MAK
Hummer 7 
Internationale SammIer-Zei tn n9, 
Seite 107 
Honduras rückt mit einer Serie auf den Plan, die uns 
zur Abwechslung mit einem Tandschaffsidyll aus fremden Zonen 
bekannt machen soll ln Bildgröße 50',,:25 ausgeführt, ist ge 
nügend Raum oorhanden, um außer Einfaßung, Wertbezeichnung 
und Zubehör einen Palmenhain, einen Fluß und ein Dampfschiff 
aufzunehmert. Die Art der Ausführung aller dieser Herrlichkeiten 
läßt freilich sehr zu wünschen übrig. 
Bfm. 1 Cua blauuiolett 
2 Coos dunkelgrün 
5 „ karmin 
10 „ dunkelblau gez. II' 1 
20 „ gelb 
50 „ braun 
1 Peso olio 
Heue Hebriden. Die Briefmarken der Heuen Hebriden, 
deren Ausgabe binnen kurzem beoorsteht, werden eine nöllige Heu- 
heil und ein Unikum auf diesem Gebiete bilden. Die Heuen He 
briden haben nämlich bisher, wie in ihrem ganzen politischen Ver 
hältnis, so auch in ihren Briefmarken eine Ausnahmestellung ein 
genommen. Von einem gemischten Ausschuß französischer und 
englischer Seeoffiziere, unter der gemeinsamen Schußherrschaft 
beider Regierungen oerwaltet, konnten die Bewohner der Insel 
gruppe bisher nach Belieben die Hlarken oon Fidschi oder oon 
Heu-Kaledonien uermenden. Jene waren englisch, diese französisch; 
jene trugen die Aufschrift „Hem Hebrides Condominium“, diese 
den Aufdruck „nouoelles Hebrides“; der Wert war bei jenen in 
Polices, bei diesen in Centimes angegeben und die Post in Port- 
Vila konnte nach ihrem Belieben oder nach dem der Käufer diese 
oder jene Sorte abgeben. Diese einzige Situation soll nun nach 
Vereinbarung der französchen und englischen Behörden aufgehoben 
und es soll eine eigene ITtarke für die Heuen Hebriden eingeführt 
werden, die an Stelle des Bildnisses des Königs oon fnglond oder 
der republikanischen Säerin das Bild einer friedlichen Palmenland 
schaft bieten wird. Das merkwürdige an der Hlarke wird nun 
aber sein, daß sie gewissermaßen die englisch-französische Entente 
im Bilde festlichen wird. Denn während man in den zwei Ecken 
zur Pinken Trikoloren sehen wird, werden die beiden rechten Ccken 
oon Union Jacks geschmückt werden, und am Kopf sieht man 
nebeneinander die beiden ITtonogramme der französischen Repu- 
(U. T'.) und des Königs Georg (iJ. 11). ebenso wird die Bezeich 
nung „Post“ zweisprachig gegeben. 
Bfm. d. bldßgriin 
1 d. ziegelrot 
2 d. scliiefcrgrau 
2 ., d. preussischblau 
5 d. olio 
6 d. lilabraun 
1 - s schwarz a. grün 
2 - s. oioiett a. blau 
5 - s. grün a. gelb 
W. Z. CAC 
gez. 14 
Hordborneo. Der zoologische Garten Hordborneos ist 
erschöpft, deshalb erscheinen die höheren Werte der im Jahre 1900 
begonnenen Serie in der schon mehrmals oerwendeten Wappen 
zeichnung. 
Bfm. 25 C. grün schwarz 
50 „ d’blau schwarz 
1 Sh. braun schwarz 
2 „ d'oiolett schwarz 14 
5 „ rötlichbraun 
10 „ fleischfarben schmaz 
Panama. Dasselbe nämliche Bild wie bei „Canalzone“ hie- 
uor diente einer neuen C. d, B. als Vorwurf, 
j, C. d. ß. orange, gez. 12. 
Papua. „6. W. St. H.“ melden die Ausgabe eines Satjes 
in einfarbiger Ausführung. Vorläufig sollen die Werte zu ' d. grün 
(inkl. ITlitfclfeld) und 1 d. rosa ausgegeben worden sein. 
R u m ä 11 i e n. Postanwcisungsformulare in neuer Ausführung 
und mit dem neuesten Wertzeichen. 
P. A. 5 Bani gelbgrün, K. resedagrün, Rückseite 
weiß 175 ; 150. 
5 Bani gelbgrün, K. weiß 174 : 152. 
Rußland. Hoch immer fehlte bis jeßt der Rubel auf depi 
neuen Papier’ derselbe ist nun in Gebrauch genommen worden. 
Bfm. 1 Rubel braun orange, gez. 14'/.,, : 15. 
Schweden, mit nur einzeiligem Aufdr. „TJÄHSTE-ßREF- 
KORT“ ist eine neue Dienstpostkarte in Gebrauch gekommen. 
D, K 5 Oere grün a. weißem K. 140 : 90. 
(E i n F e h I d r u ck d e r b a y r ischenJubiläu m s m a r k e p.) 
Cin ITlünchener Teser unseres Blattes macht uns auf einen Fehl 
druck der neuen bayerischen Postwertzeichen aufmerksam. Cr be 
trifft eine Zehnpfennigmarke, die auf der oberen feiste 
statt der Jahreszahl 1911 nur die Ziffer 911 enthält. 
Während die Jubiläumspostkarten im allgemeinen den Bei 
fall der Kritik gefunden haben, übergießt sie das „Bay 
rische Vaterland“ mit argem Spott. Das Blatt entwirft oon 
diesen Kunsterzeugnissen, deren Abbildung wir in der oorigen 
Hummer gebracht haben, folgende Schilderung: Die Postkarte 
stellt zwei ITlädchen dar, die an ihrem Körperbau, an ihrer Haltung 
und ihrem blödsinnigen Cächeln oerraten, daß sie einer Kretinen- 
anstalt angeboren. Sie halten einen Kranz über das Bild des 
Regenten. Die Idee ist vielleicht die, daß die Herrschertugenden 
des Regenten allem Volk so offenkundig sind, daß selbst die 
Ärmsten im Geist sie erkennen. Rätselhafter ist der Sinn dgr 
zweiten Karte, die ein Festgespann darstellt. Unleugbar tritt der 
politische Takt des Künstlers heroor. Cs hätte jedenfalls in Preußen 
den Eindruck des oerbissensten Partikularismus gemacht, wenn der 
Wagen mit königlich bayrischen Tomen bespannt wäre. Ulan hat 
sich daher für ein Paar Einhörner entschieden. Auf dem Wagen 
sißt ein Junge, der wegen seines rhachitischen Körperbaus nie 
militärtauglich wird und troßdem mit diffiziler Arbeit überhäuft igt- 
Cr trägt das Bild des Regenten und einen wolligen Wulst, der 
oon Kunstkennern als Gewinde oon Rosen erkannt wurde. Schon 
möchtest du bange werden um das Gespann, da das Einhorn auch 
oon unbezähmbarer Wildheit geschildert wird, aber beruhige diclo 
bayrischer Staatsbürger, siehst du denn nicht, daß die Einhörner 
mit echtem weißblauen Akfenzwirn angeseilt sind? Erscheint so 
nicht der Aktenzwirn als das A und 0 aller Regierungstätigkeit? 
Welch ein preislicher Gedanke I 
(Russische Ceoante.) Hach einer uns zugekommenern 
Hachricht sollen die Jubiläums-Briefmarken der russischen Postämter 
in der Ceoante mit Ende April d. J. außer Kurs kommen. 
(Verkauf einer großen italienischen Sammlung.) 
Die auf den leßten großen Ausstellungen wiederholt mit ersten 
Preisen prämierte Caoe Bondische Sammlung wurde oon dem 
großen italienischen Sammler Dr. A. Chiesa angekauft. Als Uni 
kum figuriert in dieser Sammlung eine Parma 80 c. auf ganzem 
Brief, das einzig bekannte unzweifelhaft echte Exemplar. Dje 
italienischen Philatelisten sind natürlich hoch befriedigt, daß diese 
große Sammlung in ihrem Tande geblieben ist. 
Porzellan. 
(Altchinesisches Porzellan.) Bei Ludwig Glenk in 
Berlin, Unter den Linden 59, ist für einige Wochen die berühmte 
Sammlung altchinesischer Porzellane des Herrn IH. C., Pofsdaip, 
zum Einzeloerkauf ausgestellt. Der Besißer Herr C., Sohn eines 
sehr bekannt gewordenen Berliner Antiquars, hat diese sehens 
werte Kollektion während eines Zeitraums oon fast 40 Jahren zu 
sammengebracht und bis in die leßte Zeit immer ergänzt und be 
reichert. Ein kleiner, kostenlos erhältlicher Katalog berichtet darüber. 
Gelegentlich der Ausstellung ostasiatischer Kunst im kgl. Kunst- 
gemerbe-lTluseum hier und auch in Dresden in der kgl. Porzellan 
sammlung (Johanneum) waren große Gruppen daoon gezeigt worden, 
die Aufsehen erregten. Herr C. gilt mit Recht seit langer Zeit als 
einer der besten Kenner dieser so reizoollen und ursprünglichen 
chinesischen Porzellankunst, die nun schon Jahrhunderte lang die 
keramische Produktion des Abendlandes beeinflußt und gefördert 
hat, ohne bisher erreicht oder übertroffen zu sein. Er trennt sich 
oon seinen Lieblingen hauptsächlich wegen Raummangels. Es ist 
zu wünschen, daß sie geschmackoollen Sammlern die Anregung 
geben, in gleicher Richtung neue Kollektionen anzulegen oder ihre 
Räume mit diesen auch dekoratio so mertoollen Kunstsachen zu 
schmücken.
	        
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