Hummer 5
Internationale Sammler-Zeitung.
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Utamaro, Kiyonaga und ein Surimono. Durch Ankauf erroarb das
Kluseum für seine Bibliothek die große 5olioaeröffentliehunuon
Bauchardon, die in Paris 1757 1746 erschien und „Studien aus
dem niederen Volk oder das Pariser Geschrei“ betitelt ist.
(Die Einweihung des Hebbelmuseums in Wessel
buren) wird am 18. ITtärz stattfinden. Professor Krumm aus
Kiel mird noraussichtlich die Festrede halten. Sodann erfolgt eine
Besichtigung der Sammlungen. Abends mird der Enthalfsamkeits-
uerein „Dramatik“ den zmeifen Teil der Aibelungen und Siegfrieds
Tod aufführen. Die Archioarin Frl Hönck hat übrigens bei der
Sichtung des Tondesarchios in Heide in diesen Tagen ein Original-
Gesuch Hebbels a;i den landoogt Griebel in Heide aufgefunden,
ln dem Schreiben, das uam llldrz 1856 aus Hamburg datiert ist
bittet Hebbel um die Ausstellung eines Armutszeugnisses, da
er zu Ostern zur Unioersitäf abgehen malle, um die Rechte zu
studieren. Weiter hat Frl. Hönck in dem Archiu eine Anzahl Pa
piere entdeckt, die auf Hebbels Aufenthalt in Al ii neben Bezug hoben.
(Die. TöpfereisammIung im historischen 1Aus eum
uon neuenburg) Dieser Tage ist im Kunst- und historischen
llluseum zu lleuenburg die bedeutende Sammlung uon Töpfereien
zur neuen Aufstellung gelangt, und man hat nun einen Überblick
über die Schäße, die das niuseum birgt. Das llluseum besitzt Fayence-
und Porzellanfabrikate aus der ersten Zeit ihrer Einführung in
Frankreich (Saint-Cloud 1702 bis 1715), Stücke aus dem Prioafbe-
sitje non llapoleon III. und Friede. Wilhelm I'\ non Preußen,
ferner alle Prachtexemplare der Porzellanfabriken non Frankenthal,
Fürstenberg, Höchst, St Petersburg, Haag, Venedig, ITtarienberg in
Schtueden und llleißen. An Zürcher Porzellan enthält die Sammlung
Stücke aus den Jahren 1765 - 1802, andere stammen aus den Fabriken
uon Winterthur (Ende des 17. Jahrhunderts) und non llyon Ganz
besonders reichhaltig ist die Sammlung an alten Congnauer Töpfe
reien. Hernorzuheben ist besonders eine Platte aus dem Jahre
1620, das älteste bekannte Stück. Andere Glaskästen enthalten
Exemplare aus dem Simmenfhal (17. und 18. Jahrhundert) oon
Bärisroil bei Burgdorf und Heimberg bei Thun; ferner Fayencen
aus Delft, Bayreuth, nioustiers und Couoet.
Uom Kunstmarkte.
(Auktion non Ö 1 g emä I d en alt er Kleis ter.) Am 8. d. 111.
findet in der Galerie Helbing in ITlünchen eine Auktion oon
Ölgemälden alter Kleister aus lllünchener und Hamburger Prioat-
besiti und aus österreichischem Adelbesiß statt. Diese Auktion
dürfte schon uor allem in Anbetracht der oorzüglichen altdeutschen
Gemälde, die hiebei zum Aufwurf gelangen, das Jnterresse roei-
tester Sammlerkreise beanspruchen. Die Prouenienzen dieser Bilder,
die im Kataloge besonders angeführt sind, leisten an und für sich
schon Gewähr für deren gute Qualität. Es seien hier die namen
der uerstorbenen Sammler Professor Sepp, (ITlünchen) und R,
Ritter uon Ebner ermähnt. In erster Tinie oerdienen die fünf
Werke Georg B reu ’s der Altere, des seltenen Kleisters, besondere
Beachtung ; es sind dies die Altarflügel, die in H Röttingers Breu-
Studien bereits ausführliche Würdigung gefunden haben, somie ein
ursprünglich aus Ottabeuren stammendes Jüngstes Gericht mit
Schlandersbergischen Stifterfiguren, das sich später in der Schleiß-
heimer Galerie befand, lieben zmei schönen Altarflügeln der Donau
schule aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts sei besonders auf
das Erbärndebild der Bayerisch-tiralischen Schule hingemiesen, das
aus dem Kloster Benediktbeuren seinerzeit in die Schleißheimer Galerie
kam, eine großzügige und durchmegs oollendete Komposition, die
in der einschlägigen Titeratur schon mehrfach besprochen rnurde.
Ebenfalls in der Schleifjheimer Galerie befand sich ein ITlartyrium
des hl. Johannes des Täufers der Ulmer Schule, das sehr stark
an die Arbeiten 111 ults chers erinnert. Von Tukas Cr an ach dem
Älteren findet sich ein oorzüglichcs Gemälde „Judith mit Dienerin“
in der Kollektion. Die lliederländer und Vlämen sind ebenfalls
reich nerfreten. Unter ersteren sind Enerdingen, Tundens, Pieter
Quast, Palamedesz und S. J. de Vlieger mit ganz oortrefflichen Ar
beiten anzutreffen, unter den letzteren sei hier in aller erster Cinie
eine hoch interessante und oollsignierte Arbeit des seltenen ßrügger
Kleister llloraulus, eine Blesse des hl. Gregor, heroorgehoben.
Von Hondecoter findet sich ein charakteristisches Geflügelstück,
oon llikolas 111 äs ein reizoolles Kücheninterieur, oon lllareelse
ein brillantes lllädchenbildnis, oon Pieter Woumerman eine
Plünderungsszene aus dem 50 jährigen Krieg, oon E. Van der Pöl
eine effektoolle Brandszene, die sich seinerzeit in der Sammlung
„Schubart“ befand. Weniger zahlreich, aber sehr gut sind die
italienischen Kleister uertreten, Bassano mit zwei großen, reich
staffierten Kompositionen, Pietro Eonghi mit zmei sehr reizoollen
galanten Szenen, Canaletto mit einer Ansicht der Piazza della
lllineroa in Rom; außerdem sind zmei männliche Porträts be-
merkensroert, oon denen das eine dem Giorgione (Fig. 10), das
andere dem 111 o r o ni nahesteht. Der mit einemaus 22 Tichtdrucktafeln
bestehenden Illustrationsmaterial ausgestatfete Auktionskatalog ist
durch die Firma Hugo Helbing, ITlünchen, zum Betrage oon drei
Klark zu beziehen.
(Die Austriaca und Viennensia der Tanna-Samm
lung.) Vom 15. bis 17. Februar führte die Firma Gilhofer und
Ranschburg in Wien die Auktion der Austriaca und Viennensia
aus der Sammlung Tanna durch. Die Beteiligung an der Ver
steigerung mar eine sehr lebhafte und kam auch oielfach bei den
Preisen zum Ausdrucke, die erzielt wurden. Jm nachstehenden
seien die bemerkensroertesten angeführt:
Österreichische Graphiker des 16, bis 19. Jahrhun
dert. nr. 4. Joh. Balzer, 50 oerschiedene Darstellungen, K 40.
llr. 10, Ad. o. Bartsch, Folge der Pferde nach Pforr. Ar. 14,
Bayard, K 9 (Stadt Wien), llr. 16, lllozart und Haydn, K 170 (Prof,
Klondra). llr. 55, Fendi, 14. Bl. Orig.-Radierungen, K 20. llr. 56,
Bl. Höfel, Erzherzogin Teopoldine Karoline, K 14. llr. 66, Sofie
Schröder, K 15. llr. 72, Ansicht oon Wien, K 17. llr. 89, Ta zius,
die fränkische Ostmark, K 15. llr. 114, Sadeler, lllonoid, K 80.
llr. 172, 111. J. Schmidt, Kremser Schmidt, 4 Bl., Orig.-Radierungen,
K 50 (Oser). llr 175, Schroind, Promenade uor einer österr.
Kleinstadt, K 560 (Gottfried Eißler). llr. 176, 20 BI. Orig.-Ra
dierungen, K 50. llr. 178, Ed. Smoboda, 24 Bl. lithogr. Porträts
Wiener Künstler K 51 (Dr. Heymann) llr. 180, Zertahelly, die
>2 Apostel, K 44.