrahmten
Freimarken.) Jn deutschen Tageszeitungen lesen
wir nachstehende Warnung: neuerdings werden
durch die Briefkasten öfter Briefsendungen einge
liefert, die in der rechten obern Ecke mit einem
die Freimarke umgebenden Rahmen oersehen sind.
Rach den Bestimmungen der Postordnung dürfen
solche Sendungen zur Beförderung nicht zugelassen
werden, da die Umrahmung die Anbringung der
Stempelabdrücke zu beeinträchtigen imstande ist.
Ob auf dem Rahmen Reklamen oder Verzierungen
angebracht sind, macht dabei keinen Unterschied.
(Eine Friedens marke.) Auf dem inter
nationalen Friedenskongreß, der im oergangenen
Jahr in Stockholm abgehalten wurde, wurde
ein Antrag angenommen, demzufolge zu Propagandazwecken
eine „Friedensmarke“ hergestellt und in großen mengen an
die dreitausend in der ganzen Welt existierenden Friedens
oereinigungen abgegeben werden sollte. Diese werden die marke
zu dem Preis oon zehn Centimes oerkaufen und den Erlös ent
weder ihrem eigenen Fonds zufließen lassen oder ihn zur Grün
dung weiterer Vereinigungen benüßen. Die Friedensmarke, die
hauptsächlich zum Verschließen der Briete dienen soll, stellt einen
jugendlichen Reiter dar, der eine Standarte mit der Inschrift „I’ax
mundi“ schwingt; sein Roß zerstampft den auf dem Boden liegen
den Drachen der Zwietracht.
Uerschieäenes.
(A u s z e i ch n u n g.) Dem Vorstande des Sebastian Hann-Vereines
für heimische Kunstbestrebungen Emil Sigerus in Hermannstadt
wurde oom König Carol I. oon Rumänien das Offizierskreuz des
rumänischen Kronenordens oerliehen.
Fig. 6. Schönbrunn: Obelisk.