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internationale Sammler-Zeitung
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Die (Tlusikbibliothek des Königs uon England.
■ ie uns aus Hondan geschrieben wird, hat König
Georg V. beschlossen, die roertuolle JHusika-
lienbibliothek, die sich über ein Jahrhundert
lang in Buckingham Palace befand, dem British
niuseum leihweise zu überlassen. Dies bedeu
tet nichts andres, als daß unter Vorbehalt des
Gigenfumsrechtes der königlichen familie diese
Bibliothek ständig zu den Schäden des ITtuseums
gehören und dort den forschem zugänglich sein
roird. in der Tat roird norläufig die roertuolle
Sammlung in einem besonderen Raume des
ITluseums untergebracht, um sodann in einen eigens dazu
hergerichteten Teil derjeßt im Bau befindlichen Erweiterung
der JTluseumsgalerien transportiert zu roerden, roo sie unter
bestimmten Kautelen Komponisten und iTlusikhistorikern
zur Verfügung stehen roird.
pisfen. Huf diesem ITlanuskriptenschaß beruht zum großen
Teile die uan Dr. Chrysander besorgte große Händelaus
gabe der Deutschen Händelgesellschaft.
Händelmanuskripfe bildeten roahrscheinlich den Kern,
um den sich nach und nach die königliche ITlusikalien-
bibliothek sammelte. Schon die alte königliche Bibliothek,
deren prächtige Bestände uon Georg IV. dem ITluseum
geschenkt, einen ganzen flügel in diesem Bau einnehmen,
enthielt ziemlich oiele JTlusikalien, uon denen ein Teil den
Weg nach dem Buckingham Palace gefunden zu haben scheint.
?icj. 6. Aus Wiener Heilfumsbuch. Wien 1502.
Gin Hauptschal] dieser ITlusikalienbibliothek ist eine
SerieoonHändelmanuskripten.diedem König Georglll.
uon John Christopher Smith, dem Sekretär des Komponisten,
zum Geschenke gemacht wurden, ein Akt der Dankbarkeit
für die fortzahlung einer Pension durch den König, die
Smith uon der oerroitroefen Prinzessin uon Wales, der
ITlutter des Königs, geroährt worden roar. Diese Serie
geht oam Jahre 1702 bis zum Jahre 1751, uon Händels
siebzehntem Cebensjahre bis zu den Anfängen seiner Blind
heit, und umfaßt im Original 32 Bände Opern, 21 Bände
Oratorien, 7 Bände Oden und Serenaden, 12 Bände kirch
liche ITlusik, 5 Bände Instrumentalmusik und 11 Bände
Kantaten und Skizzen. Dazu kommen 17 Bände Ab
schriften, uon Shmith dem Alfern besorgt, und 24 Bände
Abschriften teils uon Smith, teils uon einem andern Kä
fig. 7. flus Wiener Heilfumsbuch. Wien 1502.
Dies roird roenigstens non der „Times“ als Grklärung der
Tatsache angeführt, dafj sich in der Sammlung, die jefjt
ins llluseum übertragen roird, auch lllusikalien aus älterer
Zeit uorfinden. So „Arien und Phantasien“ uon Giouanni
Coperario, die König Karl 1. gehörten, dann ein Band
mit uerschiedenen Kompositionen aus dem 16. Jahrhundert,
darunter solche uon Heinrich VIII.
Die elisabethinische Aera ist repräsentiert durch
eine schöne Sammlung gedruckter llladrigale; dann gibt
es wahre „roeiße Raben“, die seltensten in Gngland ge
stochenen Roten, roie „Parfhenia“ aus dem Jahre 1611,
und eine lllenge italienischer llladrigale aus derselben Zeit.
Reben Opernmanuskripten uon Rameau und Eully ist
für die Engländer ein Hauptschat] der Bibliothek ein großer
Band, der fast ausschließlich aus musikalischen Aufogra-