MAK
Internationale Sammler- Zeitung. 
Seite 233 
Nr. 15/16 
Landschaft geschmückt. Den vorläufigen Beschluß der 
Altwiener Stücke bildet ein Kaffeeservice, das fünfteilig 
und mit Götterdarstellungen auf rotem Dekor ver 
sehen ist. 
Eines der Glanzstücke meiner Sammlung ist die 
Capo di Monte-Gruppe, die in Fig. 6 abgebildet ist: 
Jupiter ergreift die sich sträubende Jo. Die zurückgebeugte 
Frauengestalt gibt Gelegenheit, die ganze edle Schöne 
ihrer Linien zu bewundern. Der wild begehrliche Aus 
druck Jupiters kommt deutlich zur Geltung. Der Boden 
aus den Augen liest. Eine Fortuna von 30 Zentimetern 
Höhe steht auf der Weltkugel und hat in der Hand ein 
l?uder sowie ein Füllhorn. Eine Minerva ist mit der Eule 
und dem Postament, auf dem sie steht, ungefähr 40 Zenti 
meter hoch. Aus der Zeit des Königs August stammt 
eine Frauengestalt auf einer Kugel mit einem Ruder, 
neben ihr ein Kind mit einem Füllhorn. Aus derselben 
Zeit ist auch die Gruppe, die zwei Engerl als Astronomen 
umfaßt: Das eine sitzt vor einem Fernglas, das andere 
ist mit dem Studium der Erdkugel beschäftigt. Ein edles 
Fig. 7. Ritter und Edeldame. 
ist mit Rosen bedeckt. Die Gruppe ist über siebzig Zenti 
meter hoch und hat vor zirka 15 Jahren bei einem Wiener 
Antiquitätenhändler 350 Gulden gekostet. Diese Gruppe 
ist mein einziger Besitz an italienischem Porzellan. 
Reicher dotiert ist meine altdeutsche Sammlung. Ich 
besitze einige Stücke aus Meißen, Höchst, Potschappel, 
Volkstädt, Rudolstadt, Frankenthal und Ansbach. Am 
zahlreichsten ist das Meissener Porzellan älteren und 
jüngeren Ursprunges. Zwei reizende Gegenstücke sind ein 
Hund als Dudelsackpfeifer und ein Affe als Mandolinen 
spieler. Zwei Kaffeeschalen mit blauem Dekor und Gold 
mit Darstellungen aus der Göttersage prangen neben 
einem Mars, der mit seinen kriegerischen Attributen 
sich zur stattlichen Höhe von 60 Zentimetern erhebt. 
Meissener Provenienz ist ein Jupiter mit dem gewaltigen 
Blitze und ein lustiger Bacchus, dem man die Weinlaune 
Stück ist eine große Meißener Uhr auf einem Postament, 
mit reichen Blumenranken, die jedes Blättchen deutlich 
sehen lassen, und Amoretten, die Wein trinken und Laute 
spielen, reich geziert. Die Amoretten sind nicht nur ge 
malt, sondern ligural herausgearbeitet. 
Unter dem deutschen Porzellan möchte ich vier 
Frauengestalten, die vier Jahreszeiten symbolisierend, 
erwähnen, die auf Postamenten stehen und dreißig Zenti 
meter hoch sind. Ferner eine Frankenthaler Gruppe: Auf 
einem Felsen sitzt ein Mann mit einem Dudelsack, dem 
eine Schäferin mit einem Korbe in der Hand Vergißmein 
nicht beut. Mehrere Stücke aus Potschappel sind Fi 
guren: so ein Blumenmädchen, 25 Zentimeter hoch, ein 
Krieger mit Schild, ein tanzendes Paar, dem ein Lauten 
spieler aufspielt, Kinder mit einem Ziegenbock, eine 
Gruppe von drei Amoretten, die Kränze winden, und
	        
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